1556 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Debit. 173 373, Verlust 326 626. Sa. M. 500 000. – Passiva: A.-K. M. 500 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortr. 326 626, Unk. 42. – Kredit: Kredit. 42. Saldo 326 626. Sa. M. 326 699. Dividende: 0 %. Direktion: Ludwig Kessler. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat von Pflaum, Stellv. Geh. Komm.-Rat von Steiner, Dir. A. von Kaulla, Oberbaurat Gross. Deutsche Elektricitäts-Aktien-Gesellschaft in Charlottenburg, Wallstrasse 13 und Marchstrasse 22. (In Konkurs.) In Konkurs: Seit 18./3. 1901. Anmeldungen bis 15./4. 1901 bez. 21./2. 1903. Konkursverwalter: Kaufm. W. Goedel jun., Charlottenburg, Bayreutherstrasse 1. Gegründet: Am 16./10. 1896. Letzte Statutenänd. v. 29./6. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Ges. bezweckte Herstellung von elektrotechnischen Instrumenten, Apparaten und Installationsmaterialien für elektr. Licht- und Kraftanlagen, elektr. Glühlampen. In der ersten Gläubiger-Vers. v. 15./4. 1901 berichtete der Konkursverwalter, dass er nur eine vorläufige Übersicht der Sachlage geben könne, da die Taxe noch nicht be- endet und es sehr fraglich sei, ob gewisse Objekte der Masse erhalten bleiben, da der Vorbesitzer Aussonderungsansprüche erhebt. Obgleich die fallite Ges. ihr A.-K. mehr- mals erhöhte, blieb das Betriebskapital doch ein zu geringes. Von den vorhanden ge- wesenen Elektricitätswerken in Strausberg, Grätz, Trebnitz und Zielenzig ist das Grätzer Werk verkauft und die übrigen sowie die Charlottenburger Fabrik wurden in kleinem Umfange in Betrieb erhalten. Die Aktiva dürften M. 450 000 betragen und von diesen an Vorrechtsforderungen und Kosten M. 42 000 abgehen. Die Warengläubiger haben etwa M. 325 000 zu fordern und dürften volle Deckung erhalten. Für das A.-K. von M. 920 000 würde dann noch eine Div. von ca. 10 % verbleiben. Wird aber das Eigen- tumsrecht an die auswärtigen Elektricitätswerke von der Vorbesitzerin mit Erfolg be- stritten, dann dürfte den Warengläubigern nur eine Div. von 25–33 % in Aussicht stehen und die Aktienbesitzer mit ihren Forderungen vollständ'g ausfallen. Das Char- lottenburger Werk wurde im August 1901 verkauft. – Die auf den 23./4. 1902 einberufene G.-V. sollte auch über Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen gegen Vorst. und A.-R. beschliessen. Am 17./11. 1902 fand ein Vergleichtermin mit der Vorbesitzerin der Elektricitätswerke statt. Im Februar 1903 ist eine Abschlagsverteilung von 30 % erfolgt, wozu M. 74 903 vorhanden bei M. 249 676 zu berücksichtigenden, nicht bevorrechtigten Forderungen. Eine Restquote dürfte noch verteilt werden. Kapital: M. 920 000 in 920 Aktien (Nr. 1–920) à M. 1000. Urspr. M. 200 000, beschloss die G.-V. vom 31. Jan. und 14. März 1898 Erhöhung; zunächst wurden M. 300 000 und im Jan. 1900 M. 420 000 zum Nennwert begeben. Die G.-V. vom 23. März 1901 sollte be- schliessen wegen Beschaffung weiterer Geldmittel durch Zuzahlung auf St.-Aktien resp. durch Ausgabe von Vorz.-Aktien oder Oblig., sowie event. auf Liquidation der Ges. Inzwischen wurde am 18./3. 1901 der Konkurs eröffnet. Die Aktionäre gehen leer aus. Dividenden 1896/97–1899/1900: 0, 7, 0, 0 %. (Für 1899/1900 wurden 5 % erklärt, kamen jedoch nicht zur Auszahlung.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Elektricitäts-Aktiengesellschaft vorm. Hermann Pöge in Chemnitz, Dorfstrasse 52. Gegründet: 3./2. 1897. Letzte Statutänd. 7./6. 1900 u. 21./6. 1902. Zweck: Betrieb des in Chemmitz unter der Firma „Maschinenfabrik und Werkstätten für Electrotechnik Hermann Pöge“ bestandenen Geschäftes nebst dessen Werkstätten für Elektrotechnik, Mechanik und Maschinenbau. Übernahmepreis M. 748 647. Bau von elektr. Centralen. 1898 Erwerb eines ca. 22 000 qm grossen Areals in Ak-Chemnitz behufs Anlegung neuer Fabrikräume. Das alte Fabriketabliss. wurde verkauft. Für eigene Rechnung führte die Ges. auf Grund günstiger Koncessionen Centralanlagen in den Städten Thum, Pausa und Schönbach aus, deren Entwickel. günstig ist. Die Centrale Lauter ist ab 1./1. 1903 zum Buchwert verkauft. In Dresden errichtete die Ges. 1901 ein Ingenieurbureau. 1902 M. 50756 Reingewinn gegen M. 26435 Verlust 1901. Um der Ges. die Liquidität zu erhalten, wurde von Verteilung einer Div. für 1902 abgesehen. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 26./3. 1898 um M. 750 000, div.-ber. ab 1./7. 1898, offeriert den Aktionären 18.–27./5. 1898 zu 105 %. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 105 % 1000 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 durch jährl. Auslos. von mind. 2 % am 1./7. (zuerst 1905) auf 2./1.; ab 1./7. 1905 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist auf einen Zinsterm. zulässig. Sicherungshypothek zu gunsten von Günther & Rudolbph, jetzt Allg. Deutsche Credit-Anstalt, von M. 560 000 an den Grundstücken in Alt-Chemnit (Taxe M. 590 579) nebst Zubehörungen (Taxe M. 431 025). Coup.-Verj.: 4 J. (F.), der Stücke in 10 J. (F.). 1902 wurden M. 121 000 freihändig zurückgekauft; stehen mit M. 104 625 zu Buche. „