Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1559 nehmung der Ges. etc. beim Ausbruch des Konkurses s. Jahrg. 1901/1902 u. 1902/1903 dieses Werkes; über die Veranlassung des Zus.bruches u. den Verlauf des Konkurses bis Herbst 1902 ebbendaselbst Näheres. — Für die Gläubiger sind bislang in 3 Raten zus. 15 % Abschlags- berteilung erfolgt, die 1. ab 12./7. 1902, die 2. ab 13./11. 1902, die 3. ab 9./5. 1903; bei fetzterer wurden M. 10 729 451 nicht bevorrechtigte anerkannte Forderungen berücksichtigt. Die Gesamtkonkurs-Div. ist mit höchstens 20 % anzunehmen je nach Eingang der Forderungen der Konkursmasse an die südd. Bahnunternehmungen Murnau-Oberammergau und Aibling- Teilenbach. Von Regressansprüchen gegen die früheren Organe der Ges. hat man zunächst abgesehen, mit Ausnahme dreier Herren, mit denen Vergleichsverhandlungen schweben. — Die Gläubigerversammlung v. 31./3. 1903 beschloss den freihändigen Verkauf der Nieder- sedlitzer Anlagen nebst allem Zubehör an die auf den Trümmern der Kummer-Ges. 3./3. 1903 neu gegründeten A.-G. „Sachsenwerk“ für M. 700 000 nebst M. 27 000 für Zubehörungen. Dieser Betrag ist den Obligationären 1. Anleihe überwiesen, wogegen M. 54 000 strittiger Erlös für die Vorortsbahn Niedersedlitz-Laubegast der freien Masse zugefallen ist. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1896 um M. 1.000 000, 1897 um M. 2 000 000, 1898 um M. 3 000 000, 1899 um M. 2 500 000. Die Aktionäre konnten dadurch einen Teil ihres Kapitals retten, dass ihnen freigestellt wurde, für 20 oder 40 % des Nennbetrages ihrer Aktien solche der neuen A.-G. Sachsenwerk gegen Barzahlung zu beziehen, wogegen sie bei 20 % Anspruch auf ¼ des Nom.-Wertes der alten Aktie, bei 40 % auf den vollen Nom.-Wert behalten haben. In beiden Fällen wird der ihnen zustehende Anspruch aus künftigen Reingewinnen der neuen Ges. im Wege der Ausl. befriedigt (s. unter Gewinnverteilung bei der Firma „A.-G. Sachsenwerk“ in Dresden). Hypothek.-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreibungen von 1899, Stücke à M. 500 u. 1000. Kurs in Dresden (seit 19./6. 1901 fr. Zs.) Ende 1899–1902: 103, 99.25, –, 40.75 %. — II. M. 2 500 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1901, rückzahlbar zu 102 %, Stücke wie bei I. Kurs in Dresden (seit 19./6. 1901 fr. Zs.) Ende 1901– 1902: –, 23 % Beide Anleihen waren auf dem Niedersedlitzer Werke der Ges. an 1. bezw. 2. Stelle, Anleihe II ausserdem noch auf dem inzwischen für M. 280 000 verkauften Niederlössnitzer Elektrizitäts- werk sichergestellt. Ausführliches siehe Jahrgang 1902/1903. – Nach den mit der neuen A.-G. Sachsenwerk getroffenen, in der gerichtl. Vers. der Obligationäre v. 24./4. 1903 gut- geheissenen Vereinbarungen sind die Rechte der Oblig.-Besitzer derart abgefunden: die der Anleihe I erhielten als Abfindung 80 % ihres Besitzes, u. zwar 60 % in 4 % Oblig. der neuen Ges. u. 20 % in vollbezahlten Aktien. Die Obligationäre I, deren Ausfallanspruch auf II 724 875 festgestellt wurde, verzichten auf alle Rechte, bleiben aber im Besitz ihrer alten Stücke und erhalten 20 % Nennwert aus den künftigen Reingewinnen des Sachsenwerkes im Wege der Ausl. Die Besitzer der Anleihe II erhielten gegen Verzicht aller ihrer Rechte, dcowie der Regressansprüche gegen die Creditanstalt f. Ind. u. Handel in Liquid. in Dresden als Abfindung 40 % ihres Besitzes in Aktien der neuen Ges., weitere 40 % aus künftigen gReingewinnen ders. im Wege der Ausl. Frist zur Annahme dieser Abfindungen bis 6./5. 1903. Von den 4½ % Oblig. sind M. 1 486 000, von den 5 % M. 2 369 000 z. Zwecke des Empfanges ― 7 oon Aktien der A.-G. Sachsenwerk eingereicht und ihnen zus. M. 1 244 800 Aktien Sachsen- werk ausgehändigt, den 4½ % Oblig. ausserdem noch M. 891 600 4 % Teilschuldverschreib. des Sachsenwerk. – Sowohl die eingereichten alten Kummer-Aktien, wie Oblig., sind mit der Firma der neuen Ges. abgestempelt. Ab 12./7. 1903 werden nach Löschung der eingetr. Sicherungshypoth. aus der freien Konkursmasse die bisher an die nicht bevorrechtigten Gläubiger verteilten 15 % Abschlagszahlungen auf die Oblig. nachgezahlt u. zwar auf M. 724 875 vereinbarte Ausfallforder. der 4½ % Anleihe von M. 108 731.25 u. auf M. 2 432 847 Ausfall- forder. der 5 % M. 364 927.05. Demnach entfielen auf je M. 500 4½ Oblig. M. 36.24, auf je A. 500 5 % Oblig. M. 72.98. Kurs: In Dresden Ende 1894–1902: 142, 149.50, 181.50, 206, 184.25, 160, 112, 1.10, 1.40 % ULingef. Juli 1894 zu 116 %. – In Berlin Ende 1896–1902: 181, 206.50, 184, 159.50, 111,75, . 1.50 . Eingef. Juli 1896 zu 164 %. Die Akt. werden in Dresden ab 19./6. 1901, in Berlin ab 8./7, 1901 fr. Zs. gehandelt. Dividenden 1894––1900: 4, 8, 10, 10, 11, 10, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Konsul a. D. A. Denso, Komm.-Rat O. L. Kummer; Stellv. Marine-Ober- baurat a. D. Leop. Beck, Wm. Denso. Aufsichtsrat: Komm.-Rat Konsul Theodor Horn, Dresden; Bürgermeister a. D. Bank-Dir. Max Klötzer, Dresden; Albrecht Graf von Alvensleben-Schönborn, OÖstrometzko; Gen.-Konsul Arthur von Rosencrantz, Fabrikbes. Römer, Rentner Schnorr von Carolsfeld. Zahlstellen: Für Div.: Dresden: Creditanstalt für Ind. u. Handel; Berlin: Deutsche ehoss.-Bank von Soergel, P. & Co. Bei Ausbruch der Katastrophe im Juni 1901. Actien-Gesellschaft Sächsische Elektricitätswerke Vormals Pöschmann & Co., Dresden, Fabrik u. Bureaus in Heidenau b. Pirna. Gegründet: 31./8. 1897 mit Wirkung ab 1./1. 1897. Letzte Statutänd. 27./12. 1899, 26./4. 1901 v. 30,/4. 1903. Die Übernahme der früheren Firma erfolgte für M. 264 704. Zweck: Betrieb einer Anstalt für Elektrotechnik, Mechanik u. Maschinenbau. Specialität: erstell. von Dynamomasch. u. Elektromotoren für Gleich- u. Wechselstrom. Installation *