1570 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Dividenden 1898/99–1899/1900: 0 %. Liquidator: Carl Dreyer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Dir. B. Leistikow, Waldenburg (Schles.); Bankier Jul. Landau, Berlin; Rentier Otto Körner, Magdeburg. — e 0 Elektrizitätswerk Homburgvd. H., Akt.-Ges. in Homburgvd.H. Gegründet: 9./11. 1897; eingetr. 19./1. 1898. Letzte Statutänd. 27./12. 1901. Gründer S. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Übernahme des Vertrags der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. mit der Stadt Homburg v. d. H. v. 12./12. 1896; Erzeugung elektr. Energie u. gewerbliche Ausnutzung elektr. Ströme zur Beleuchtung u. Kraftabgabe, sowie jede andere Art gewerblicher Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie im jetzigen u. künftigen Weich- bilde der Stadt Homburg v. d. H. etc. Die Ges. hat eine elektrisch mit Oberleitung betriebene Kleinbahn von Homburg v. d. H. nach Dornholzhausen bezw. Saalburg mit Abzweigung nach Kirdorf, ca. 10 Kkm lang, erbaut, deren Betrieb seit 1./7. 1900 ganz für Rechnung der Ges. geht. Spurweite 1.435 m. 15 Motor- u. 12 Anhängewagen. —– An die Centrale waren Ende 1902 angeschlossen 21 055 /Lampen zu 16 Normalkerzen und 78 Motore mit 338 P8S. Die Koncession ist für die ersten 40 Betriebsjahre des Elektricitätswerkes eine aus- schliessliche. Die Stadtgemeinde Homburg v. d. Höhe ist berechtigt, das Elektricitätswerk vor Ablauf der Koncessionsdauer mit sämtl. zum Betriebe gehörigen Grundstücken, Gebäuden, Masch. u. Anlagen, Leitungen und sonst. Einrichtungen zu erwerben und zwar erstmals mit Ablauf des 10. Betriebsjahres, dann weiter mit Ablauf des 15., 20., 25., 30., 35, u. 40. Jahres, doch muss sie die Ges. 12 Monate vorher verständigen. Als Preis für die Übernahme ist seitens der Stadtgemeinde die Summe zu zahlen, welche sich als arithmetisches Mittel aus dem Taxwert und dem mit 25 kapitalisierten Betrag des durchschnittl. Reingewinns der letzten 3 Betriebsjahre vor der Erwerbung ergiebt. Der so ermittelte Wert muss jedoch mind. 20 % höher sein, als der jeweilige Buchwert des Werkes. Die Stadtgemeinde Homburg v. d. Höhe ist ferner berechtigt, nach Ablauf von 10 Jahren seit Beginn der Koncession (ab 25./5. 1899 50 Jahre) und unter den gleichen Bedingungen die elektr. Strassenbahn bis Dornholzhausen und event. Saalburg mit zu übernehmen. Diese Berechtigung wird indessen hinfällig, sofern bis zu dem vertragsmässig bestimmten Übernahmezeitpunkt von der Ges. für die Strecke Frankf. a. M.- Homburg v. d. Höhe eine elektr. Bahn gebaut werden sollte. Abgaben: Die Ges. gewährt der Stadtgemeinde einen Anteil von desjenigen Reingewinns des Werkes, welcher sich über eine 5 % Verzinsung des urspr. oder event. erhöhten Anlagekap. hinaus und nach Rücklage von 4½ % in den Abschreib.-F. und von 5 % in den R.-F. ergiebt. Der Gewinnanteil wird seitens der Ges. mit folg. Mindestbeträgen gewährleistet: Vom 1.–10. Betriebsjahr M. 2000, vom 11.–20. M. 3000, vom 21.–30. M. 4000, vom 31.–40. M. 5000 jährl. durchschnittl. Die Ges. ist von allen Gemeindesteuern oder sonst. städtischen Auflagen befreit. Für die Mitbenutzung der städtischen Strassen und Wege für Bahnzwecke hat die Ges. an die Stadt eine Abgabe von 3 % der Brutto-Betriebs-Einnahme zu zahlen, mind. aber M. 2000 jährl. Die jährl. an die verschiedenen Gemeinden und Behörden für Geländepacht zu entrichtenden Abgaben belaufen sich auf ca. M. 1500. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien (Nr. 1–1250) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 500 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 29./10. 1898 um M. 750 000, voll eingezahlt seit 1./7. 1900. Anleihe: M. 1 250 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 27./12. 1901, Stücke à M. 1000 auf den Namen der Landgräfl. Hess. konz. Landesbank; rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./1. u. I. /. Tilg. ab 1905 in 35 Jahren durch Ausl. im Juli (erste 1904) auf 1./1. Ab 1./4. 1904 verst. Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf Elektri- citätswerk und Bahn im Betrage von M. 1 287 500. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst.: Homburg: Landgräfl. Hess. konz. Landesbank; Frankf. a. M.: von Erlanger & Söhne. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1902: 100 %. Aufgelegt 4./11. 1902 zu 100 % Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1901 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Juni. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., die lt. Vertrag mit der Stadt Homburg an dieselbe zu zahlende garant. Abgabe, falls der nach dem Reingewinn zu berechn. Anteil der Stadt nicht einen höheren Betrag ergiebt, event. ausserordentl. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 15 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 489 368, Kessel- u. Kühlanlage 158 201, Masch. 311 693, Kabel, Hausanschlüsse u. Freileitungen 326 257, Apparate u. Zähler 53 760, Accumulat. u. Pufferbatterie 36 628, Fabrikeinrichtung u. Werkzeuge 54 737. Gleisanlage 724 084, Oberleitung 223 664, rollendes Material 373 276, Kleider 5948, Debit. 48 217, hinterlegte Kautionen 2080, Bankguth. 35 398, Unfall- u. Feuerversich. 1069, Avale 15 000, vorausbezahlte Pacht 834, Disagio- u. Unk. f. Oblig. 57 000, Vorräte 10 126, Waren 44 802, Effekten 15 000, Ab- nehmerkto 13 613, Hausmiete 687, Kassa 2329. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Oblig. 1 250 000, do. Zs.-Kto 28 125, R.-F. 11 957 (Rückl. 2245), Abschreib.-F. 156 000, Kredit. 225 018, R fi 2080, Avale 15 000, Rabatte 21 318, Tant. 1327, Div. 37 500, do. alte 60, Abgabe an Stadt 4735 Vortrag 659. Sa. M. 3 003 779. „. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 26 223, Zs. 11 623, Abschreib, auf E u. Unk.-Kto für Oblig. 2986, z. Abschreib.-F. 35 000, Gewinn 46 466. – Kredit: Vortrag 132445 Gewinn aus Betrieb, Installationen und Strassenbahn 120 752. Sa. M. 122 299.