Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Zunächst wurden Förderungen in den Eisenerzgrubenfeldern bei Salzgitter, Schandelah, Lauterberg aufgenommen, ebenso ist bei dem Kohlenbergwerke Münchehagen ein neuer Schacht im Abteufen begriffen. Die Grube Salzgitter hat sich als vollständig wertlos er- wiesen. Es wurden deshalb für die Grube Salzgitter 1899/1900 vom Bergwerkskto M. 2 563 000 als Illationswert, von der Berechtsame Schandelah 1900/1901 auf Grundstückskto u. Auf- bereitungsanlage je 50 % abgeschrieben. Die Aufschlussarbeiten in dem Eisensteinbergbau Knollengrube bei Lauterberg haben ein günstiges Resultat ergeben. Zur ferneren Unter- suchung von Lauterberg sollte die G.-V. v. 28./11. 1903 über Bewilligung von Mitteln gegen eine von der Ges. zu gewährende Option beschliessen. Der Steinkohlenschacht Münchehagen ist seit Jan. 1901 in regelmässigem Betrieb; Betriebsgewinn 1902/1903 M. 8866. Es hat sich erwiesen, dass die bei der Gründung gehegten Ansichten u. Erwartungen über den hohen Wert u. die Prosperität der eingebrachten Bergwerksgerechtsame sich durch die inzwischen gesammelten Erfahrungen als irrig herausgestellt haben. Infolgedessen ist von den Erben des Vorbesitzers zum Zwecke der Rekonstruktion der Ges. vergleichsweise und unter Er- ledigung aller gegen sie im Prozesswege etc. erhobenen Ansprüche neben Einlieferung des grössten Teiles der noch in ihrem Besitz befindl. Aktien eine Summe von über M. 2 000 000 in bar zur Verfügung gestellt, welche dazu dienen soll, die Vorz.-Aktien mit 77½ % zurückzukaufen und auf die St.-Aktien eine bare Rückzahl. von 45 % = M. 450 pro St.-Aktie zu machen. Die ausserord. G.-V. v. 17./8. 1903 genehmigte diese Vorschläge, zugleich beschloss sie die St.-Aktien im Verhältnis von 3: 1 zus. zulegen (Frist zur Einreichung 1./10. 1903), wodurch die bei der Gründung zu hoch bewerteten Bergwerksobjekte auf ihren reellen Wert reduziert wurden. Die Auszahlung der an die Aktionäre zu vergütenden Beträge erfolgt nach Ablauf des Sperrjahres (14./9. 1903). Kapital: M. 948 000 in 948 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000 in 3500 Aktien Lit. A u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000, herabgesetzt behufs Rekonstruktion des Unternehmens It. G.-V. v. 17./8. 1903 (s. oben). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst.; nach Verrechnung von 4 % Div. (s. auch unter Kapital) erhält der A.-R. 7½ % Tant. (ausserdem jedes Mitglied M. 1500), Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Bergwerkskto 937 000, Grundstücke 22 390, Aufbereit.- Anlage Schandelah 127 343, Schachtanlage Münchehagen 93 373, Stollenanlage Knollengrube Lauterberg 135 273, Neuanlage Salzgitter 15 860, Kohlenuntergrundserwerbskto 32 198, Bohr- masch.-Anlage 1976, Mobil. 5716, Kassa 64, Kaut. 39 496, Debit. 8459, Material. 3746, Vorräte 1782, Verlust 3 209 548. – Passiva: St.-Aktien 3 500 000, Vorz.-Aktien 1 000 000, Delkr.-Kto 7500, Kredit. 11 386, Bankschuld 115 343. Sa. M. 4 634 229. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1901/1902 3 095 154, Klagekto 38 993, Dubiose 18, Betriebs-Unk. 6946, Reparat. 2320, Arb.-Wohlf. 3948, Löhne 67 820, Frachten etc. 10 579, allg. Unk., Vergüt. an A.-R. 51 146, Zs. 1760, Abschreib. 32 606. – Kredit: Betriebs- einnahmen: Kohlen 60 704, Erzverkäufe 41 041, Verlust 3 209 548. Sa. M. 3 311 293. Fingierte Bilanz am 30. Juni 1903 (unter Zugrundelegung der Vergleichsbeschlüsse): Aktiva: Bergwerke u. Grundstücke 951 198, Mobil. 5716, Kassa 64, Kaut. 39 496, Bankierguth. 16 011, Debit. 8459, voraussichtl. eingehende Gerichtskosten 20 000, Material. 3746, Vorräte 1783. – Passiva: A.-K. 948 000, Bankierschuld 12 226, Kredit. 11 385, Res. f. Reorganisat.- Kosten u. Sonder-Abschreib. 50 000, Gewinn 24 862. Sa. M. 1 046 475. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 3 209 548, Extra-Abschreib. 414 217, Res. f. Reorganisat.-Kosten u. Sonder-Abschreib. 50 000, Gewinn 24 862. – Kredit: Durch Reorganisat. erzielter Überschuss 3 670 545, Effekten-Zs. 583, voraussichtl. eingehende Gerichts- kosten 20 000, Übertrag des Delkr.-Kto 7500. Sa. M. 3 698 628. Dividenden 1898/99–1902/1903: 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Dr.-Ing. Alois Weiskopf. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Ernst Fleck, Hannover; Justizrat M. Kempner, Dr. Ernst Oppenheimer, Berlin; Bergwerks-Dir. Herm. Methler, Hannover. Norddeutsche Tiefbohrgesellschaft in Hannover, Schillerstrasse 24. Gegründet: 12./5. 1898. Statutänd. 5./12. 1899, 7./1. u. 3./4. 1902. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Ausführung von Tief- und Flachbohrungen, Erwerb von Grundstücken und Bohr- parken nebst Zubehör, Einrichtung von Gebäuden u. Werkstätten, Betrieb der letzteren für Zwecke der Ges. und für Rechnung Dritter. In Galizien wird eine Abteil. für Öl- bohrungen betrieben. Die Ges. litt 1902/1903 unter dem Mangel lohnender Aufträge: der Verlust erhöhte sich auf M. 329 631, so dass der G.-V. v. 31./10. 1903 Mitteilung gemäss § 240 des H.-G.-B. gemacht wurde. Kapital: M. 600 000 in 69 St.- u. 531 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien be- rechtigen zu 6 % Vorz.-Div., welche event. nachzuzahlen ist. Urspr. M. 600 000 in gleich- wertigen Aktien à M. 1000, beschloss die G.-V. v. 7./1. 1902 zwecks Verstärkung der Be- triebsmittel der Ges. Zuzahlung von 20 % = M. 200 in bar auf jede Aktie. Für diese Zuzahlung sind Genussscheine in gleichem Betrage ausgegeben (s. unten). Ausserdem sind die Aktien, auf welche die Zuzahlung geleistet ist, Vorz.-Aktien geworden. Die Zu-