1226 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Jätzdorfer-Mühle, Actien-Gesellschaft in Jätzdorf mit Zweigniederlassungen in Strehlen und Ohlau. Gegründet: 1892. Letzte Statutänd. 23./4. 1899 u. 16./3. 1902. Zweck: Betrieb einer Kunst- mühle. Die Mühle brannte am 29./8. 1899 nieder u. wurde wieder aufgebaut. Betriebseröffnung 18./4. 1900. Vermahlen 1901–1902: 7 161 822, 7 166 462 kg; Umsatz: M. 1 258 987, 1 163 414. Kapital: M. 300 000 in 180 St.-Aktien u. 120 Prior.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 360 000 in 360 St.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 23./4. 1899 beschloss zur Tilg. der Unterbilanz Aktien mit event. Nachzahlungspflicht, die Nachzahl. für einen Fehlbetrag ist ausgeschlossen, wenn seine Nachgewährung aus den folgenden 4 Geschäftsjahren nicht möglich ist; Rest Div. an alle Aktien, sofern die G.-V. nicht anders beschliesst. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundstück 30 000, Gebäude 126 880, Mühlwerk 146 080, Dampfmasch. 51 585, Grundstück Ohlauer Haus 19 200, Wechsel 356, Debit. 111 897, Kassa 13 319, Mehl 63 438, Getreide 52 855, Säcke 4459, Heizung 1000, Beleucht. u. Schmieröl 236, Utensil. 1846, Fuhrwerk 9150, do. Unk. 1650, Feuerversich. 1969, Hypoth. 9000, Feldbahn 1900, Verlust 26 081. – Passiva: A.-K. 300 000, Oblig. 180 000, do. Zs. 2625, Hypoth. 8000, Vor- schusskto 32 800, Bankkredit 149 481. Sa. M. 672 906. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 27 881, Unk. 76 836, Zs. 16 533, Ab- schreib. 11 165. – Kredit: Mehl 93 373, Getreide 8677, Lohnmehl 4282, Verlust 26 081. Sa. M. 132 415. Dividenden 1892–1902: 0 %. Direktion: Ad. Quabbe, Otto Jaenisch. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Hoffmann. Lindesmühle, Aktiengesellschaft, vormals Lützenburger in Bad Kissingen. Gegründet: 29./10. 1900 mit Nachtrag v. 26./1. 1901, mit Wirkung ab 15./10. 1900; eingetr, 6./2. 1901. Ubernahmepreis M. 956 315. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Erwerb und Betrieb der Lindesmühle in Bad Kissingen. Ankauf und Verkauf von Getreide, Herstell. u. Verkauf von Mühlenprodukten aller Art. Die Lindesmühle umfasst einen Grundkomplex von rund 30 bayer. Tagwerken, meist Bauplätzen, welche sich unmittelbar an den Kurgarten anschliessen. Die Mühle wird mit einer 150– 200 pferdigen Wasserkraft betrieben, ist durchaus automatisch eingerichtet und kann pro Jahr 250 000 Ötr. produzieren. Kapital: M. 700 000 in 700 Aktien à M. 1000. Die Kosten der Gründung wurden von dem Vorbesitzer getragen, der auch mit seinen nächsten Anverwandten sämtliche Aktien über- nommen hat. Die Gründung hat also den Charakter einer sogenannten Familiengründung. Hypotheken: M. 247 114. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 4000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Immobil. 348 004, Bauterrain 195 000, Masch. u. Einricht. 135 098, Utensil. 5125, Fuhrpark u. Pferde 22 179, Ökonomie 4563, Mobil. 2920, Kassa 11 697, Wechsel 6807, Waren 95 197, Debit. 261 451, vorausbez. Steuern u. Versich. 3105. — Passiva: A.-K. 700 000, Hyp. 247 114, Bankkto 101 167, Accepte 30 783, Kredit. 2265, Delkr.-Kto 2585, R.-F. 1000, Gewinn 6236. Sa. M. 1 091 152. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 57 593, Fuhrwerks- do. 12 526, Mühle- Betr.-Unk. 9176, Zs. 12 674, Steuern 3237, Abschreib. 13 009, Gewinn 6236. Sa. M. 114 454. – Kredit: Fabrikationsgewinn M. 114 454. Dividenden 1900–1902: 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: L. Lützenburger. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. H. Ederer, Rechtsanw. Mich. Dietz, Bamberg; Franz Dürig, Gust. Collard jun., Bad Kissingen; Carl Wölfel. Bayreutl. Prokuristen: Hans Herzog, Friedr. Ziegler.* = * 2 0 0 0 7 3 Königsberger Walzmühle, Act.-Ges. in Königsberg i. Pr. Gegründet: 16./5. 1889. Letzte Statutänd. 22./12. 1899 u. 16./3. 1903. Zweck: Müllerei, Handel mit Mühlenfabrikaten u. geeigneten Falles Getreidehandel. Grösse des Mühlengrund- stückes etwa 6,3 ha. 1897 wurde ein neuer Speicher erbaut. Vermahlen wurden 1898–1902; 42 500, 50 766, 53 800, 47 250, 38 400 t Roggen. Infolge der schlechten u. späten Roggenernte war der Betrieb 1902 zeitweise nur beschränkt u. ruhte im Juli/August einige Wochen gan- Der Export wurde nach wie vor durch das jetzt giltige Mühlenregulativ beeinträchtigt. Kapital: 1 584 000 in 1584 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht lt. G8* Y. 25./7. 1890 um M. 120 000 (auf M. 1 320 000) u. lt. G.-V. v. 17./2. 1896 um M. 264 000 (auf jetzisen 3 Stand) in 264 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 25.–28./3. 1896 zu 103 1