94 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. eisen-Walzwerk mit einer Trio-Vorstrasse u. Doppel-Duo-Fertigstrasse. Produktion des Walz- werks 1901/1902–1902/1903: 149 503, 192 748 t. Die Leistungsfähigkeit der Strassen konnte bei Weitem nicht ausgenutzt werden. Zahl der Arbeiter des Stahl- u. Walzwerks 1902/1903 1428 Mann. Die 3 Hochöfen erzeugten an Roheisen für eigenen Bedarf 1901/1902–1902/1903; 106 754, 135698 t. Zahl der Arbeiter an den Hochöfen 1902/1903 504 Mann. Vorhanden ist ferner eine grosse Stahlgiesserei mit Martinofen, Schlackensteinfabrik, elektr. Centrale mit Hochofengasmasch. Die Ges. besitzt über 400 ha Bergwerkskoncessionen, bei Aumetz belegen, erworben zu frs. 12 500 pro ha. Förderung in den Gruben in Aumetz 1902/1903: 361 520 t Minette. Das Erz wird auf der mit Aumetz durch Drahtseilbahn verbundenen Hütte Friede an der Eisenbahn Kneuttingen-Algringen verarbeitet. Arb.-Zahl 1902/1903: 390 Mann. Ausserdem besitzt die Ges. die Bergwerks-Konc. „Friede“ über 226 ha, hiervon ca. 100 ha Bergwerks- terrain. Aus Grube Friede wurden 1901/1902–1902/1903 128 538, 154 670 t gefördert. Arb.- Zahl 1902/1903: 145 Mann. Grundbesitz in Kneuttingen ca. 140 ha, in Aumetz ca. 20 ha. Die Ges. hat die Erzeugung der beiden Hochöfen der Fentscher Hütten-A.-G. übernommen (monatl. 10–12 000 t.) Die Ges. beschloss in der G.-V. v. 22./1. 1900 Ankauf der 1000 Kuxe der Gew. General, Kohlenzeche bei Weitmar in Westfalen bis auf einen für M. 2 300 000, welche mit M. 2 000 000 zu Buche stehen. Auf derselben stehen jetzt 140 Koksöfen mit monatl. bis 13 500 t Leistungs- fähigkeit. Die Zeche ist Mitgl. des Kohlen- und Koks-Syndikats geblieben, Beteilig. ab 1./1. 1901 158 806 bezw. 135 000 t; sie fördert Fett-, Flamm- u. Magerkohle. Förderung 1901/1902 bis 1902/1903: 124 502, 113 222 , Kokserzeugung: 75 967 resp. 78 940 t. Belegschaft 1902/1903 623 Mann. Die Zeche erbrachte 1902/1903 infolge Wassereinbruch M. 13 699 Verlust (gegen M. 100 643 im Vorjahre). 56.6 % des Gesamtversandes des Walzwerks 1902/1903 kamen auf den Export. Für Verbesserungen und Neuanlagen werden erhebliche Summen aufgewandt (1902/1903 M. 1 638 911). Die Ergebnisse der Werke sind 1902/1903 ungünstig beeinflusst worden durch den Umstand, dass die Ges. nicht selbst das erforderl. Quantum Roheisen herstellen konnte. Deshalb soll die ganze Produktion der benachbarten Fentscher Hüttenwerke Akt.-Ges. in Kneuttingen erworben werden. Da eine völlige Fusion der beiden Ges. auf Formschwierigkeiten stiess, hat sich Aumetz-Friede die Option für über ¼ der Fentscher Aktien behufs Umtausch derselben gegen Aumetz-Aktien erworben. Gegen je 50 Vorz.-Aktien à frs. 100 von Fentsch werden 11 Aumetz-Aktien à frs. 500 und gegen 15 gewöhnliche Aktien à frs. 100 von Fentsch eine Aumetz-Aktie à frs. 500 gewährt. Für die frs. 2 000 000 Vorz.- u. frs. 5 800 000 St.