994 Pabflk Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 165 327, Gen.-Unk., Löhne, Saläre ete 12 479, Verbrauch an Vorräten 3236, Zs. 5272, Verlust auf Prozesse 8874. Sa. M. 195 191. — Kredit: Verlust M. 195 191. Dividenden 1899–1902: 0, 0, 0, 0 %. Liquidatoren: Max Lehmann, Jean Klumpär. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Benj. Haas, Stellv. Rechtsanw. Dr. jur. Jul. Blau, Privatier Emil Rothbarth, Bankier Emil Weiss, Frankf. a. M.; Chemiker Dr. phil. Paul J ochum, Karlsruhe Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankf. a. M.: Haas & Weiss. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankfurt a. M., Gutleutstrasse 31, mit Zweigniederlassungen und Fabriken in Griesheim a. M., Küppersteg, Spandau, Bitterfeld (2 Werke), Rheinfelden (Baden). Gegründet: Im Jahre 1856 unter der Firma Frankfurter Aktiengesellschaft für landwirt. schaftlich-chemische Fabrikate, seit 1863 Chemische Fabrik Griesheim, am 18. Aug. 1898 wurde die jetzige Firma angenommen. Letzte Statutenänd. vom 30. März 1900. Zweck: Erzeugung u. Vertrieb von chemischen und metallurg. Produkten. Die Hauptprodukte sind Mineralsäuren u. Soda aller Art, Bichromate, Anilinprodukte, Chlorkalk, Atzkali, Potasche etc. Werke in Griesheim a. M., Küppersteg b. Köln, Spandau, Bitterfeld, Rhein- felden (Baden) u. Westeregeln (hier in Verbindung mit den konsolidierten Alkaliwerken). Im Jahre 1896 wurde die Chemikalienfabrik Mainthal in Griesheim durch Fusionsvertrag übernommen u. den Aktionären der ersteren gegen Übertragung ihres Vermögens u. der Schulden M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 der Chemischen Fabrik Griesheim gewährt. Die G.-V. vom 18. Aug. 1898 beschloss Fusion mit der Chemischen Fabrik Elektron A.-G. in Frankfurt a. M. mit Wirkung ab 1. Jan. 1898 gegen Gewährung von nom. M. 3 000 000 Aktien der Chemischen Fabrik Griesheim mit Div. ab 1. Jan. 1898 an die Aktionäre der Chemischen Fabrik Elektron (A.-K. M. 4 000 000, Gewinn 1895–97; M. 365 568, 477 504, 483 867, Div. je 10 %). Die bei der Fusion von dem A.-K. der chem. Fabrik Elektron frei gewordenen M. 1 000 000 wurden mit M. 142 000 zur Tilgung des Patentkontos und der Rest zu Abschreib. auf Immobilien und Apparate benutzt. Zwischen der Fabrik Griesheim-Elektron und den Elektrochemischen Werken G. m. b. H. in Bitterfeld-Rheinfelden wurde am 8./9. Nov. 1898 folgendes Vertragess verhältnis auf 30 Jahre vereinbart: Griesheim übernimmt die Betriebe von Bitterfeld und Rheinfelden für die Herstellung von Chlor, Chlorkalk, Alkalien, Natrium, Mag- nesium und Carbid pachtweise und besorgt auch den Verkauf der Erzeugnisse mit Ausnahme des letztgenannten Produktes, während die Verwertung des Carbidverfahrens den „Elektrochemischen Werken“ vorbehalten bleibt. Dieselben erhalten als Vergütung die Hälfte des Bruttogewinnes, welcher aus den von ihnen verpachteten Betrieben er- zielt wird unter Abzug einer Vergütung für die von Griesheim zu besorgende Leitung und Verwaltung. Anderseits partizipieren die Elektrochemischen Werke zur Hälfte an dem Bruttogewinn, den die Betriebe von Griesheim-Elektron bei vorgenannten Produkten ergeben. Über die Bewährung dieser Vereinbarungen und über die aus den nachstehend genannten Beteiligungen etwa erzielten Gewinne ist näheres aus den von der Ges. ver- öffentlichten Berichten nicht zu ersehen. Die Ges. ist bei der Société Industrielle de Produits chimiques in Lamotte (Frank- reich), bei der Sociedad Elektro-quimica de Flix in Barcelona (Spanien), bei der Act.-Ges. Russisch Elektron in St. Petersburg-Slawjansk, sowie bei der Duisburger Kupferhütte beteiligt. Diese Beteiligungen stehen gegenwärtig mit M. 500 000 zu Buche. Bei der Spandauer Niederlassung ist eine befreundete Firma mit M. 500 000 beteiligt. Das Immobilienkonto, Grund, Boden u. Gebäude, welches am 1./7. 1880 einen Buchwert von M. 905 451 hatte, weist seitdem bis Ende Dez. 1902 einen Zugang von M. 8 826 051 auf und stand nach M. 3 152 680 Abschreib. am 1./1. 1903 mit M. 6 578 823 zu Buche, Apparate am 1./7. 1880: M. 1 228 905, Zugang b. Dez. 1902: M. 16 772 209, davon Abschreib. 10 523 841, am 1./1. 1903: M. 7 477 273. Im Sommer 1901 erwarb die Ges. zwischen Roitsch, Petersroda u. Holzweissig 420 Morgen Braunkohlenterrains zur Versorgung d. Bitterfelder Werke mit Braunkohlen. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien (Nr. 1–9000) à M. 1000. Die Aktien lauten auf den Inhaber, können aber auf Namen eingetragen werden und umgekcehrt. Das urspr. A.-K. von fl. 100 000 wurde erhöht bis 1862 auf fl. 400 000, 1863 auf fl. 500 000, 1871/72 auf fl. 800 000 und 1872/74 auf fl. 1 000 000 in Aktien à fl. 500. Hierauf in Reichswährung umgewandelt und durch Entnahme von M. 85 714 aus dem R.-F. auf M. 1 800 000 in 2000 Aktien à M. 900 gebracht. 1881 wurde Erhöhung um M. 900 000 beschlossen, 1889 wurde das M. 2 700 000 betragende, aus 3000 Aktien à M. 900 bestehende A.-K. durch Ausgabe von 1300 Aktien à M. 1000 auf M. 4 000 000 erhöht und gleichzeitig die älteren Aktien à M. 900 in solche à M. 1000 umgewandelt; funer erhöht lt. G.-Voß. vom 6. Mai 1896 auf M. 6 000 000. Von den neuen Aktien wurden 700 Stück zu 210 % an die Bank für Handel u. Industrie mit einer Gewinnbeteiligung für die Ges. verkauff, 300 Stück dienten zum Umtausch der Mainthal-Aktien. Auf restliche 1000 Aktien, die zunächst nur mit 50 % ein- und erst 1898 vollbezahlt wurden, hatten die Aktionäre ein