Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Sa. der Einzahlung somit Ende 1900: M. 2 250 000. Da die Ges. durch den Zusammen- bruch der Dresdner Creditanstalt betroffen wurde, so beschloss die G.-V. v. 22./8. 1901 Herabsetzung des A.-K. von M. 3 000 000 auf M. 2 250 000 durch Zus. legung der M. 1 000 000 mit 25 % eingezahlten Aktien Lit. C in M. 250 000 vollgezahlte Aktien. Da dieser Beschl. aus formellen Gründen nicht handelsger. eingetr. u. demgemäss nicht durchgeführt werden konnte, so berief die Ges. am 6./2. 1902 die restlichen 7 5 % auf Aktien Lit. C zum 28./2. 1902 bezw. 15./6. 1902 ein. Der bis 31./5. 1902 eingegangene Betrag von M. 720 000 ist teilweise zur Schuldentilg. bei der Dresdner Creditanstalt in Liquid. verwandt. Auf M. 40 000 (Aktien Nr. 2911–50) wurden restl. 75 % nicht eingezahlt. Diese Aktien wurden kaduziert. Ab 14./7. 1903 gelangte die erste Liquid.-Rate von 15 % M 150 auf die Aktien zur Rückzahlung. Liquid.-Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Kassa 48, Debit. (inkl. Bankguth. von 501 008) 511 008, Effekten 214 200, Verlust 2 254 979. – Passiva: A.-K. 2 960 000, Kredit. 20 237. Ga. M. 2 980 237. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 2 212 242, Effektenverlust 38 914, Handl.- Unk. 28 087. – Kredit: Zs. 3880, Überschuss von präkludierten 40 Interimsscheinen Serie 0 20 384, Verlust 2 254 979. Sa. M. 2 279 245. Kurs Ende 1896–1903: 110, 120, 121.50, 117, –, –, –, –= %. Aufgelegt 29./6. 1896 zu 105 %. Notiert in Dresden u. zwar ab 8./12. 1902 franko Zs., sowie ab 17./7. 1903 in Mark pro Stück, auf welche 15 % = M. 150 zurückgezahlt sind. Dividenden 1896–1901: 8 % p. r. t., 8, 8, 8, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Liquidatoren: Dr. Getz, M. Hörisch. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Gg. Pleissner, Dresden; Stellv. Rentier Mor. Gross, Klotzsche; Kaufm. Phil. Giesse, Dresden; Rentier Herm. Grube, Radebeul; Rechtsanw. A. Hennigson, Berlin. Creditanstalt für Industrie u. Handel in Liq. in Dresden. Die Bank war das Finanzinstitut der am 15./6. 1901 in Konkurs geratenen Akt.-Ges. Elektricitäts-Werke (vorm. O. L. Kummer & Co.) in Dresden, welcher Ges. nebst ihrem Koncern die Bank übergrosse Kredite eingeräumt hatte, wodurch sie im Juni 1901 Selbst in Zahlungsschwierigkeiten geriet. Zur Befriedigung der Einleger und Buch- gläubiger beschloss eine Anzahl Banken und Bankhäuser (Reichsbank, Sächsische Bank, Dresdner Bank, Deutsche Bank, Günther & Rudolph, Gebr. Arnhold etc.) unter der Be- dingung, dass die Wechselgläubiger Stundung gewähren, der Creditanstalt ca. M. 6 000000 gegen Unterpfand zur Verfügung zu stellen. Durch diese Hilfsaktion wurde der Ausbruch des Konkurses verhindert und eine ruhige Abwickelung der Geschäfte ermöglicht. Die G.-V. v. 12./7. 1901 beschloss die Liquid. der Bank. (Siehe die Jahrg. 1901/1902 u. 1902/1903 dieses Handbuches.) Im Geschäftsj. 1902/1903 konnten die Wechselschulden von M. 4 430 025 durch Realisierung von Effekten, Einziehung von Aussenständen u. Aufnahme einer grösseren Hypoth. auf den Dresdner Grundbesitz auf M. 945 407 verringert werden. Gegen das ihre Klage aus formellen Gründen abweisende erstinstanzl. Urteil hatten die Inh. von 5 % Oblig. der A.-G. Elektricitäts- werke vorm. O. L. Kummer & Co. durch ihren gemeinsamen Vertreter Berufung eingelegt. Ehe in der Sache ein Urteil erging, ist es gelungen, auf gütlichem Wege den Prozess zu beseitigen. Auf Grund des abgeschlossenen Vergleiches haben die Liquidatoren insgesamt M. 144 109 auf nom. M. 2 380 500 Oblig. gezahlt. Im Sinne der entspr. Beschlüsse der G.-V. v. 15./11. 1902 haben die Liquidatoren im Einverständnis mit dem A.-R. die Schadenersatzklage gegen die früheren Mitgl. des A.-R. Graf Karl Chotek, Georg Dinger, Dir. Chrambach u. Gen.-Konsul a. D. von Rosencrantz, sowie gegen die Vorst.-Mitgl. Komm.-Rat Theod. Horn u. Bürgermeister A, I) Max Klötzer durch Vergleiche zum Abschlusse gebracht u. zus. M. 118 381 erhalten. Über den Verlauf des Liquid.-Geschäftes ist im Übrigen zu berichten, dass der Verkauf von Teilen des Effektenbestandes zu den angenommenen Kursen, teils aber auch entspr. besser, gelang. Für die wenigen noch verbleibenden Effektenposten musste eine Abschreib. von M. 84 891 vorgenommen werden. Durch Einzelverkauf der maschinellen Einrichtung der Gebäude der Spinnerei in Werdau haben die Liquidatoren sich dieser Objekte entledigt u. den erreichten Überschuss von M. 4583 dem Gewinn- u. Verlustkto zugeführt. Aus dem Konkurse der A.-G. vorm. O. L. Kummer & Co. sind weitere 10 % durch Abschlagsverteilungen zugeflossen und stehen noch etwa 7 % Rest-Div. in Aussicht. Die Liquidatoren kommen auch dieses Jahr auf den gleichen Aktivenüberschuss wie im Vorjahre. Der Grundbesitz in Dresden konnte trotz vielfacher Verhandlungen noch nicht zu einem seinem Werte annähernd entspr. Preise veräussert werden. Bezüglich des Riesaer Areals ist zu erwähnen, dass die Einzelverwertung der Trennstücke zu angemessenen Preisen möglich sein wird. Für die Steinbrüche im Plauenschen Grunde ist noch kein ernstlicher Kaufliebhaber gefunden. Zu dem Grundbesitz ist infolge notwendig gewordener Übernahme aus dem Nachlass eines Schuldners je ein Bau- stellenkomplex in Reick u. Mügeln hinzugetreten. Der Rest der Wechselschulden u. sonstigen Verbindlichkeiten gelangte im Okt. 1903 zur Abstossung. Damit hat das 2 Jahre währende Moratorium sein Ende erreicht. Unter Führung der Treuhandbank für Sachsen hat sich im Dez. 1903 ein Konsortium von Aktionären der Creditanstalt zur Erwerbung der Restmasse des Instituts gebildet. Es soll dabei die bestmögliche Verwertung der Liquid.-Masse zu gunsten aller Aktionäre bezweckt werden.