Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 121 Rest einem Berliner Konsortium zu dem gleichen Kurse zwecks Einführung an der Berliner Boörse überlassen wurde. Die Lage der Ges. macht eine Neuregelung der geldlichen Ver- hältnisse unabweisbar; es soll zu diesem Zwecke eine ausserord. G.-V. einberufen werden. Anleihe: M. 340 000 zu 4½ %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. im Nov. auf 2./1. Noch in Umlauf am 1./7. 1902 M. 87 900. Dieser Rest ist am 15./9. 1902 zur Rückzahl. auf 2./1. 1903 gekündigt. Zahlst. s. unten. Ende Juni 1903 waren M. 63 300 noch nicht eingelöst. Hypothek: M. 105 446 zu 3½ %, eingetragen auf die Arbeiter-Kolonie; Amort. jährl. bis 1955 mit ½ % und ¼ % Verwalt.-Kosten. Gesckäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: M. 300 Aktienbesitz = 1 St., M. 1200 = 4 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 5000), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Immobil. 191 645, Gebäude 546 000, Masch. 682 500, Walzen 36 000, Utensil. 121 014, Magazin 257 451, Effekten 5000, Wechsel 5405, Kassa 8603, Debit. 301 123, Verlust 260 016. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 63 300, do. Zs.-Kto 1262, Hypoth. 105 446, alte Div. 396, Kredit. 844 352, Accepte 200 000. Sa. M. 2 414 757. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 104 758, Oblig.-Zs. 1978, Gen.-Unk. 70 750, Abschreib. 51 148, Betriebsverlust 31 411. – Kredit: Verf. Div. 30, Verlust 260 016. Sa. M. 260 046. Kurs Ende 1899–1903: 173,90, 120.25, 84.75, 99, 61.90 %. Eingeführt im Jan. 1899; erster Kurs am 13./1. 1899: 155 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1888/89–1902/1903: 16 %, 12, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 10, 12, 12, 12, 0, 0, 0 %. Ceup Ver. 5 71 (K) Direktion: W. Willikens. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Fritz Eltzbachier, Cöln; Stellv. Bank-Dir. A. Müller, Essen; Karl Weber, Dortmund. Prokuristen: Ober-Ing. Ernst Liebel, Bureauchef Wilh. Mänken. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Dortmund u. Essen: Essener Credit- Anstalt u. deren übrige Niederlassungen; Cöln: J. L. Eltzbacher & Co. (Auch für die Anleihe.) Union, Akt.-Ges. für Bergbau, Eisen- und Stahl-Industrie in Dortmund. Gegründet: 2./2. 1872. Letzte Statutänd. 9./6. u. 11./10. 1902. Zweck: Betrieb von Bergbau auf eigenen und gepachteten Gruben und auf alle nutzbaren, sowie Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Errichtung von Hochöfen und Verarbeitung der gewonnenen Metalle. Die Ges. entstand aus der Vereinigung der Werke der Aktiengesellschaft Henrichs- hütte zu Hattingen, des Aktien-Vereins Neu-Schottland in Horst bei Steele, der Dort- munder Hütte in Dortmund und der Steinkohlenzeche Glückauf-Tiefbau bei Barop gegen Umtausch der Aktien von Henrichshütte und Neu-Schottland in solche der Union M. 15 000 000) und Zahlung von M. 18 000 000 für die Dortmunder Hütte und Glückauf- Tiefbau an die Vorbesitzer, Allg. Eisenbahnbau-Ges. und Dr. Strousberg in Berlin. Auf Umbauten und Erweiterungen wurden bisher M. 44 972 225 verwendet. 1872 wurde noch ein Eisensteingrubenkomplex bei Bredelar mit der Theodor- hütte erworben. Ferner wurden Kalksteinbrüche, verschiedene Gruben und diverses Terrain angekauft, im Umkreis der Dortmunder Hütte ein grosses Hammerwerk, ein Schienen- und Bandagenwalzwerk, eine Werkstatt für Eisenbahnoberbaumaterial etc. errichtet, Um- und Neubauten überall ausgeführt etc. 1887/88 wurden die Eisen- steingruben Wohlverwahrt und Victoria bei Bückeburg gekauft. 1894/96 wurde in den Dortmunder Werken das Thomasstahlwerk mit Einrichtung zur direkten Kon- vertierung des von den Hochöfen gelieferten flüssigen Roheisens umgebaut, die Gebläse- maschinen und Kesselanlagen vermehrt, ein grosses Blockwalzwerk mit Rollgängen, Scheren etc. errichtet, das Martinstahlwerk vergrössert. Durch Einrichtung einer Stahlfacongiesserei und Anlage einer Tiegelgussstahlschmelzerei ist die frühere Stahl- produktionsfähigkeit mehr als verdoppelt worden. Gleichzeitig wurde im Puddel- und Walzwerk Dortmund durch Neubau von Walzenstrassen zum Ersatz des aufgegebenen Aplerbecker Werkes und durch Umbau älterer Walzenstrassen die Leistungsfähigkeit auf dieser Abteilung bedeutend erhöht, und in Henrichshütte die Neuanlagen zur Fabrikation schmiedeeiserner Gas- u. Siederöhren, sowie geschweisster schmiedeeiserner Fässer ausgeführt. 1896 endlich hat die Zeche „Westfalia“ für M. 350 000 ihren alten Schacht bei Dortmund der Union abgetreten; diese hat dorthin ihre Brückenbauanstalt verlegt, ebenso ist daselbst eine Waggonbauanstalt und eine Schiffswerft errichtet worden. Die Ges. besitzt zur Zeit folgende Anlagen und Werke: a) Dortmunder Eisen- und Stahlwerke: Hochofen, Puddel- u. Walzwerk, Guss- stahlwerk, Waggonfabrik, Räderfabriken, Brückenbauanstalt, Weichenfabrik, Mech. Werk- Stätte u. Giesserei: Verwalt.-Gebäude, Beamten- u. Arb.-Wohn.; Schiffswerft; Schlacken- mühle für Thomasmehl, welche bis Ende Aug. 1901 an die Firma Schüchtermann & Kremer verpachtet war und für M. 525 000 erworben wurde. „ Specialisierung der Anlagen und Fabrikate: Stahlwerk mit direkter Konvertierung aus 5 Hochöfen, 10 Gebläsemaschinen, 102 Koksöfen, 20 Cowper-Winderhitzer und