Fabriken für Chemikalien etc. 1003 Fabrikationsgeschäftes sowie weitere Ausbeutung der Kieselkreidelager der Firma Ver- einigte Kreidewerke Schulz & Philipp in Neuburg a. D. und Leipzig. Herstellung von chemischen Produkten aller Art, insbesondere Fabrikation von Globus-Putzextrakt, Putz- seifen, Putzpulvern, Glanzstärke, Lederkonservierungs- und Putzmitteln und ähnlichen Artikeln, sowie Gewinnung u. Verarbeit. von Neuburger Weiss (Kieselkreide). Fabriziert werden ferner Möbelpolitur, Wäscheblau, Mentholin etc. Die Ges. unterhält behufs Ge- winnung des Hauptrohmaterials, der Kieselkreide, umfassende eigene Fördergruben in Bayern in ganz bedeutendem Umfange, nebst ausgedehnter Fabrikanlage für Schlämmerei- betrieb. Von dem Globus-Putzextrakt werden jährl. mehr als 50 000 000 Dosen fabriziert. Die Fabrik in Eger wurde 1901 durch Anbau zweier Flügel erweitert. Die Abschreib. auf Abbaukto Neuburg betrugen 1900–1902 rund je M. 100 000. Kapital: M. 5 100 000 in 5100 Aktien (Nr. 1–5100) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreih. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Abbaukto u. Grundstücke Kreidewerke Neuburg 2 938 567, Leipzig: Grundbesitz 91 234, Fabrikgebäude 515 657, Dampfmasch u. Kessel 26 545, Masch. 05 468, Pferde u. Geschirre 5733, Bahngeleis 7072, Inventar 33 485, elektr. Anlage 22 563, Werk- zeuge 7935, Schnitte u. Stanzen 7573; Neuburg: Fabrikgebäude 146 396, Masch. 40 392, Inventar 13 062; Eger: Fabrikgebäude 75 818, Inventar u. Masch. 15 581; Debit. 409 006, Bankguth. 1038 848, Kassa 19 119, Wechsel 255 167, Effekten 499 300, Waren 515 570, Fabrikbetrieb Neu- burg 17 924. – Passiva: A.-K. 5 100 000, R.-F. 191 125 (Rückl. 50 097), Spec.-R.-F. 150 000 (Rückl. 50 000), Kredit. 149 700, Delkr.-Kto 5000, Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 45 804 (Rückl. 15 000), Arb.-Unterst.-F. 75 038 (Rückl. 25 000), Div. 816 000, Tant. 159 680, Sonderabschreib. MVeuburg 66 147, Vortrag 30 522. Sa. M. 6 798 016. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 101 121, Gewinn 1 221 446. – Kredit: Vortrag 39 507, allg. Erträgnis 17283 060. Sa. M. 1 322 567. Kurs: Die Aktien sollen an der Leipziger Börse eingeführt weiden. Dividenden 1900–1902: 12½, 14, 16 %. Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Gust. Ad. Philipp. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Bank-Dir. Jul. Favreau, Stellv. Fr. Ad. Schulz, Reclitsanwalt Dr. Felix Zehme, Leipzig. Prokuristen: Ad. Fried. Sick, G. H. M. Smago, H. Chr. Wehrenpfennig, Friedr. Karl Böhme. Leipzig: Gesellschaftskasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: A. Busse & Co. Akt.-Ges. „Ascania“ Chemische Fabrik zu Leopoldshall., Actien-Gesellschaft vormals F. R. Kiesel. Gegründet: 1871. Letzte Statutänd. 19./12. 1899 u. 1./5. 1901. Übernahme der chem. Fabrik von F. R. Kiesel in Leopoldshall für M. 1 515 000. Zweck: Fabrikation chem. Produkte, spec. Chlorkalium, Chlormagnesium, Brom, Kieserit und Düngersalzen. Der Ende 1903 ablaufende Vertrag mit der Herzogl. Anhalt. Salzwerks- verwaltung wurde durch eine neue, bis 31./12. 1913 dauernde Vereinbarung ersetzt. Die G.-V. V. 8./4. 1903 genehmigte die Beteilig. an der Friedrichshütte G. m. b. H., entstanden aus der chemischen Fabrik Kalk, mit welchem Unternehmen die Ascania bereits früher im Verein mit zwei anderen Firmen zur Verarbeitung von Rohsalzen in enger Beziehung stand. Die Ges. Ascania hat ihren anteiligen Kaufpreis in 5 Jahresraten aus den jeweiligen Gewinnen nach Massgabe der bisherigen Beteilig. zu bezahlen. Verarbeitet wurden 1901–1902: 528 736, 453 457 dz Karnallit u. 16 % Chlorkalium; versandt wurden 70 956, 54 274 dz Chlorkalium à 80 %, 23 799, 22 833 dz Düngesalze, 2178, 4477 dz Kalimagnesia u. 252, 8489 dz schwefelsaures Kali à 90 %; div. Nebenprodukte 1902: 21 064 dz. An den Düngesalzen blieb fast kein Verdienst. Kapital: M. 276 000 in 460 Aktien à M. 600 nach Reduktion des ursprüngl. A.-K. von M. 1 380 000 durch Zus. legung von 5: 1 lt. G.-V. v. 19./5. 1876. Bei Erhöhungen haben die Gründer und die jeweiligen Aktionäre Bezugsrechte al pari je zur Hälfte. Hypotheken: M. 40 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Berlin oder Leopoldshall. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 3000), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Gen.-Grundstück- u. Fabrikkto 170 000, Neubeschaff. 1, Fferde u. Wagen 1, Debit. 102 349, Kautionskto 82 705, Effekten 31 223, Solawechsel 100 000, Kassa 1164. – Passiva: A.-K. 276 000, Hypoth. 40 000, R.-F. 27 600, Spec.-R.-F. 12 600 (Rückl. 10 000), Solawechsel 100 000, Kredit. 3596, Tant. 3661, Div. 22 080, do. alte 915, Vortrag 991. Sa. M. 487 444. Cewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Vergüt. an A.-R. 5952, Abschreib. 12 144, B 36 733. – Kredit: Vortrag 114, Fabrikationsüberschuss 45 932, Zs. 4507, Pacht u. iete 4150 verf, Div. 126. Sa. M. 54 830. Kurs Ende 1886-–1902: 248, 217.75, 246, 234.50, 190, 95, –, 127.25, 194.25, 130.25, 145, 1446 90, 133, 121 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–1902: 14, 16, 16, 2 „ 12 12 6, 3, 6%, 87/, 6, 67 7, 9, 6, 7, 6, 8 %. Coup-Verj.: 4 J. K)