Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 101 Gemarkungen Alt-Busek, Bothges, Lauter, Queckborn, Ulfa und Rockenberg; Eisen-, Blei- u. Zinkerzgruben, bezw. Anteile daran, eine Brikettfabrik u. eine ausser Betrieb befindl. Teer- schwelerei. Im Betrieb befindet sich nur die Braunkohlengrube und Brikettfabrik Friedrich bei Hungen (Kohlenförderung 1899/1900–1902/1903: 1 297 160, 1 401 828, 1 651 025, 1 405 500 l; Brikett-Produktion: 408 900, 410 150, 500 450, 439 750 Ctr. Briketts). Am 17./6. 1902 wurde die Brikettfabrik nebst bedeutendem Brikettlager durch Feuersbrunst zerstört. Die Fabrikation konnte erst Okt. 1902 wieder beginnen. Der Brand hatte für die Ges. grosse Störungen im Gefolge u. machte sich auch im vermind. Absatz (358 893 Ctr. gegen 388 982 Ctr. 1901/1902) bemerkbar. Die Steinbrüche u. Lagerplätze bei Linz a. Rh. sind verpachtet. Der Besitz bei Königswinter in der Rosenau wurde 1902 für M. 26 000 verkauft, ebenso 1903 die Eisenerz- gruben bei Brachbach für M. 27 000. Einige der Ges. gehörige Erzgruben, wie die Eisen- steingruben Lück, Anton u. Junger Anton im Kreise Altenkirchen sind in Betrieb gesetzt. Der von 1899 beschlossene Verkauf der Blei- und Zinkerzgrube Freudenzeche an eine Gew. ist nicht zustande gekommen; die Zeche ist stillgelegt. Kapital: M. 2 953 000 in 2953 neuen St.-Aktien Lit. A (Nr. 1–2953) à M. 1000. Urspr. M. 540 000, wurde das Kapital 1880 und 1881 auf M. 1 950 000 erhöht, 1883 fand Umwandlung von 1487 St.-Aktien durch Zuzahlung von 40 % = M. 120 in 6 % Prior.-Aktien statt, und bestand danach das A.-K. aus M. 1 593 900 in 5313 St.-Aktien à M. 300 und M. 356 100 in 1187 Prior.-Aktien à M. 300. Die G.-V. v. 2./6. 1897 beschloss, dass das einheitlich zu gestaltende A.-K. durch Ausgabe neuer Aktien Lit. A à M. 1000 bis zu M. 3 000 000 erhöht werde. Den Inh. der St.-Kktien u. der Vorz.-Aktien wurde bis 26./7. 1897 auf die Aktien Lit. A ein Bezugs- recht derart eingeräumt, dass die St.-Aktionäre eine neue Aktie über M. 1000 gegen Abgabe von 7 alten St.-Aktien à M. 300 franko Zs. zu 28 % gerechnet und Barzuzahl. von M. 412, die Vorz.-Aktionäre gegen Abgabe von 4 Prior.-Aktien à M. 300 franko Zs., berechnet zum Kurse von 65 % u. Barzuzahl. von M. 220 zu erwerben berechtigt waren. Die Ausgabe der neuen Aktien Lit. A erfolgte zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1897. Die St.- u. Vorz. Aktien, auf welche nichts zugezahlt ist, wurden in der Art zus. gelegt, dass je 25, das ist M. 7500 St.-Aktien, oder je 15, das ist M. 4500 Prior.-Aktien, ohne Zinsberechnung und ohne Zuzahl. in eine neue Aktie Lit. A Umgewandelt wurden. Die neuen Aktien Lit. A, welche die alten Aktionäre nicht bezogen, wurden von anderer Seite fest zu pari übernommen, teils in Kompensation gegen die bisherigen ca. M. 1 900 000 be- tragenden Buchschulden der Ges., teils gegen Barzahlung. Bei dieser Transaktion wurden gezeichnet: Durch Einwerfen der Bankierforderung = M. 1 900 000, gegen Barzahlung = M. 76 000, gegen Einreichung von 4753 St.