-Aktien von Fentsch sind infolgedessen frs. 2 200 000 bezw. frs. 1 670 000 Aumetz-Aktien erforderlich. Eine Bankengruppe hat sich bereit erklärt, der Aumetz-Ges. gegen hypoth. Sicherung die von ihr benötigten Kredite zu gewähren mit dem Recht, den Betrag innerhalb 5 Jahren gegen Aktien der Ges. zu pari umzutauschen. Betreffs des der Ges. bereits gewährten Kredites von M. 3 000 000 wird den Banken dasselbe Recht bewilligt. Zur Realisierung aller Projekte hat die G.-V. v. 25./11. 1903 von Aumetz-Friede die Verwalt. zur Ausgabe von insgesamt frs. 12 100 000 Aktien, je nach Bedarf, ermächtigt (s. auch unten bei Kapitah). Kapital: frs. 26 000 000 (M. 20 800 000) in 52 000 gleichberecht. Akt. à frs. 500 (M. 400). Urspr. frs. 8000 000erhöht lt. G.-V. v. 24./11. 1897 um frs. 4 000 000 u. lt. G.-V. v. 12./10. 1898 um frs. 3000 000. Die Aktien von 1898 wurden den Aktionären 4: 1 vom 21./10.–5./11. 1898 zu frs. 650 pro Aktie angeboten. Die G.-V. v. 22./1. 1900 beschloss weitere Erhöh. um frs. 5 000 000 (auf frs. 20 000 000) in 10 000 ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien à frs. 500. Hiervon dienten 7000 Stück zur Erwerbung der Zeche General bei Weitmar i. Westf. (S. oben), restl. 3000 Stück wurden den Aktionären 10: 1 vom 15.–17./2. 1900 zu à frs. 650 angeboten. Da die Ges. infolge Umschwunges der Konjunktur in finanzielle Schwierigkeiten geraten war (Unterbilanz am 30./6. 1901 frs. 821 131), so beschloss die G.-V. v. 15./3. 1901 zwecks Sanierung, das A.-K. um frs. 10 000 000 durch Ausgabe von 6 % Vorz.-Aktien zu erhöhen. Es stellte sich jedoch alsbald heraus, dass weit einschneidendere Massregeln erforderl. waren, um die Ges. wieder auf eine gesunde Grundlage zu stellen, sie von ihren schweb. Schulden zu befreien und ihr zugleich ein ausreichendes Betriebskapital zu sichern. Demgemäss be- schloss die G.-V. v. 23./7. 1901, die bisherigen frs. 20 000 000 alte Aktien zu frs. 4 000 000 zus. zulegen und frs. 22 000 000 neue Aktien auszugeben, wonach das gesamte A.-K. der Ges. sich auf frs. 26 000 000 beläuft. Der Umtausch von 5 alten Aktien gegen eine neue fand 4./11. 1901 statt. Die 44 000 neuen Aktien à frs. 500 wur den den Aktionären 10: 11 v. 9.–14./9. 1901 zu pari angeboten u. sind jetzt voll eingezahlt. Die beteiligte Bankgruppe (s. unter Zahlst.) übernahm vertragsm. die von den Aktionären nicht bezogenen neuen Aktien; ferner über- nahm sie die noch im Portefeuille der Ges. gewesenen frs. 1000 000 4 % Oblig. u. frs. 6 000 000 neue 4½ % Oblig. Insgesamt flossen der Ges. durch diese Transaktionen fre. 28 000 000 neue Mittel zu, die zur Rückzahlung der Bankschulden, zur Vollendung der Walzenstrassen und zur Vermehrung der Betriebsmittel dienten. Die Herstellung einer engeren Verbindung mit der Fentscher Hütten-A.-G. in Fentsch be- schloss die G.-V. v. 25./11. 1903 das A.-K. von frs. 26 000 000 um 10 %, also um frs. 2 600 000 herabzusetzen und dann wieder um frs. 2 600 000 in neuen Aktien zu erhöhen. Darauf werden die frs. 2 000 000 Vorz.-Aktien von Fentsch umgetauscht gegen frs. 2 200 000 Aktien von Aumetz-Friede. Die frs. 5 000 0000 St.-Aktien von Fentsch werden umgetauscht gegen frs. 1 666 000 Aktien von Aumetz-Friede. Insgesamt hat also Aumetz-Friede für die Be- werkstelligung des Umtausches frs. 3 866 000 Aktien nötig, wofür ihm die frs. 2 600 000