Erzbergwerke und Huüttenbetriebe. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Geh. Justizrat Rob. Esser, Cöln; Stellv. Hüttenbes. Carl von Beulwitz, Trier; Ober-Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Hch. Schroeder, Cöln; Rentner Otto von Eynern, Bonn; Komm.-Rat Wilh. Hoesch, Düren. Zahlstellen: Für Div.: Eig. Kasse; Cöln, Berlin, Düsseldorf u. Essen: A. Schaaffh. Bankverein. Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, Sitz in München, Direktion in Rosenberg, Oberpfalz, sowie Niederlassung unter der Firma „König Albert-Werk“' in Lichtentanne bei Zwickau i. S. Gegründet: Die A.-G. wurde als Nachfolgerin der früheren Kommandit-Ges. Michiels Goffard & Co. durch Vertrag v. 17./4. 1851 mit Sitz in Sauforst bei Burglengenfeld (OÖberpfalz) gegründet. Gemäss Vertrag v. 29./5. 1855 u. Genehmig. v. 9./8. 1855 war die Ges. im Register des kgl. Handelsgerichts Regensburg am 6./10. 1862 mit dem damaligen Sitz Maximilianshütte eingetragen; sie verlegte 1871 ihren Sitz nach München. Letzte Statutänd. 14./8. 1899. Zweck: Herstellung von Eisen, Stahl und allem demjenigen, was sich in irgend einer Weise auf diese Fabrikation bezieht. – Fabrikate: Puddel-, Spiegel- u. Thomas-Roheisen, Eisenbahn- Oberbaumaterialien, Stabeisen, Blech, Handels- u. Maschinenguss, Schlackenziegel u. Thomas- phosphatmehl. Besitztum: 3 Hochöfen, sowie 1 Thomasstahlwerk u. Walzwerk zu Rosenberg; Eisenwerk (Giesserei) mit Achsenfabrik und mechan. Werkstätte in Fronberg bei Schwandorf; Stabeisen- u. Feinblechwalzwerke nebst Giesserei in Mashütte-Haidhof mit Bahnanschluss, 3 Hochöfen in Unterwellenborn. Auf dem neu erbauten König Albert-Werk (Thomasstahl- werk nebst Schlackenmühle, Walzwerk u. Feinblechwalzwerk, dieses 1901/1902 errichtet und seit April 1902 im Betrieb) in Lichtentanne b. Zwickau (Betriebseröffnung Ende 1898) werden schwere Walzwerkfabrikate und Konstruktionseisen (Einrichtungen hierzu 1901/1902 beendet) hergestellt. Die Ges. besitzt ferner Erzgruben in der Oberpfalz, Sulzbacher u. Auerbacher Gruben: Karolina, Etzmannsberg, Fromm b. Sulzbach, Leonizeche b. Auerbach in der Ober- pfalz, dann Gruben in Oberfranken; ferner Gruben in Thüringen: Kamsdorf, Schmiedefeld, ferner in Könitz, Eisenberg, Lobenstein, IImenau. Das Abteufen von 2 neuen Schächten auf Leoni II und dem neu erschlossenen Grubenfelde Minister Falk b. Auerbach wurde fortgesetzt. Auch Betrieb von Schlackenziegelei, Cementfabrik u. Ziegeleien. Der Gesamtaufwand für die in Bayern und Thüringen gelegenen Anlagen ist abgeschrieben und stehen dieselben mit je M. 1 zu Buche. Um die Ges. für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks unabhängig zu machen, hat dieselbe sich veranlasst gesehen, südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam-Ostwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) Bohrversuche auf Steinkohlen machen zu lassen, welche in 8 nieder- gebrachten Bohrlöchern fündig wurden, sodass sich die Ges. entschloss, einen Komplex von S preuss. Maximalfeldern zu erwerben, deren Kohlenflöze in einer Mächtigkeit von 0,4–4, 6 m schwanken. Die Ausbeut. dieser Kohlenfelder soll durch Erricht. einer Doppelschachtanlage bei Bohrloch 5, welches als Tiefbohrloch bis auf 842 m niedergebracht wurde, geschehen u. daran anschliessend eine Kokerei erbaut werden. Mit der Abteufung der Schachtanlage waurde 1902 begonnen; die Arbeiten dürften 5–7 Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Die Kosten sind auf M. 7–10 000 000 veranschlagt und werden durch die unten verzeichnete Anleihe aufgebracht. Die Kohlenzeche wird den Namen Maximilian führen. Für Neubauten u. Erwerbungen wurden 1902/1903 verausgabt: Für die Kohlenzeche Maximilian in Westfalen M. 928 090, für die Eisensteingruben M. 263 451, für die Hochöfen M. 149 257, für das Stahl- u. Walzwerk in Sachsen M. 166 132, für die Walzwerke in Rosen- berg und Maxhütte-Haidhof M. 101 580, zus. M. 1 608 510. In den nächsten 2 Jahren ist die Ausführung nachstehender Neuanlagen in Aussicht genommen: Aufschlussarbeiten in den Schmiedefelder und Oberpfälzer Gruben, Fertigstellung der beiden Schachtanlagen bei Auer- bach, Neubau einer Schlackenziegelei in Unterwellenborn, Beschaffung einer Walzenzug- maschine für das Walzwerk in Zwickau, einer Hochofengas-Gebläsemaschine in Rosenberg, Neubau eines Feineisenwalzwerks in Maxhütte-Haidhof, sowie Fortsetzung der Abteufarbeiten auf der Kohlenzeche Maximilian b. Hamm, für diese Anlagen werden im Laufe der nächsten 2 Jahre ungefähr M. 3 250 000 erforderlich sein. Prroduktion 1897/98–1902/1903: Es wurden gefördert an Spat- u. Brauneisenstein: 931 339, 1 324 321, 2 151 150, 2 185 822, 1 325 970, 1 452 315 hl; erblasen wurden in den Hochöfen an Bessemer-, Spiegel-, Thomas- und Puddel-Roheisen: 84 778, 101 449, 123 199, 130 728, 97 901, 113 048 t; die Herstellung an Rohstahl betrug: 61 492, 85 964. 99 357, 119 907, 94 366, 128 234 t; an Gusswaren: 2255, 2955, 3033, 2974, 2133, 2874 t; fertige Eisen- u. Stahlerzeugnisse: 66 063, 86 448, 114 918, 117 123, 97 100, 125 809 t. Kapital: M. 6 027 443.64 in 3516 Aktien (Nr. 1–3516) à fl. 1000. Urspr. fl. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./4. 1856 um 1158 Aktien à fl. 1000 (auf fl. 1 758 000 = M. 3 013 721.82), ferner zwecks Errichtung des König-Albert-Werkes bei Zwickau lt. G.-V. v. 14./8. 1899 um M. 3 013 721.82 (auf M. 6 027 443.64) in 1758 ab 1./4. 1899 div.-ber. Aktien à fl. 1000 = M. 1714.29, angeboten den Aktionären (1: 1) bis 30./9. 1899 zu 100 % zuzügl. 4 % für Spesen etc. (plus 5 % Zs. ab 1./4. 1899), anderweitig zu 400 %. Die G.-V. v. 14./8. 1899 beschloss weiter, den R.-F. für „Erneuerungené“ M. 500 000, für „Zwickau“ M. 920 000 u. für „Ersatzschienen“ M. 86 860.91 zus. M. 1 506 880 zu entnehmen und an die Aktionäre auszuzahlen (ab 15./9. 1899). Auf jede