-Aktien à M. 300 zu 28 % und M. 279 748 bar = M. 679 000, gegen Einreichung von 1076 Prior.- Aktien à M. 300 zu 65 % gerechnet und M. 59 180 bar = M. 269 000, gegen Einreichung von 550 St.-Aktien = M. 22 000, gegen Einreichung von 105 Prior.-Aktien == M. 7000, also in Sa. M. 2 953 000, wie oben. Der dabei erzielte Buchgewinn betrug M. 1 646 000. Die Aktien befinden sich zu ¼ im Besitz des früheren Bankiers Sternberg, jetzt in Paris, der auch Hauptgläubiger der Ges. ist u. dem für sein Darlehen, für welches eine 4 % Verzins. vorgesehen ist (in den letzten Jahren sind die Zs. erlassen), ledigl. Accepte gegeben sind (am 30./6. 1903 M. 798 250). Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis zu 10 % vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, bis zu 10 % Tant. an A.-R., über die Verteilung des übrigen Reinertrags beschliesst die G.-V. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Eisenerzgruben 440 000, Basalt- u. Trachitsteinbrüche einschl. Lagerplätze am Rhein 84 000, Braunkohlengruben 1 356 000, Blei- u. Zinkgruben 529 546, Gebäude u. Fabrikanlage 328 431, Landerwerb 209 406, Masch. 141 000, Eisenbahnu. Fuhrpark 50 000, Inventar u. Utensil. 6500, elektr. Bel.-Anlage 1000, Arb.-Häuser 48 886, Schwelerei 152 000, Kassa 21 649, Wechsel 845, vorausbez. Versich. u. Zs. 28 545, Brikettvorräte 39 357, div. Vorräte 10 249, Debit. 54 666, Verlust 297 786. – Passiva: A.-K. 2 953 000, Accepte 798 250, R.-F. 5639, Aktienumtauschkto 1000, Kredit. 27 210, rückst. Löhne etc. 14 767. Sa. M. 799 867 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 243 318, Steuern 5144, Gehälter u. Löhne 174 681, Krankenkasse 3916, Material. 29 950, Grubenholz 28 128, Betriebs-Unk. 20 770, Reparat. 8264, Versich. 1572, Dubiose 297, Blei- u. Zinkgruben-Unk. 3882, Grube Lück-Anton-Unk. 27 648, Abschreib. 24 249. – Kredit: Brikettage 192 161, Kohlen 43 695, Koks 2013, Pachtertrag 3834, div. Einnahmen 2803, Eisenstein Grube Lück-Anton 29 497, Verlust 297 786. Sa. M. 571 819. Kurs Ende 1886–1900: Alte Aktien: 5.50, 6.50, 15.20, 26.19, 16.70, 8.75, 6.30, 3.70, 4.25, 12, 20.75, 18.50, 20.25, –, – %. Eingef. durch Sternberg & Co. 2./3. 1880 zu 58.50 %. Notierten in Berlin (seit 1901 nicht mehr); unter der Hand betrug das letzte Angebot 20 %; eine neue Notierung von der Zulassungsstelle abgelehnt. Die Aktien sind lieferbar, auch wenn nur von einem Vorst. unterschrieben. – Die Prior.-Aktien wurden nie notiert. – Die Aktien Lit. A sind noch nicht zugelassen. Dividenden: 1879/80–1880/81: 5, 4 %; früher und seitdem bis inkl. 1902/1903 nichts. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alfred Wentzke, Berlin. Prokurist: Georg Hartwig, Wiesbaden. Aufsichtsrat: Vors. z. Z. vakat, Stellv. Max Starke, Aug. Schmidt, Paris; Max Bunge, Otto Utecht, Herm. Leschke, Bankier David Staub, Berlin; Bankier Franz Meyer, Glauchau.