* * Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Anmeldefrist bis 16./11. 1903. Die Gläubiger-Vers. am 9./10. 1903, bis wohin M. 250 000 nicht bevorrechtigte Forder. angemeldet waren, beschloss, den Betrieb vorläufig fortzuführen. Der Stand der Konkursmasse ist sehr ungünstig. Für die nicht hypothekarisch oder pfand- berechtigten Forder. sind nur M. 130 000 verfügbar. Die Div. aus der Konkursmasse lässt sich nicht schätzen. Übernahmepreis M. 948 216. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Übernahme u. Fortführung des unter der Firma A. Wilke, Maschinenfabrik be- triebenen Fabrikunternehmens; Herstellung von Masch. aller Art, namentlich von Blech.- bearbeitungs- u. hydraulischen Masch., Hebeböcken, Kränen, Aufzügen, Schiebebühnen, Dampf- kesseln, Eisenkonstruktionen etc. Kapital: M. 750 000 u. zwar M. 540 000 in 540 St.-Aktien u. M. 210 000 in 210 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000 in St.-Aktien. Behufs Abschreib. auf die Unterbilanz (am 31./3. 1902 M. 102 983) beschloss die G.-V. v. 25./9. 1902 Herabsetzung des St.-A.-K. um M. 60 000 (auf M. 540 000) durch Vernichtung von 60, der Ges. seitens des Vorbesitzers R. Wilke un- entgeltlich zur Verfüg. gestellten St.-Aktien. Die G.-V. v. 25./9. 1902 beschloss ferner Erhöhung des A.-K. um M. 210 000 (auf M. 750 000) in 210 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10.1909, angeboten den St.-Aktionären 1.–14./11. 1902 zu 100 % plus Aktienstempel. Das A.-K. ist völlig verloren. Anleihe: M. 300 000 in 5 % Schuldverschreib. It. minist. Genehm. v. 14./1. 1901, rückzahlb. zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf den Inhaber. Zs. 1./I. u. 1./7. Tilg. ab 1903 mit jährl. mind. 3 % u. ersp. Zs., ab 1./4. 1903 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. zulässig. Sicherheit: I. Hypoth. auf den Grundbesitz der Ges. in Braunschweig (55 a 72 am). Die Anleihe wurde von Lehmann, Oppenheimer & Sohn in Braunschweig und A. Spiegelberg in Hannover übernommen. Kurs in Braunschweig Ende 1901–1903: 101, 100, – %. Hypothek: M. 140 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Dividenden 1900/1901–1901/1902: 0, 0 %. Direktion: Ing. Rich. Wilke. Prokuristen: Carl Wilke, Gerh. Puck. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. jur. Oskar Meyer, Verden; Stellv. Bankier Gg. Schön- feld, Braunschweig; Kaufm. Carl Heimbürger, Münster. Lothringer Walzengiesserei A.-G. in Busendorf (Lothr.). Gegründet: 28./3. 1901; eingetr. 4./4. 1901. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Letzte Statutänd. 19./10. 1903. Zweck: Errichtung einer Walzengiesserei; Anfertigung u. Vertrieb von guss- eisernen Walzen aller Art u. von verwandten Erzeugnissen. Das ungünstige Ergebnis 1902/1903 ist darauf zurückzuführen, dass die Anlagen, die zu Beginn des Geschäftsjahres noch nicht in allen Teilen fertiggestellt waren, auch mangels genügender Aufträge nur teilweise aus- genutzt werden konnten und dass die Preise der Erzeugnisse nicht im Einklang mit den- jenigen der Rohstoffe standen. Kapital: M. 1 050 000 in M. 350 000 in Vorz.-Aktien u. M. 700 000 in 700 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000 in St.-A. Die G.-V. v. 19./10. 1903 beschloss Erhöh. um M. 350 000 in 350 Vorz.-A. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Immobil. 406 219, Einricht. 530 611, Bestände 120791, Kassa 757, Debit. 72917, Verlust 41 666.– Passiva: A.-K. 700 000, Kredit. 472 963. Sa. M. 1 172 963. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 4513, Abschreib. 30 387, Zs. 12 523, Gen.-Unk. 42 587. – Kredit: Fabrikat.-Überschuss 48 344, Verlust 41 666. Sa. M. 90 011. Dividenden 1901/1902–1902/1903: 0 % (Baujahre) Direktion: Ing. Franz Jetschin. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Th. Müller, Metz; Nik. Hoffmann-Bettendorf, Vikt. Betten- dorf, Ing. Edmond Müller, Esch a. d. Alzette; Wilh. Dienenthal, Karl Weiss, Siegen. Daimler-Motoren-Gesellschaft in Cannstatt mit Zweigniederlassung in Berlin-Marienfelde. Gegründet: 28./11. 1890. Letzte Statutänd. 30./10. 1899, 26./10. 1901 u. 29./7. 1902. Zweck: Ausbeutung u. Verwertung der von Ingenieur G. Daimler gemachten Erfindungen betr. Petroleum- u. Gasmotoren. Die Erwartungen, die sich an die Vereinig. mit der A.-G. Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin-Marienfelde (s. unten) knüpften, sind 1902/1903 in- sofern noch nicht in Erfüllung gegangen, als die hierbei geschaffene Res. zur Deckung der Verluste für die 15 Monate umfassende Betriebsperiode nicht ausreichte. Die in London unter der Firma Milnes-Daimler Lim. gegründete Verkaufsstelle und die von Cannstatt kommanditierte Oesterr. Daimler-Motoren-Ges. in Wien haben sich gut entwickelt. Nach dem Fabrikbrande in Cannstatt im Juni 1903 wurden auf dem Untertürkheimer Areal der Ges. Neubauten in vergrössertem Umfange begonnen, die noch 1903 betriebsfähig geworden sind. Der Umsatz 1903 hat sich trotz der durch den Brand verursachten 3 monatl. Betriebsstörung in Cannstatt wesentlich gehoben. Kapital: M. 3 166 000 in 2000 Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1–2000) u. 1166 Aktien Lit. B sämtl. à M. 1000, erstere eingezahlt mit 50 %. Urspr. M. 600 000, erhöht 1895 um M. 300 000. Die ausserord. G.-V. v. 29./7. 1902 beschloss 1) Genehm. des Fusionsvertrags mit der Motor- fahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G., Marienfelde bei Berlin, betr. die Übertragung des Vermögens der Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G. auf die Daimler-Motoren-Ges.