Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Dividenden 1890/91–1902/1903: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 12½, 23, 15, 20, 0, 0, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Louis Döpp. Prokurist: J. A. Gastreich. Aufsichtsrat: (4–8) Vors. Herm. Hüttenhain, Stellv. Heinr. Hüttenhain, Bonn; Aug. Hüttenhain, Netphen; Bank-Dir. M. Streffer, Hagen i. W. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Abraham Schlesinger; Elberfeld: Berg. Märk. Bank u. deren sonst. Niederlassungen. Aktiengesellschaft für Hüttenbetrieb in Meiderich. Gegründet: 15./3. 1902; handelsger. eingetr. 24./4. 1902. Gründer: Gewerkschaft Vereinigtes Gladbeck zu Gladbeck i. W., vertreten durch den Grubenvorstand August Thyssen u. Jos. Thyssen, die Handels-Ges. Thyssen & Cie., Mülheim a. d. Ruhr; Fritz Thyssen, Duisburg; Gen.-Dir. Fritz Sültemeyer, Bruckhausen b. Ruhrort; Dir. Conr. Verlohr, Meiderich. Die Gewerkschaft Vereinigtes Gladbeck brachte ihre in den Gemeinden Meiderich, Oberhausen und Hamborn gelegenen Grundstücke nebst den darauf befindl. Gebäuden und Anlagen, namentlich dem in der Errichtung begriffenen Hochofenwerk gegen Ge- währung von 1000 Aktien à M. 1000 in die Ges. ein. Der erste Hochofen kam im Mai 1903, der zweite im Aug. 1903 in Betrieb, der dritte befindet sich noch im Bau. Beteil. beim Roheisensyndikat 90 000 t. Die Kosten der gesamten Anlage betragen ca. M. 10 000 000, wovon M. 1 500 000 durch das A.-K., ca. M. 1 000 000 durch Hypoth. u. Bankkredit um ca. M. 7 500 000 durch Darlehen der Aktionäre aufgebracht wurden. Letzterer Betrag ist ab 1./1. 1904 mit 4 % zu verzinsen; gegenseitige halbjährl. Künd. Die Ziegeleianlage umfasst 2 Ringöfen; Jahresproduktion 1902; 5 749 600 Steine, meistens für eigene Bauten ver- wendet. Der Grundbesitz betrug ult. 1903: 101 ha 80 a 36 qm. Zweck: Übernahme und Fortbetrieb der in Meiderich von der Gewerkschaft Vereinigtes Gladbeck in Gladbeck i. W. begonnenen Hochofenanlagen mit allem Zubehör, Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel im In- und Auslande erwerben wird, Gewinnung von Kalksteinen und Herstellung von Kalk, Verhüttung und Verwertung der selbstgewonnenen oder ander- weitig erworbenen Material., insbesondere Betrieb von Hochöfen zur Herstellung von Roheisen und die weitere Verarbeitung der Metalle, sowie der beim Hochofenbetriebe gewonnenen Nebenprodukte, Errichtung von Walzwerken, Drahtziehereien, Drahtseilereien, Konstruktionswerkstätten, Giessereien mit den dazu erforderl. Bearbeitungswerkstätten, Erwerbung, Pachtung und Errichtung von Anlagen jeder Art oder die Beteiligung bei anderen Unternehm., welche auf die Förderung der obigen Zwecke gerichtet oder dazu geeignet sind, Erwerbung oder Pachtung von Schiffen u. deren Ausnutzung für alle Gewässer. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 556 500. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundbesitz 1 792 432, Hochofenanlage 4 001 979, Masch. u. Kessel 374 477, Inventar 44 360, Eisenbahnen 172 484, Wohnhäuser 3970, Menage 14 195, Ziegeleianlage 100 572, Kassa 16 972, Debit. 124 117, Verlust 98 479. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 556 500, Kredit. einschl. Guth. der Aktionäre 4 687 541. Sa. M. 6 744 041. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 67 299, Zs. u. Provis. 53 131, auf Ziegelei 11 174. – Kredit: Ziegeleibetrieb 22 938, ausserord. Einnahmen 10 187, Verlust 98 479. Sa. M. 131 605. Dividende 1902: 0 % (Baujahr). Direktion: Gen.-Dir. Fritz Sültemeyer, Bruckhausen; Dir. Conrad Verlohr, Meiderich. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Thyssen, Stellv. Josef Tbyssen, Mülheim a. d. Ruhr; Fritz Thyssen, Duisburg. Prokurist: Alois Melcher. Rheinische Stahlwerke zu Meiderich bei Ruhrort mit Zweigniederlassung: Rheinische Stahlwerke, Abteilung Zeche Centrum in Wattenscheid. Gegründet: 27./5. 1870. Letzte Statutänd. 18./10. 1899, 10./4. 1900 u. 22./10.1902. Zweck: Fabrikation von Stahl in Bessemer- und Thomas- und Martin-Stahlwerken, auch Betrieb von Bergwerken zur Gewinnung der Rohprodukte u. von Hochofenwerken zur Er- zeugung von Roheisen. Ausser Thomas-Eisen wird auch Martin- u. Hämatit-Eisen fabriziert. Die Ges. betrieb anfänglich nur ein Stahlwerk in Meiderich mit 72 Morgen grosser Fläche, erwarb 1882 bezw. 1891 die Eisensteinkoncessionen Escheringen, Pensbrunnen II in Lothr. (1896 in Betrieb gesetzt), Rutzweiler, Werder u. Oetringen bei Algringen in Lothringen, zus. ca. 500 ha. 1889 und 1890 wurden zur Deckung des eigenen Roheisenbedarfs 2 Hochöfen, 180 Koksöfen etc., 1893 ein dritter Hochofen gebaut, welcher Mitte Jan. 1899 angeblasen ist. Am 15./5. 1901 wurde der älteste Hochofen zwecks Reparatur ausgeblasen. Die Ges. besitzt ferner Kalksteinlager im Angerthal, 30 Morgen Dolomitfelder bei B.-Gladbach und Eisensteingruben in Nassau, die aber nicht in Betrieb sind. 1896 wurde eine Schlackensteinfabrik angelegt, 1897/98 bei Meiderich eine Besitzung von ca. 90 Morgen nebst Gebäuden angekauft; Terrain- besitz z. Z. über 400 Morgen. Das Meidericher Werk ist in vollständigem Umbau begriffen;