– 1480 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Dividenden 1888–1902: 4, 3½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1½, 1½, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: Direktion: Emil Lichtenauer. Aufsichtsrat: Vors. Arzt J. F. Leussler, Durlach; Stellv. Geh. Komm.-Rat K. A. Schneider, Karlsruhe; Joh. Semmler, Dir. Max Eglau, Dir. Fr. Herz: feld, Durlach; Fabrikant K. Kautt, Dir. Grünberg, Rentier Anton Lueger, Karlsruhe; Fabrikant Karl Fiessler, Grötzingen. Erfurter elektrische Strassenbahn in Erfurt. Gegründet: 9./9. 1893; handelsger. eingetr. 23./9. 1893. Letzte Statutänd. 20./3. 1900, Die Ges. hat bei ihrer Gründung von der Union-Elektricitäts-Ges. zu Berlin die derselben in Erfurt gehörigen Grundstücke nebst Gebäuden, das Geleismaterial nebst Pflaster, das rollende Material, das Inventar, die Schienen, Werkzeuge, Bureauutensilien u. Dienst- kleidung, sowie die ihr vertraglich zustehenden Rechte u. Verpflichtungen zum Preise von M. 310 000 übernommen. Gegen diese Übertragung ist der Union-Elektricitäts-Ges, die Ausführung der Arbeiten behufs Umwandlung in den elektr. Betrieb übertragen worden. Ein sonstiges Aquivalent wurde für diese Cessionen nicht gewährt. Zweck: Bau u. Betrieb von Strassenbahnen für Personenbeförderung. Der Antrieb geschie durch Elektricität u. zwar mit reinem Öberleitungsbetrieb nach System Thomson-Houston. Linien: Ilversgehofen-Flora; Schiesshaus-Nordhäuserstrasse; Ringlinie. Bahnlänge ca. 14½ km, einfache Geleislänge 17.7 Kkm. Der Wagenpark besteht aus 42 Motorwagen, 16 Anhängewagen, 3 Salzwagen und 2 Schneepflügen. Fahrgeldeinnahme 1900)/1901 1901/1902: M. 359 747, 363 547. Abgabepflicht an die Stadt: Für die ersten 5 Jahre v. 1./10. 1893 bis 1./10. 18 waren keine Abgaben zu entrichten. Für die 5 Jahre 1898–1903 1 %, für die folgenden 10 Jahre 2 %, und für die ganze übrige Koncessionsdauer 3 % der Bruttoeinnahme. Die Koncession läuft bis 31./12. 1960. Nach dem 31./12. 1960 gilt der Vertrag still- schweigend auf je weitere 5 Jahre verlängert, wenn nicht mindestens 2 Jahre vor dem 31./12. 1960 oder 2 Jahre vor Ablauf des stillschweigend verlängerten Vertrages die weitere Fortdauer dieses Vertrages seitens eines der Kontrahenten gekündigt wird. Erlischt der Vertrag infolge Kündigung, so hat die Stadt das Recht, die Geleise, Wagen, Kraftstation, Wagenschuppen, überhaupt alles zur Strassenbahn Gehörige im ganzen vorhandenen Umfange unentgeltlich als freies Eigentum zu übernehmen. Macht die Stadt von diesem Recht nicht Gebrauch, so hat die Strassenbahn auf Verlangen der Stadt die für die Bahnanlage in Benutzung genommenen Strassen, unter Entfernung der zur Bahn gehörigen Gegenstände, auf eigene Kosten in guten Zustand zu versetzen. Vom 1./6. 1918 ab ist die Stadt Erfurt jederzeit berechtigt, die ganze betriebsfähige Anlage nebst sämtlichem Zubehör zum Taxwerte zu erwerben, welcher nach dem mit der Stadt bestehenden Vertrage zu berechnen ist (im Streitfalle durch ein Schiedsgericht), Die Ges. stellt ihren elektr. Strom in eigener Kraftstation her und ist nicht ver- pflichtet, denselben von der städtischen Centrale zu beziehen. An Erweiterungsbauten kann die Stadt noch verlangen: Eine Linie vom Fischmarkt nach dem Krämpferthor und von dort nach dem Bahnhofe und der Magdeburger Strasse, in einer Gesamtlänge von ca. 3 km, wenn sämtliche in Frage kommenden Strassen, zu mind. zwei Drittel ihrer beiderseitigen Fronten mit Häusern bebaut sind. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 100 000; die G.-V. vom 20./3. 1900 beschloss zum Zwecke der Erweiterung der bestehenden Linien, Neubau d Ringbahn und Beschaffung von Betriebsmitteln, Erhöhung des A.-K. um M. 400 000 (auf M. 1 500 000) in 400 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Okt. 1900, begeben an die Ges, 15 elektr. Unternehmungen in Berlin zu 103 %; Bezugsrecht der Aktionäre zu demselben Kurse 14.–29. Sept. 1900, auf je 11 alte Aktien entfielen 4 neue. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen u. Abschreib., 4 % Div, vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., Rest' Super-Div. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1902: Aktiva: Grundstückskto 64 6727 Gebäude 124 800, Masch. 237915, Bahnbau 514 289, elektr. Streckenausrüstung 305 246, Wagen 458 499, Utensil. u. Werkzeuge 3000, Dienstkleid. 100, Effekten 12 083, Kassa 8858, Reserveteile 37 718, Material. 5752, Debit. 91697. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 41 542 (Rückl. 5069), Amort.-F. 68 571, Reparat.- u. Ern.-F. 153 675, Diverse 3895, Div. 90 000, Tant. 6395, Vortrag 551. Sa. M. 1 864 629. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 4500, Betriebs-Unk. 84 618, Gehälter u. Löhne 81 787, Reparat. 37 371, Steuern 6740, Abgaben 3635, Krankenkasse 2186, Versich. 4926 Abschreib. 36 830, Gewinn 102 015. – Kredit: Vortrag 627, Betriebseinnahmen 363 549, Kursgewinn 176, Zs. 262. Sa. M. 364 613. Kurs Ende 1902: 116 %. Aufgelegt 8./7. 1902 zu 122.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1893/94–1901/1902: 5, 4, 5½, 5½, 6, 7, 7, 6, 6 %. Div.-Zahl. spät. 1./4. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Otto Hühn. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. S. Kocherthaler, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Paul Blanchart, Fabrikbes. Karl Festge, Erfurt; Herm. Kremser, Re Baumeister a. D. R. Menckhoff, Bankier Ad. Philipsthal, Berlin. Zahlstellen: Erfurt: Erfurter Bank; Berlin: Disconto-Ges., Born & Busse, Bank f. Handel u. Ind., S. Bleichröder, Dresdner Bank, A. Schaaffh. Bankverein.