1422 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bad- und Betriebs-Gesellschaften. an den Staat übergeht, welcher auch alle Schulden der Eisenbahn-Ges. als Selbstschuldner übernimmt. Die St.-Aktien bezw. die St.-Prior.-Aktien mit Div.-Scheinen für 1903 ff. nebst Talons sind v. 1./7. 1903 an bis 30./6. 1904 zur Empfangnahme der vertragsm. Abfindungen einzureichen, und zwar in Berlin bei der Kgl. Eisenbahnhauptkasse oder in Danzig bei der Hauptkasse der Kgl. Eisenbahn-Direktion. Die Inhaber der bis zu obigem Zeitpunkte nicht eingelieferten Aktien verlieren den Anspruch auf den Umtausch gegen Staatsschuldverschreib. Die Übergabe an den Staat erfolgte am 1./7. 1903. Die Redaktion giebt nachstehend den Stand der Ges. v. 31./12. 1902: Zweck: Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Marienburg über Deutsch-Eylau nach der russischen Grenze bei Mlawka (IIlowo) zum Anschlusse an die von dort nach Warschau erbaute Bahn, nebst einer Zweigbahn von Zajonczkowo nach Löbau i. Westpr. Länge der Hauptbahn 142,97 km, der Nebenbahn 6,35 km, Gesamtlänge 149,32 Rm. Geschichtliches: Die ganze Bahn war zuerst eingeleisig. Das Reich hat 1888 die Mittel bewilligt, um vorwiegend auf seine Kosten das zweite Geleis zu legen. Es gab à fonds perdu durch Vermittelung des Preuss. Staates dafür M. 5 958 000 und bewilligte ausser- dem für jedes Folgejahr M. 80 000 Zuschuss zu den Unterhaltungs- und Erneuerungs. kosten mit Ausnahme der Jahre, in denen die St.-Prior.-Aktien 5 und die Aktien 3 % Div. empfangen. Der Preuss. Staat hat das Recht erworben, ab 1./7. 1898 die Bahnhöfe Soldau und IIlowo und die Strecke Soldau-Illowo gegen eine jährl. Pauschalabfindung von M. 155 000 mitzubenützen. Vertrag zunächst bis 30./6. 1908 abgeschlossen. pbital: M. 32 881 874.18, bestehend aus a) 21 400 St.-Prior.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600 8== M. 12 840 000 und 21 400 St.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600 = M. 12 840 000, in Sa. M. 25 680 000; b) den in früheren Jahren geleisteten Zuschüssen des Reiches, Preussens, der Provinz Westpreussen, der Stadt Löbau und der von der Bahn berührten Kreise M. 1 243 874.18; c) dem Zuschuss der Preuss. Staatsregierung zum Bau des zweiten Geleises von M. 5958000. An dem für die Aktien verfügbaren Reingewinn haben die St.-Prior.-Aktien Vorz.-Recht auf 5 % Div. und event. Nachzahlung und im Falle einer Auflösung der Ges. auch Anspruch auf Vorbefriedigung aus dem verfügbaren Reinerlöse. Die Reichs- bank beleiht die St.-Prior.-Aktien seit Februar 1891. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Deckung aller Unkosten und Lasten, sowie nach Abzug der Beträge für die Ern.-Fonds und Reserven erhalten vom Reingewinn die St.-Prior.-Aktien im voraus 5 % Div., dann bis 6 % Div. die St.-Aktien, event. Überschuss zu gleichen Teilen an beide Aktienarten. (Siehe auch Kapital.) Der R.