135 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. ich auf den gewerbl. Anlagen der Firma Fried. Krupp sowie ihrer Zweigniederl. befinden, endlich auch alle Beteilig., sonst. Wertp., Fordez., Patentrechte, gewerbl. Verfahren, Geschäfts- geheimnisse sowie das Firmenrecht. Von der Übertragung auf die Ges. ausgeschlossen sind diejenigen ausländischen Wertp., welche für die Kaut.-Stellung im Auslande dienen u. zur Zeit im Buchwerte von M. 82 016 vorhanden sind. Die Passiven, welche auf den eingebrachten Aktiven lasten u. von der Ges. übernommen werden, betragen insgesamt M. 113 049 419. Unter Hinzurechnung der gewährten Aktien beläuft sich also der gesamte für die Aktiv-Sacheinlage gezahlte Entgelt auf M. 273 045 419. Davon entfallen auf die eingebrachten Immobil. M. 116 022 707, auf die Mobil. 83 642 373 u. auf die Forder.-Rechte M. 73 380 339. Nach dem Bericht der Handelskammer für den Kreis Essen für das Jahr 1902 gehören zu den Werken der Firma Fried. Krupp zur Zeit: Die Gussstahlfabrik in Essen mit einem Schiessplatz in Meppen, das Kruppsche Stahlwerk vorm. F. Asthöwer & Co. in Annen i. W., das Grusonwerk in Buckau bei Magdeburg, die Germaniawerft in Kiel, 4 Hochofenanlagen bei Duisburg, Neuwied, Engers u. Rheinhausen (die Hochofenanlage in Rheinhausen umfasst 3 Hochöfen, deren Produktion je nach Art des produzierten Eisens in 24 Stunden pro Ofen 180–230 t beträgt), eine Hütte bei Sayn mit Maschinenfabrik und Eisengiesserei, 3 Kohlen- zechen und zwar: Zeche Hannover, Zeche Hannibal u. Zeche Sälzer u. Neuack, eine grosse Anzahl von Eisensteingruben in Deutschland, darunter 10 Tiefbauanlagen mit vollständiger maschineller Einricht., ausserdem ist die Firma Fried. Krupp an Eisensteingruben bei Bilbao in Nordspanien beteiligt, endlich eine Rhederei in Rotterdam mit Seedampfern. Die haupt- sächlichsten Erzeugnisse der Gussstahlfabrik in Essen sind Geschütze (bis 1./1. 1902 39 876 Stück geliefert), Geschosse, Zünder und Zündungen, Gewehrläufe, Panzer in Form von gewalzten Blechen und Platten für alle geschützten Teile der Kriegsschiffe, sowie für Fortifikations- zwecke, Eisenbahnmaterial, Schiffsbaumaterial, Maschinenteile jede Art, Stahl- u. Eisenbleche. Walzen, Werkzeugstahl, Hartstahl, Specialstahle, Stahlknüppel und anderes. Auf der Guss- stahlfabrik waren im Jahre 1901 in den etwa 60 Betrieben in Thätigkeit: ca. 5300 Werkzeug- u. Arbeitsmaschinen, 22 Walzenstrassen, 141 Dampfhämmer von 100 bis 50 000 kg Fallgewicht mit zus. 242 775 kg Fallgewicht, 63 hydraulische Pressen, darunter 2 Biegepressen zu 7000 t. 1 Schmiedepresse zu 5000 t u. 1 zu 2000t Druckkraft, 323 stehende Dampfkessel, 513 Dampf- maschinen von 2 bis 3500 HP. mit zus. 43 848 HP., 369 Elektromotoren, 591 Krane von 400 bis 150 000 kg Tragfähigkeit mit zus. 6 327 900 kg Tragfähigkeit. Der Wasserverbrauch im Jahre 1902 betrug 14 932 627 cbm. Das Gaswerk der Gussstahlfabrik lieferte 18 643 500 cbm Leuchtgas. Das Elektrizitätswerk leistete 7 004 939 Kilowattstunden. Den Verkehr auf der Gussstahlfabrik in Essen vermittelten u. a. ein normalspuriges Eisenbahnnetz mit direktem Geleisanschluss