Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1593 Elektricitätswerk Südwest Aktiengesellschaft in Schöneberg-Berlin, Akazienstrasse 25. Gegründet: 28./7. 1899 mit Nachtrag v. 11./11. 1899; eingetr. 21./11. 1899. Letzte Statutänd. 21./4. 1902 u. 29./4. 1903. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Gewerbsmässige Erzeug. u. Ausnutz. elektr. Stromes in jeder Art, insbesondere zur Beleuchtung und Kraftübertragung in den südwestlichen Berliner Vorstädten und Vor- ortsgemeinden, und zu dem Zweck die Errichtung eines Elektricitätswerkes in Schöneberg. Der Betrieb ab Juli 1899, u. zwar seit 1./3. 1900 in eigener Regie. Angeschlossen Ende 1901 eine Konc. zur Versorgung ihres Gemeindegebietes mit elektr. Strom erteilt. Beide Konc. ufen bis 30./9. 1928, wobei das den Gemeinden vorbehaltene Erwerbsrecht 30./9. 1912 be- ginnt. Die Anlagen der Centrale sind 1903 durch Aufstellung neuer Masch. erweitert, nach deren Inbetriebnahme die Ges. auch die Kraft für die elektr. Vollbahn Potsdamer Bahnhof- Gross-Lichterfelde liefert. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./4. 1902 um M. 2 000 000, begeben zu pari u. lt. G.-V. v. 29./4. 1903 um M. 1 000 000 (auf M. 5 000 000) in 1000 zu pari begebenen, ab 1./1. 1903 div.-ber. Aktien. Die letztere Erhöhung zur Tilg. von für bauliche Erweiterung seitens der Ges. in Anspruch genommenen Krediten. Geeschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundstück 220 517, Gebäude 250 579, Masch. u. Kessel 1 285 410, Kühlanlage 38 224, Tiefbrunnenanlage 30 001, Accumulatoren 213 269, Stations- beleucht. 17 059, Kabelnetz 2 628 370, Elektricitätsmesser 1217 36, Mobil. 17 310, Betriebsutensil. 16 096, Werkzeuge 12 633, Effekten u. Kautionskto 59 341, Kassa 4219, Debit. 223 166, Betriebs- material. 6589, Versich. 5932, Installationskto 144 603, Glühlampen u. Kohlenstifte 4316, An- Age gegen Miete 5373, Anschlussgeleise 43 592. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Kredit. 1 060 561, R.-F. 9598 (Rückl. 7347), Abschreib.-F. 124 560 (Rückl. 90 000), Ern.-F. Schöneberg 9653 (Rückl. 588), Ern.-F. Wilmersdorf 3586 (Rückl. 2224), Vortrag 376. Sa. M. 5 348 336. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsmaterial. 157 468, Versich. 10 612, Zs. 21 811, Geparat. 7825, Abgaben 34 066, Betriebs-Unk. 56 917, Kursverlust 3, Steuern 4093, Handl.-Unk. 51 591, Überschuss 244 536. – Kredit: Vortrag 772, Betriebsgewinn 588 150. Sa. M. 588 922. Dividenden: 1899–1900: 0 % (Baujahre); 1901–1902: 2, 3½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K) Direktion: Samuel Kocherthaler, Dir. Reg.-Baumeister a. D. Rud. Menckhoff, Ing. W. aede, Berlin. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dir. Friedr. Vortmann, Stellv. Dir. Georg Haberland, Berlin; Bauinspektor a. D. Dir. Rich. Koss, Nauendorf; Generalmajor a. D. Erwin Kressner, Friedenau; Stadtrat Herm. Leidig, Stadtverordneter Carl Kaufmann, Schöneberg; Gemeindevorsteher Franz Rammrath, Deutsch-Wilmersdorf.* Hlektricitätswerk Strassburgi.E. inStrassburgi. E., Hohersteg. Gegründet: Am 14./12. 1899; handelsger. eingetragen am 30./12. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Allg. Elektricitätsgesellschaft in Berlin hat auf das Grundkapital folgende Ein- lagen gemacht: 1) die der Einlegerin zustehenden Rechte aus den Verträgen, welche sie mit der Stadt Strassburg abgeschlossen hat, 2) den bisher gemäss diesen Verträgen mit der Stadt Strassburg mit 2½ % jährl. gebildeten Amort.-F., 3) den vorhandenen Ern.-F., % das Elektricitätswerk Strassburg, bestehend in den speciell zum Zwecke der Erzeugung der elektr. Kraft erstellten Gebäulichkeiten auf einem Grundstück in der Grösse von 6600 qm, gelegen zu Strassburg im Baublock Nr. 3b der Stadterweiterung, mit allen darauf befindlichen Maschinen und Anlagen, sowie dem vorhandenen Mobiliar und allem Zubehör. Der Einlegerin sind hierfür gewährt worden M. 4 357 471. Zweck: Gewerbsmässige Ausnutzung der Elektricität in Strassburg i. Els. u. Umgegend. Die Anlage umfasste Ende 1902 an 10 Dampfmaschinen mit zus. 8800 HP. und soll auf 10 800 HP. gebracht werden; Ende. 1903 werden 2 Drehstrom-Dynamomaschinen mit zus. 3200 Kilowaft aufgestellt sein. Angeschlossen an die Anlagen sind Schiltigheim, Stadt und Dorf, Kehl und Bischheim. Versorgt wurden Ende 1902: 99 534 Glüh-, 1401 Bogenlampen u. 765 Motore mit 3959 HP., ausserdem 54 Strassenbahnmotorwagen bei 64,470 km Geleislänge. Nutzbar abgegeben wurden 1901–1902 ausser Eigenverbrauch 4 595 590, 5 067 700 Kilowattst. Nach den Verträgen mit der Stadt Strassburg ist das Recht zur Benutzung der städtischen Strassen und Plätze und zur Stromlieferung kein ausschliessliches, doch ist der Ges. bei aleichen Bedingungen der Vorzug vor Dritten eingeräumt. Auch für die Versorgung der (meinden Schiltigheim, Bischheim und Kehl mit Elektricität wurde der Ges. die Genehmigung erteilt. Die Stadt Strassburg hat an dem über 5 % des Anlagekapitals hinausgehenden Rein- sewinn einen Anteil von 25 % und weitere 25 % von dem Reingewinn über 9 %. Nach Ab-