-F. I erhält ausser anderen Zuwendungen mind. ¼o % des Anlagekapitals, bis . M. 360 000 erreicht oder wieder erreicht sind, dann 5 % des jährlichen Reingewinns zum R.-F. II (Bilanz-R.-F.) bis zu 10 % des A.-K.; dem Ern.-F. fliessen die Einnahmen aus verkauften alten Material, sowie ein nach Anhörung der Dir, und des A.-R. von dem Minister der öffentlichen Arbeiten festzusetzender jährl. Zuschuss aus den Betriebs- einnahmen, sowie die Zs. des Ern.-F. selbst zu. Der A.-R. erhält eine Remuneration von insgesamt M. 15 000 zu Lasten der Betriebsrechnung. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Baukto der Stammbahn u. der Zweigbahn Zajonczkowo- Löbau, sowie des II. Geleises der Stammbahn 33 850 312, Grundstücke in Danzig, Montowo u. Illowo 312 644, Eff. 1 929 239, Barbestände, Guth. bei Bankhäusern u. sonst. verzinsl. Anlagen 1 237 814, Debit. 149 313, Material.-Bestände: a) Betriebs-F. 215 772, b) Ern.-F. 319 804. – Passiva: St.-Prior.-Aktien 12 840 000, St.-Aktien 12 840 000, Baueinnahme der Stammbahn u. der Zweigbahn: 1) Betriebsüberschüsse während des Baues 1 243 874, 2) Beitrag z. II. Geleise 5 958 000, Ern.-F. I 1 166 512, do. II 213 706, R.-F. I 360 000, do. II 814 976, Beamten-Pens.-Kasse 268 089, Arbeiter-Pens.-Kasse 19 830, Krankenkasse 20 926, Kautions- u. Depositengläubiger 258 712, Kredit. 1 079 402, Gewinn 930 869. Sa. M. 38 014 900. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 1 243 774, an Ern.- F. I 193 9689 an R.-F. II 45 616, Reinertrag 930 869. – Kredit: Vortrag 30 394, Betriebseinnahme 1902 2 383 856. Sa. M. 2 414 250. Gewinn-Verwendung: Div. an St.-Prior.-Aktien 642 000, do. an St.-Aktien 224 700, Tant. an Dir. 8667, Eisenbahnsteuer 22 223 zur Bestreitung noch erforderl. Ausgaben bezw. zur Verfügung der G.-V. 33 279. Kurs Ende 1891–1902: St.-Prior.-Aktien: In Berlin: 107.90, 106.50, 110.50, 118.70, 121.50, 124.60, 121.25, 119, 112.75, 111.75, 111.75, 121.80 %; St.-Akt.: In Berlin: 48.50, 54.60, 71.50, 80, 73.75, 94.50, 85.70, 83.30, 82.25, 73.60, 63.60, 71.25 %. 0 Hnßsance: Der Div.-Schein verbleibt auch nach dem 1. Jan. bis Fälligkeit an den St.-Akt. nicht an den St.-Prior.-Aktien) Auch notiert in Leipzig. 86 St.-Aktien Ende 1891–1902: In Frankf. a. M.: 48.25, 55.50, 70.95, 80.20, 73.70, 95, 5 82, 83.25, –, 64, 72 %. – In Leipzig: 48, 55, 70.50, 80, 73.50, 94, 84.50, 83, 82.50, – %. – In Hamburg: 48.75, 54.75, 71.50, 80.25, 73.50, 94.50, 86, 83, 83, 74.50, 63.25, 3 Dividenden 1886–1902: St.-Prior.-Aktien: Je 5 %. – St.-Aktien: ½, 1, 3, ½, , 1 2, 2% 3¾ 2¼, 2½, 2¾, 3, 1½, 1¾ %. Goup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Geh. Baurat E. Breidsprecher, Eisenbahndirektor Seering. Aufsichtsrat: (9–115) Vors. Geh. Komm.-Rat Damme, Stellv.-Vors. Otto Steffens, Danzis; Geh. Reg.-Rat Hugo Lent, Berlin; Geh. Komm.-Rat Bernhard Caspar, Hannover; „ Rat Emil Hecker, Berlin; Rechtsanwalt a. D. Salomonsohn, Berlin; Komm.-Rat Stoddart,