an die Staatsbahn mit etwa 65 km Geleise, ferner ein schmalspuriges Eisenbahn- netz mit etwa 48 kmi Geleise. Das Telegraphennetz der Gussstahlfabrik in Essen enthält 31 Stationen, das Fernsprechnetz 399 Stationen mit 407 Fernsprechern und 375 km Leitung. Auf beiden Schiessplätzen des Werkes wurden im Jahre 1902 rund 25 200 Schuss abgegeben und dazu rund 56 000 Kg rauchschwaches Pulver und 421 000 kg Geschossmaterial verbraucht. Die Arbeiterkolonien der Gussstahlfabrik in Essen sind die Kolonien Baumhof, Nordhof, Westend, Cronenberg, Friedrichshof, Schederhof, Alfredshof, Altenhof (für invalide und pensionierte Arbeiter). Die Gesamtzahl der Familienwohnungen der Firma Fried. Krupp betrug am 1./4. 1903 5508; nicht inbegriffen hierin ist die Zahl der Familienwohnungen bei dem Grusonwerk und der Germaniawerft. Die gesamte Jahresleistung der Firma an Ver- sicherungs- und Kassenbeiträgen und Unterstützungen betrug im Jahre 1901 M. 3 065 704. Nach der Aufnahme v. 1./4. 1903 betrug die Gesamtzahl der auf den Kruppschen Werken beschäftigten Personen einschl. 4046 Beamten: 41 013. Die auf der Gussstahlfabrik durch- schnittlich pro Kopf und Tag bezahlten Löhne betrugen im Jahre 1853: 1.33, 1863: 2.22, 1873: 3.74, 1883: 3.55, 1893: 4.09, 1900: 4.78, 1901: 4.63, 1902: 4.52 M. Das Grusonwerk in Magdeburg nimmt eine Fläche von 29,6 ha ein, wovon 9,3 ha über- baut sind. In den Betrieben waren 1902 insges. in Thätigkeit: 15 Kupolöfen, 2 Martinöfen, 1 Dolomit-Brennofen, 28 Tiegelöfen, 6 Gasschweissöfen, 4 Temperöfen, 11 Härteöfen, 13 Glüh- öfen, 66 Dampfmaschinen mit 2015 HP., 82 Elektromotoren mit 970 HP., 1477 Werkzeug- maschinen, 15 hydraulische Bockkräne, 71 Drehkräne, 162 Laufkräne, 10 Bockkräne für Montagen, 3 fahrbare Dampfkräne, 14 Aufzüge, 101 sonst. Hebevorricht. In den Arbeits- und Verladeräumen befinden sich normale Schienengeleise von 6½ km Gesamtlänge, mit 401/Drehscheiben; Anschluss an den Buckauer Bahnhof. Dem inneren Verkehre dienen schmal- spurige Geleise von 5 km Gesamtlänge mit 65 Drehscheiben. Für den Transport von Panzer- platten besitzt das Werk eine Strassenlokomotive und 10 Special-Eisenbahnwagen; der grösste der letzteren hat eine Länge von 22 m und eine Tragfähigkeit von 95 000 Kg. Kapital: M. 160 000 000 in 160 000 Akt. à M. 1000. Die Ges. ist eine Familiengründung u. werden die Akt. geschlossen im Krupp'schen Besitz verbleiben. Akt.-Titel sind nicht ausgegeben. Hypothekar-Anleihen: I. M. 24 000 000 in 4 % Oblig. von 1893. Stücke à M. 500, 1000, 2000, 5000. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. durch Verl. im Jan. per 1./7.; von 1899 ab Verstärkung u. Totalkünd. zulässig. Als Sicherheit für die Anleihe bestellte die Firma Fried. Krupp der Dresdner Bank eine Kautionshypothek im Betrage von M. 24 000 000 auf dem gesamten Grundbesitz des Grusonwerkes nebst Zubehör zur I. Stelle. Verj. der Zinsscheine 4 J., der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Essen: Hauptkasse der Gussstahlfabrik Fried. Krupp; Berlin: Seehandl. Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank, Deutsche Bank, Disconto-Ges., S. Bleichröder, Rob.