Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Deutsche Genossenschafts-Bank Soergel, Parrisius & Co. Akt.-Ges. Berlin, W. Behrenstr. 35 u. Frankfurt a. M., Gallusanlage 7. Depositenkasse in Berlin, Tauenzienstr. 3. Gegründet: 5./10. bezw. 10./12. 1864; eingetr. 12./1. 1865. Letzte Statutänd. 16./9. 1902, 21. u. 22./8. 1903. Die G.-V. v. 22./8. 1903 beschloss Umwandlung der Bank von einer Kom- mandit-Ges. in eine A.-G. Zweck: Betrieb von Bank- u. Kommissionsgeschäften aller Art, insbes. ist es die Aufgabe der Bank, dem Bedürfnis der auf Selbsthilfe beruhenden Deutschen Erwerbs- u. Wirtschafts- genossenschaften nach Bankkredit soviel als möglich entgegenzukommen; selbständige Speku- lationsgeschäfte in Effekten liegen ausserhalb ihrer Zwecke. Die Ges. ist bei der Wechselstube Bosse, Keil & Co. in Berlin beteiligt. 1903 ist mit der Errichtung von Depositenkassen in Berlin begonnen worden. Die Bank hat das Gebäude der früheren Pommerschen Hypotheken- bank Behrenstr. 35 auf 10 Jahre mit Vorkaufsrecht gemietet, dagegen ihr Grundstück Char- lottenstr. 35a Mitte 1903 mit Nutzen gegen den Buchwert verkauft. Anfang Aug. 1902 veröffentlichte die Bank einen Halbjahrsabschluss pro 1902, I. Sem., weil das Berliner Geschäft von aussergewöhnl. Verlusten betroffen worden ist, welche hauptsächlich von Beteilig. u. Forder. an die Gew. Kyffhäuser, die Accumulatorenwerke Watt, die Spiritus- Gasglühlicht-Ges. Schuchardt & Co. herrührten. Der Gesamtbetrag der erforderl. Abschreib. für Beteilig. u. Forder. (M. 2 550 000) u. Reservestellungen für Beteilig. u. Effekten (M. 919 604) betrug M. 3 470 000. Die zum 28./S. bezw. 16./9. 1902 einberufenen G.-V. beschlossen, diesen Verlust durch Heranziehung des im I. Halbjahr 1902 erzielten Gewinnes von M. 800 000 und durch Entnahme von M. 2 670 000 aus dem R.-F. zu decken. Ferner wurde beschlossen, das lauf. Ge- schäftsjahr auf die ersten 6 Monate 1902 zu beschränken und die Bilanz pro 30./6. 1902 als dieses Geschäftsjahres festzustellen und zu genehmigen. Das Geschäftsjahr läuft fortab v. 1./7.–30./6. Die Thätigkeit des Instituts in Bezug auf Konsortialbeteilig. soll in Zukunft eingeschränkt und mehr dem eigentl. Geschäftsgebiet, dem Verkehr mit den Genossenschaftsbanken zugewandt werden. Der Rückkauf der Aktien (s. bei Kapital) wurde damit begründet, dass für diesen Zweck das A.-K. zu hoch bemessen sei. Kapital: M. 30 000 000 (M. 10 000 000 sind der Frankf. Niederlassung überwiesen), eingeteilt in 12 142 Aktien (Nr. zwischen 1–15 000) à Thlr. 200 = M. 600 u. 18 929 Aktien (Nr. zwischen 15 001–37 500) à M. 1200, sämtl. auf Namen lautend. Die Aktie à M. 1600 und die Aktie à M. 2000 sind in 3 Aktien à M. 1200 umgewandelt worden. Das urspr. A.-K. von M. 810 000 wurde erhöht 1868 auf M. 1 500 000, 1870 auf M. 2 550 000, 1871 auf M. 6 000 000, 1872 auf M. 9 000 000 (1880 voll eingezahlt), 1887 auf M. 15 000 000, 1889 auf M. 21 000 000, lt. G.-V.-B. v. 9./4. 