Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Liquidation der Ges. erhalten zunächst die Inhaber der Vorz.-Aktien den vollen Betrag ihrer Stücke, ein etwaiger Rest wird zur Hälfte an die Inhaber der Vorz.-Aktien, zur Hälfte an die Inhaber der Genussscheine verteilt, soweit diese eben nicht vorher getilgt sind. Hypoth.-Anleihe: M. 600 000 in 4 % hypoth. Teilschuldverschreib. von 1895 à M. 500, lautend auf den Namen der Credit- u. Spar-Bank in Leipzig. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1905 mit 1 %. Sichergestellt durch hypoth. Eintragung. Kurs Ende 1896–1903: 100.75, 101, 101, 98.50, –, –, 94, 95.50 %. Notiert in Dresden u. Leipzig. Lt. Bilanz sind hiervon im Verkehr M. 470 000. Der Rest gelangt nach Massgabe der fortschreit. Tilg. der noch in Umlauf befindl. 5 % Teilschuldverschreib. II. Em. v. 1888 zur Ausgabe. Die Anleihe von 1895 ist aufgenommen zur Tilg. der früheren beiden Hypoth.-Anleihen I. u. II. Em., von denen von der II. Em. – urspr. M. 250 000 5 % Teilschuldverschreib. in Stücken 3 M. 500 – am 30./6. 1903 noch M. 130 000 in Umlauf waren, dieser Rest ist ab 1900 kündbar, und es sollte über die Künd. in der G.-V. V. 29./10. 1903 beschlossen werden. Kurs in Dresden Ende 1902–1903: 95.50, – %. Hypothek: M. 50 000 zu 4½ % auf das vorm. Schimmelsche Grundstück. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. 1 Vorz.-Aktie (Ser. I) à M. 300 = 1 St., 1 (Ser. II) à M. 1000 hat mind. 3 St., jedoch haben je drei der letzteren je 10 St. zus. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div. an Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (neben einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 pro Person), Rest Super-Div. an Aktien, soweit die G.-V. nicht anders beschliesst. Die Genusssch. erhalten % des gesamten Reingewinnes nach Abzug des 5. Teiles (also zus. 10 % desselben). – Infolge einer Feststellungsklage hat das Reichsgericht in Bestätigung des vom Kgl. sächs. Oberlandesgericht ergang. Urteils dahin entschieden, dass „der den Genussschein-Inhabern im Statutennachtrag v. 20./6. 1888 zugesicherte Gewinnanteil von dem ganzen Reingewinn nach Vorwegabzug der in $§ 13 dieses Nachtrages unter a u. b erwähnten Prozentsätze (von zus. 20 % des Reingewinnes) zu berechnen ist.“ Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Grundbesitz 542 298, Gebäude 744 091, Grundstücks- zubehör 208 539, Fabrikgrundst. Weingarten 18 093, Masch. 301 419, Modelle u. Zeichn. 29 335, Werkzeug 25 149, Utensil. 24 237, Kassa 1757, Wechsel 2332, Effekten 16 357, Kaut.-Depot 9160, Fabrikat.-Bestände 642 734, Debit. 148 524, Feuer- u. Unfallversich. 8811, Verlust 2756. – Passiva: A.-K. 1 700 000, Teilschuldverschreib. I 130 000, do. II 470 000, do. Zs.-Kto 8178, Hypoth. 59 000, alte Div. 529, Rückl. für in Umlauf befindl. alte Aktien 472, rückst. Löhne 8286, Accepte 1283, Unfallversich.-Rückl. 21 307, R.-F. 138 707, Kredit. 187 831. Sa. M. 2 725 592. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 43 604, Gen.-Unk. 129 306, Abschreib. 57 639. – Kredit: Vortrag 10 797, Fabrikat.-Ertrag 159 358, Verlust 60 394. Sa. M. 230 349. Kurs Ende 1886–1903: Vorz.-Aktien: In Leipzig: 53, 35, 31, 79,25, 64, 65, 65.50, 59.50. 62.40, –, 86, 126.75, 134.50, 145, 100, 68, 51, 73 %% Auoh notiert ip Dresden Genuss- scheine: In Dresden Ende 1895–1903: M. 130, –, 225, 340, 420, 284, 177, —–, 240 pro Stück franko Zs. Eingeführt im April 1895 zu M. 125. Dividenden: Aktien 1886/87–1897/98; 0, 0, 0, 1, 2, 1½, 0, 6... Vorz.-Aktien 1886/87–1902/1903: 0, 0, 0, 3¼, 4. 3, 0, 2, 2, 3, 5, 9, 9, 7, 0, 0, 0 %; Genuss- scheine 1889/90–1902/1903: M. 5, 12, 9, 0, 6, 6, 9, 15, 27, 27, 21, 8.25, etwa 8.65, 0. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: R. Weiss, O. Aurich. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Emil Quellmalz, Dresden; Stellv. Sensal Hceh. Reichenbach, Bank-Dir. Rich. Lindner, Franz Schwager, Carl Junghans, Leipzig; Bankier Osk. Harlan, Dresden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden u. Leipzig: Sächs. Bankgesellschaft Quellmalz & Co., Leipzig: Credit- u. Spar-Bank; Dresden: Hch. Wm. Bassenge & Co. (Dresdner Bankverein). Maschinenfabrik Kappel in Chemnitz-Kappel. Gegründet: März 1872 als Sächs. Stickmaschinenfabrik (s. Jahrg. 1900/1901). Firmenänd. 15./11. 1888. Errichtet 1860 in Kändler, 1867 nach Kappel verlegt. Letzte Statutänd. 26./10.1899. Zweck: Übernahme und Fortbetrieb der Maschinenfabrik von Albert Voigt in Kappel bei Chemnitz. Die Fabrik fertigt als Specialitäten: Stickmaschinen für Handbetrieb, Schiffchen-Stickmaschinen für Motorbetrieb; Fädelmaschinen, Musterstechmaschinen, Spulmaschinen; Tüll.- u. Gardinen-Webstühle; Werkzeugmaschinen für Holz- u. Metall- Bearbeitung. (Specialität: Holzbearbeitungsmasch.) Gas- u. Benzinmotore u. Motore mit Sauggasanlagen. Masch.-Anlagen für städtische Wasserwerke. Das Fabrikterrain umfasst jetzt 26 780 qm. 1899 ist eine neue Eisengiesserei erbaut. Die mit der Fabrik verbunden gewesene Tüllweberei ist am 2. Jan. 1899 in eine selbständige A.-G. mit M. 1 500 000 Kapital umgewandelt; die Ges. erhielt für die Über- lassung M. 448 000, zeichnete hierauf M. 675 000 Aktien, eingez. mit 50 % = 337 500, und bekam den Rest von M. 110 500 bar ausgezahlt. Von den Aktien der Sächsischen Tüll- fabrik-A.-G. sind vertragsmässig M. 500 000 den Aktionären der Maschinenfabrik Kappel 9:1 v. 20. Febr. bis 5. März 1899 zu 107.50 % nebst 4 % Stück-Zs. ab 1. Jan. 1899 angeboten. Der Umsatz in Kappel betrug 1898/99–1902/1903: M. 1 446 576, 2 120 128, 2 263 394, 1.785 239, 2 368 653, 2 726 605. Die Ges. besitzt ausser dem Fabrik-Etabliss. in Kappel, welches einen geschlossenen Komplex bildet, noch ein Hausgrundstück in Plauen i. V., worin eine Reparaturwerkstätte errichtet ist. 1898 wurde die Giesserei von Eduard Anke angekauft. Kapital: M. 1 350 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500) à Thlr. 100 = M. 300.