Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 1898 Erwerb des Puddelwalzwerks der Firma Schleifenbaum, Steffe & Neuser mit 4 Öfen. Die Ges. beschäftigt 1200 Beamte u. Arbeiter. Der Grund u. Boden in Clafeld-Geisweid u. Nieder- setzen (Eisenwerke), Brachbach (Eisensteingruben) und Heggen (Kalksteinbrüche) umfasst 18 ha. Die Ges. betreibt ein mit 4 Cowperapparaten, reichlicher Gebläsekraft u. Dampfkesseln ausgerüstetes Hochofenwerk von 42 000 t Roheisen-Erzeugungsfähigkeit zur Darstellung von Puddeleisen, Stahleisen, Spiegeleisen, Ferromangan, Giessereieisen, Bessemereisen, Thomaseisen, in erster Linie für den eig. Bedarf des Stahlwerkes u. Walzwerkes, während der Rest zum Ver- kauf gelangt für das Reliefwalzwerk (ein zweiter Hochofen ist fertiggestellt); eine 1893 gebaute Koksofenanlage von 50 Öfen mit einer Jahreserzeug. von 45 000 t Koks, welcher zum Betriebe der Hochofenanlage u. der Dolomitfabrikation für das Stahlwerk Verwendung findet; ein 1889 er- bautes, mehrmals vergrössertes Siemens-Martin-Stahlwerk mit 5 Martinöfen, wovon 4 im Be- trieb stehen u. ca. 60 000 t Flusseisenblöcke für das Platinenwalzwerk, für das Reliefwalzwerk, für das Grobblechwalzwerk u. zum Verkauf erzeugen; ein Block- u. Platinenwalzwerk; ein Puddelwerk von 5500 t Puddel-Luppen-Jahreserzeugung; ein Grobblechwalzwerk, welches bis ca. 15 000 t jährl. erzeugt; ein Feinblechwalzwerk mit 25 000 t Jahreserzeugung. Ein neuerbautes Stab- u. Faconeisen-Walzwerk ist Ende 1903 in Betrieb gekommen. Die eig. Kalksteinbrüche u. Eisensteingruben werden nicht betrieben. Fakturierte Waren 1899/1900–1902/1903: M. 7 086 000, 5 391 000, 4 671 000, 5 740 000. – Aus dem Siegerländer Roheisensyndikat ist die Ges. Ende 1902 ausgetreten, dagegen gehört sie dem Feinblechverband u. dem Grobblechverband an. Kapital: M. 2 500 000, und zwar in 2100 St.-Aktien (Nr. 1–2100) à M. 1000 und in 400 Prior.- Aktien (Nr. 1–400) à M. 1000, welch letztere 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsanspruch, aber kein Vorbefriedigungsrecht im Liquidationsfalle geniessen. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 1 200 000; die G.-V. vom 22. April 1899 beschloss Erhöhung um M. 400 000 in 400, ab 1. Juli 1899 div.-ber. St.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 41 bis 1. Juni 1899 zu 230 %. Die Prior.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. vom 29. Juli 1893 aus- gegeben. Die G.-V. vom 12. Mai 1900 beschloss behufs Abstossung der Hypoth.-Anleihe und Herstellung von Neubauten Erhöhung um M. 500 000 (auf insgesamt M. 2 500 000) in 500 St.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1900, begeben an den A. Schaaffhausen'schen Bankverein in Köln zu 250 %, angeboten den Besitzern der St.-Aktien und Prior.-Aktien 15./6.–1./7. 1900 zu 255 %; auf nom. M. 4000 alte Aktien entfiel 1 neue. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Ökt. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Die Aktionäre haben sich dadurch zu legitimieren, dass sie mindestens 6 Wochen vor der G.-V. den Besitz ihrer Aktien in das Aktienregister der Ges. eintragen lassen. Dies erfolgt auf schriftl. Anmeldung beim Vorst. entweder gegen Vorzeigung der Aktien oder eines dem Vorst. als genügend erscheinenden Zeug- nisses Über den Besitz derselben. Die Aktien selbst sind spät. 8 Tage vor der G.-V. bei der Ges. oder anderen bekannt zu gebenden Stellen zu hinterlegen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erreicht) alsdann kontraktmässige Tant. an Beamte, vom verbleib. Überschuss 6 % Div. an Prior.-Aktien (Nachzahlungsanspruch)), ferner M. 15 000 an Spec.-R.-F. (bis M. 60 000), vom Rest 4 % Div. an St.-Aktien, 7 % Tant. an A.-R., (mind. M. 500 jährl. an jedes Mitgl.), Überrest an beide Aktienarten gleichmässig bezw. zur Verf. der G.-V. Der Spec.-R.-F. dient als Prior.-Div.-R.-F., sowie zur Rück- zahlung aufzunehmender Grundschulden. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Anlagekti 2 206 617, Neubau Walzwerk II 69 925, Vorräte 588 307, Kassa, Wechsel, Giroguth. 34 196, Effekten 319 759, Versich. 1335 Debit. 652 258, Bankguth. 556 190. – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 1 100 000, Spec.-R.-F. 51 000 (Rückl. 15 000), Delkr.-Kto 70 000, rückst. Löhne 80 946, Stiftungskto 7600, Kredit. 489 832, Div. 108 000, Tant. u. Grat. 21 209. Sa. M. 4 428 587. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 176 382, Gewinn 150 210. Sa. M. 326 592. – Kredit: Betriebsgewinn nach Abzug sämtl. Unk. M. 326 592. Kurs Ende 1897–1903: St.-Aktien: 158, 196, 316.25, 190.25, 144.75, 142.50, 157 /. Eingef. Nr. 1–1200 am 29./6. 1897 zu 127.50 %. Nr. 1201–1600 im Juni 1899. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien: 1893/94–1902/1903: 0, 0, 7, 14, 14, 20, 25, 12, 0, 4 %; Prio? Aktien: 1893/94–1902/1903: 6, 6, 9, 16, 16, 22, 27, 14, 6, 6 % (gezahlt für 1901/1902 aus dem Spec.-R.-F.). Coup.-Verj.: 4 J. Drekttoß: Ras Weinlis, Arthur Frielinghaus. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Geh. Komm.-— Rat H. A. Dresler, Kreuzthal; Stellv. Gewerke Heinr. Klein, Siegen; Heinr. Dresler, Kreuzthal; Dir. Ernst Schulz, Luxemburg; Komm.-Rat Ernst Klein, Dahlbruch. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin, Cöln, Düsseldorf, Essen: A. Scha Siegen: Siegener Bank für Handel u. Gewerbe. affh. Bankverein; Akt.-Ges. Schalker Gruben- u. Hütten-Verein, Gelsenkirchen mit Zweigniederlassung in Duisburg u. Gegründet: 30./10. 1889; eingetr. 8./ Zweck: Bergbau auf eigenen oder erp der Mineralien, insbes. der Betrieb von Hochöf Tübbings und sonst. Gusswaren, Abteilung Zeche Pluto in Wanne. 11. 1889. Letzte Statutänd. 17./5. 1900. achteten Gruben, Verhüttung resbp. Verwertung fen zur Produktion von Roheisen und teilweise Weiterverarbeitung zu Röhren, Verarbeitung der