1897 auf M. 28 000 000 durch Ausgabe von M. 7 000 000 in 5832 Aktien à M. 1200 und 1 Aktie à M. 1600, angeboten den Aktionären mit 113.50 %, fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 15./4. 1899 um M. 8 000 000 (auf M. 36 000 000) durch Ausgabe von 6665 Aktien à M. 1200 und 1 Aktie à M. 2000, div.-ber. pro 1899 zur Hälfte, hiervon angeboten M. 7 000 000 den Aktionären 9.20./5. 1899 zu 113.50 % (auf M. 4800 alte Aktien entfiel 1 neue), und M. 1 000 000 anderweitig zu 115 %, einzuzahlen 50 % u. das Agio bis 20. bezw. 27./5., restl. 50 % bis 10./8. 1899. Die G.-V. v. 28./8. u. 16./9. 1902 beschlossen das Grundkapital durch frei- händigen Rückkauf von Aktien im Betrage bis zu M. 6 000 000 zu 102 % bis auf M. 30 000 000 zu reduzieren. Verkaufsangebote waren bis 14./10. 1902 einzureichen. Mit dem Angebot hatte zugleich die Einlieferung der zum Rückkauf angebotenen Aktien inkl. Div.-Scheine für 1902 u. ff. zu geschehen. Die Zahlung des Kaufpreises von 102 % ohne Vergüt. von Stück-Zs. erfolgte nach Ablauf des Sperrjahres, d. h. ab 1./11. 1903. Den Schlussscheinstempel trug die Ges. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6., bis 1901: Kalenderj. Gen.-Vers.: In der Regel im Sept. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., bis 4 % erste Div., vom verbleib. Gewinn event. besondere Rückl., 12 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergüt. von je M. 2000), vertragsm. Tant. an Vorst. und Angestellte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Zwischen-Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Kassa, Coup. u. Sorten 2 320 198, Wechsel 16 840 626, Devisen 263 166, eig. Effekten 5 113 761, reportierte do. 2 186 915, auszuliefernde do. 279 315, zus. 7579 991 abzügl. 485 669 abzunehmende Effekten, bleibt 7094 322, Debit. 41 828 150, Girokto 1 054 208, Beteilig.: Berlin 1 348 692, Frankf. a. M. 1 397 117; Grundstücke 1 975 744, Ubtensil. 25 300, Aufgeldkto f. zurückgekaufte Aktien 120 000. – Passiva: A.-K. 30 000 000, K.-F. 2 000 000, Aktienrückkaufskto 6 120 000, Kredit. 16 000 100, Girokto 6 11 965, Accepte Il 193 302, Avale 1 326 683, überhob. Diskont 77 418, Hypoth. 450 000, alte Div. 2586, Rein- ertrag pro II. Sem. 1902 685 471. Sa. M. 74 267 526. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 381 811, Zs. 261 492, Miete u. Abschreib. aauf Immobil. u. Utensil. 7050, Gewinn 685 471. – Kredit: Zs. 654 552, Diskonto 266 192, Provis. 256 978, Effekten 102 714, Beteilig. 25 701, Devisen 14 029, Coup. u. Sorten 5828, Spesen u. Agio 9826. Sa. M. 1 335 824. 3 Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Kassa u. Guth. bei Reichsbank, Kassenverein u- FPrankf. Bank 2 048 499, Coup. u. Sorten 1 138 167, Wechsel 18 141 395, Devisen 325 605, eigene Effekten 5 151 673, reportierte do. 3 602 276, auszuliefernde do. 398 394, zus. 9 152 344 abzugl. 198 552 abzunehmende Effekten bleibt 8 653 792, Debit.: a) Genossenschaften 9 430 013, b) do., Girokto 1 169 895, c) andere 35 299 804; Beteilig. 3 332 122, Grundstücke: a) Bankgebäude in