Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. c) Die Konc. Langengrund. 36 ha gross, bei Rümelingen gelegen. Zu zahlen sind frs. 800 pro ha während 50 Jahren (jeweils am 1./1.). Bezahlt sind fünf Raten. d) Die Konc. Oettingen. Gross 230,44 ha, gehört zu Differdingen und zu ¼ der Akt.-Ges. John Cockerill in Seraing. Der Kaufpreis beträgt M. 1 346 235, zahlbar in 50 Annuitäten per M. 73 742.40, welche sich inkl. 5 % Zs. und Amort. des Verkaufspreises verstehen. Der vorhandene Maschinenschacht nebst Wasserhaltungsmaschinen und den übrigen Anlagen wurde zum Preise von M. 94 930.80 erworben, ebenfalls zahlbar in 50 Annuitäten per M. 5200 (je hälftig per 1./6. u. 1./12.), der Gesamtsumme oder jährl. M. 59 206.80 sind von Differdingen zu entrichten. Bezahlt sind bis jetzt 6 Raten. e) Seit 1903 Beteilig. mit ca. 25 % an dem Minette-Vorkommen der Sociéteé anonyme de Moutiers (696 ha grosse Erz-Konc. bei Briey), wozu der Liquid.-Uberschuss von M. 250 000 (s. oben) Verwendung fand, auch wurde zu diesem Zweck die Beteilig. bei Konc. Carolus bei Oettingen verkauft. Ausserdem besitzt Differdingen im Rümelinger Bassin noch zu vollem Eigentum 1, 65 ha Minette. Der luxemburg. Staat besitzt noch in Differdingen selbst unmittelbar an der Hütte ausgedehnte Konc. mit kieselhaltiger Minette, von denen die Ges. 200 ha verlangt hat. Auch in dem Banne von Rümelingen ist dieselbe um den Erwerb von 93 ha eingekommen. Die Konc. Thillenberg wird eben aufgeschlossen. Der Bedarf des Hüttenbetriebes wird vorläufig zum grössten Teil durch die Erzgruben der Ges. gedeckt; nur die fremden Manganerze, deren Qualität in Luxemburg nicht vorhanden ist, müssen anderweitig be- zogen werden. Sämtl. Konc. bleiben auch nach Zahlung der Annuitäten Eigentum der Ges. Erzförderung insgesamt 1901/1902–1902/1903: 519 359, 526 862 t. II. Hochofen-, Stahl- und Walzwerk. Das Hochofen-, Stahl und Walzwerk be- findet sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Differdingen. Der Grundbesitz der Ges. beträgt, ohne Minette-Terrains: 97 ha, ist also hinlänglich gross, um dem Werk die grösste Ausdehnung zu ermöglichen. Die Anlage besteht aus 5 Hochöfen, welche nach den neuesten Grundsätzen u. Erfahrungen disponiert u. gebaut sind. Sowohl die Ab- messungen der Öfen und Winderhitzer als auch diejenigen der Gebläsemaschinen und übrigen Einricht. sind derart gewählt, dass eine monatl. Erzeugung von 4000–5000 t Thomaseisen pro Ofen erzielt werden kann. Vorerst kommt die ganze Produktion in dem eigenen Stahlwerk zur Verarbeitung. Das Stahl- und Walzwerk grossen Stils steht in jeder Hinsicht auf der Höhe der neuesten Technik und ist auf grosse Produktionen bei möglichster Ersparung von Löhnen zugeschnitten. Das Stahlwerk hat drei grosse Konverter von 18 t, welche aus zwei je 250 t haltenden Mischern gespeist werden; der Platz für den vierten ist vorgesehen. Die Giesshalle nebst Abstrippvorrichtung sowie die Pitsanlage sind nach modernsten amerikanischen Systemen eingerichtet. Das Gleiche gilt vom Walzwerk, welches aus 2 Block-, 1 Knüppel- und 1 Triostrasse, sowie einem patentierten amerikanischen Universal- Walzwerk (System Grey) besteht. Für Neubauten und Ergänzungen wurden 1901/1902 u. 1902/1903 M. 839 870, 2 006 611 ausgegeben. Die beabsichtigte Vergrösserung der An- lagen durch Bau neuer Walzenstrassen, Erweiterung der Sortimente, Einführung der Schienenfabrikation und anderer Massnahmen für die Aufarbeitung des grössten Teiles des Halbzeugproduktes kam bereits 1902/1903 teilweise zur Ausführung. Produktion 1901/1902–1902/1903: Roheisen: 190 197, 215 106 t; Stahlwerk: 177 058, 198 251 t Rohblöcke; Walzwerk: 162 214, 176 124 t vorgeblocktes Material; Knüppel, Pla- tinen, Träger: 114 271, 124 202 t. III. Arbeiterwobnungen, Häuser, Bureaux, Grundbesitz etc. Dicht am Werk hat die Ges. 7 eigene Beamtenwohnungen, 12 Werkmeisterwohnungen und 67 Arb.- Wohnungen errichtet. Dieselbe hat in Oberkorn ein grosses Haus erworben, welches mit Ökonomat verbunden ist und in welchem 100 unverheiratete Arbeiter Kost und Wohnung finden. In Niederkorn hat die Ges. ein anderes Grundstück gekauft, auf welchem ein Krankenhaus errichtet ist. Ausserdem besitzt dieselbe in Oberkorn, alles in nächster Nähe des Werkes, 165 Arb.-Wohnungen und in Oettingen Anteile an einem Beamtenwohnhaus und 4 Arb.-Wohnhäusern für 20 Familien. B. Abteilung Bochum. I. Steinkohlen- und Eisensteinbergwerk Dannenbaum. Das Grubenfeld der Zeche Dannenbaum ist durch zwei Tiefbauanlagen aufgeschlossen, welche eine Teufe von 600 m haben und mit neuen Kohlenwäschen und Verladeeinrichtungen ver- sehen sind. Auf Schacht I befindet sich eine Batterie von 80 Koksöfen mit Einrichtung zur Gewinnung der Nebenprodukte. Die Anlage wurde von der Firma Dr. C. Otto & Co. in Dahlhausen-Ruhr auf deren Kosten erbaut. Der Betrieb der Koksöfen und Her- stellung des Kokes gehen für Rechnung der Zeche Dannenbaum, während die Firma Dr. C. Otto & Co. den Betrieb der Kondensationsanlage für eigene Rechnung über- nommen hat und für die Dauer von 15 vollen Betriebsjahren die beim Betriebe der- selben fallenden Nebenprodukte, wie Teer, Ammoniak, Benzol etc. unentgeltlich erhält. Nach Ablauf dieser vollen 15 Betriebsjahre, d. h. im Jahre 1912 gehen die gesamten Anlagen, also Öfen, Kondensation, Gebäude und Maschinen ausschliesslich etwaiger Vorräte an Produkten, in betriebsfähigem Zustand ohne weitere Entschädigung in den