Ol-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 1039 Bremer Olfabrik in Bremen. Gegründet: 11./4. bezw. 17./5. 1889; eingetr. 18./5. 1889. Letzte Statutänd. 9./3. 1900 u. 4/4, u. 30./4. 1903. Zweck: Herstellung von len aus Ölsaaten u. anderen Pflanzen. Arbeiterzahl: 120. Verarbeitung 1902 ca. 18 800 t Leinsaat. Kapital: M. 750 000 in 750 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000 in 250 St.- u. 250 Vorz.-Aktien, welch letztere 6 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsrecht genossen. Die G.-V. v. 4./4. 1903 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 250 000 in 250 neuen, ab 1./1. 1903 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 103 %, angeboten den Inhabern der Vorz.-Aktien gegen Aufgabe der Vorzugsrechte 1: 1 v. 16./4.–5./5. 1903 zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903 u. Schlussscheinstempel. Die früheren Vorz.-Aktien sind durch Stempelaufdruck als St.-Aktien kenntlich gemacht. Hypothekar-Anleihe: M. 300 000 in 4½ % Anteilscheinen. Noch ausstehender Rest Ende 1902 M. 240 000 zur Rückzahlung auf 2./1. 1903 gekündigt. Zahlst.: Bremen: E. C. Weyhausen. — M. 400 000 einer weiteren Anleihe, Stücke à M. 1000, zu 4 % verzinsl., wurden 1902 von dem Bankhaus E. C. Weyhausen übernommen; teilweise bestimmt zur Rückzahlung der alten 4½ % Anleihe. Tilg. durch Ausl. (zuerst 1907) auf 2./1. (zuerst 1908); ab 1908 auch verstärkte oder Totalkündig. zulässig. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. jedoch M. 2500 feste Vergüt.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundstück 103 672, Gebäude 193 000, Masch. 253 000, Treibriemen 2000, Geleis u. Geleisbetriebsmaterial. 3500, Fabrik- u. Kontorinventar 6400, do. Laboratorium 5, elektr. Beleucht.-Anlage 1500, Waren u. Material. 666 798, Kassa, Wechsel, Effekten u. Depos. 11 297, Feuerversich. 3306, Debit. 80 088. Passiva: A.-K. 500 000, handfestar. Anleihe 240 000, Kredit. 448 617, Unfallversich. 3800, Delkr.-Kto 1000, Geschäfts- Unk. 13 600, R.-F. 16 882 (Rückl. 1815), Spec.-R.-F. 56 425, Div. 42 500, Tant. 699, Vortrag 1044. Sa. M. 1 324 567. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arb.-Wohlf. 2211, Anleihe-Zs. 10 800, Geschäfts-Unk. 55 775, Feuer- u. Unfallversich. 8352, Abschreib. 29 312, Gewinn 46 058. – Kredit: Vortrag 9749, Rohgewinn 142 769. Sa. M. 152 518. Kurs: Eingeführt im Mai 1903. Notiert in Bremen. Dividenden 1894–1902: St.-Aktien: , % YVorz Kkfien „ 7, 7, 7, 0, 6, 21, 15 9 % CGeup Direktion: A. Jobst, A. Sadezky. Prokurist: H. C. Stock. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Carl F. Overbeck, Stellv. Konsul Aug. Weyhausen, Fr. W. Kellner, J. D. Lerbs, Bankier Lud. Müller. G. F. Lankenau, Bremen. Zahlstelle: Bremen: E. C. Weyhausen, Deutsche Bank. Danziger Oelmühle Aktiengesellschaft in Danzig. Gegründet: 17./7. 1875, Letzte Statutänd. 3./5. 1902. Firma früher Danziger Ölmühle Petschow & Co., Danziger Ölmühle Petter, Patzig & Co., dann lt. G.-V. v. 26./7. 1899 Danziger OCelmühle Kommandit-Ges. auf Aktien Patzig & Co. Nach Durchführung der Beschlüsse der G.-V. v. 3./5. 1902 ist die Ges. in eine Akt.-Ges. unter der Firma „Danziger Oelmühle, Aktiengesellschaft“ umgewandelt (s. auch unter Kapital) u. als solche 21./2. 1903 handelsger. eingetr. worden; zu diesem Zwecke wurde auch die Bilanz per 31./12. 1902 gezogen. Zweck: Fabrikation von Ö1 u. anderen Fettwaren, Handel mit Saaten, Ölkuchen, ferner Fabrikation von Weizenmehl, Roggenmehl, Stärke etc. Die Ges. übernahm die Ölmühle der Internationalen Handels-Ges. auf dem Steindamm und der Schleusengasse in Danzig und den Lagerplatz auf der Speicherinsel, Hopfengasse, für M. 509 200 in Aktien und errichtete seitdem auf den Grundstücken Steindamm eine Stärkefabrik und eine Getreide-Dampf-Walzen- Mahlmühle. 1888/89 wurde das Grundstück Hopfengasse durch Zukauf von 3000 qm ver- grössert u. auf demselben ein Lagerhaus errichtet, auch wurden die Speicher Hopfengasse 60/61 und 1891 eine an das Grundstück Hopfengasse 74 grenzende Landparzelle von 5000 qm Fläche für M. 120 000 erworben. 1899/1900 bezw. 1902 Verkauf je einer Parzelle des Grundstücks Hopfengasse 74 für M. 20 800 bezw. 20 140; auch wurde 1902 das Speichergrundstück Hopfen- gasse 60/61 für M. 70 000 verkauft. Am 28./9. 1899 zerstörte ein grosser Brand die Weizen- stärkefabrik bis auf die Keller vollständig, die Mahlmühle grösstenteils und die Olmühle teilweise. Der Schaden war durch Versich. gedeckt, sodass der Ges. ein direkter Verlust nicht entstanden ist. Die Ölmühle wurde 1901 mit M. 100 000 Kostenaufwand mit einer vollständig neuen maschinellen Einricht. versehen. Die vom Brande nur wenig berührte Roggen-Mahlmühle ist einem maschinellen Umbau für Weizen- und Roggen-Vermahlung mit automatischem etrieb unterzogen worden und ist seit 1./6. 1900 wieder in Betrieb; sie verarbeitet täglich 30–35 t Rohmaterial. Die neue, Ende Sept. 1900 in Betrieb gesetzte Weizenstärkefabrik ver- arbeitet den grössten Teil der Produktion an Mehl. Die Ges. verfügt jetzt über drei der Neuzeit entsprechend eingerichtete Fabriken. – Am 31./5. 1900 ergab sich infolge Ausserbetriebsetzung der Mahlmühle und Stärkefabrik und des fast 2 monatl. Stillstandes der Olmühle, hervor- gerufen durch den Brand, ein Fehlbetrag von M. 647 531 (gegen M. 597 423 im Jahre zuvor); derselbe stieg 1900/1901 auf M. 998 992. 1901/1902 gelang es, durch M. 60 397 Betriebsgewinn die Unterbilanz auf M. 938 594 herabzudrücken. Die per 31./12. 1902 aufgestellte Bilanz ergab