Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. „ Mühlenbauanstalt u. Maschinenfabrik vorm. Gebrüder Seck in Dresden mit Filiale unter der Firma Eisenwerk schmiedeberg in Schmiedeberg i. Erzg. Gegründet: 1./9. 1886. Die Fabrik besteht seit 1873. UÜbernahmepreis M. 1 079 488.89. Letzte Statutänd. 26./9. 1899 u. 23./4. 1903. Zweck: Fabrikation von Masch. u. Apparaten aller Art. Specialitäten: Neu- und Umbau von Getreidemühlen aller Art, Einrichtung von Silos und Speichern, sowie Malz- und Gersteputzereien, wie überhaupt die Fabrikation aller für diese Anlagen erforderl. Maschinen u. Apparate. Von diesen sind besonders zu erwähnen die weltbekannte Griesputzmaschine „Reformé, sowie die in mehr als 15 000 Stück verbreitete Centrifugal-Sichtmaschine zum Absichten der verschiedenartigsten Produkte in Mühlen, Zucker-, Kakao-, Cement-, Farben- u. anderen Fabriken; ferner: Gerste- u. Malzputzereien, Malzschrotmühle „Seckmühle“ genannt, Laboratoriumsmühlen, Läuterböden für Brauereien. Der Grundbesitz in Dresden hat einen Umfang von ca. 6990 qm. Die Ges. erwarb 1889 das „Eisenwerk Schmiedeberg“ i. Erzg., welches jetzt ca. 57 240 am umfasst, um daselbst eine Giesserei einzurichten. Das Eisenwerk Schmiedeberg besitzt um- fangreiche Giessereien für Grauguss, Rotguss, schmiedbaren, säure- u. feuerbeständigen Guss; letzteren für Retorten u. Kochgefässe für chem. Fabriken. In der Maschinenbauwerkstätte Aaselbst werden Walzenstühle, Trieure, Transmissionsanlagen, Wasserräder sowie Läuter- böden für Brauereien angefertigt. Die Giesserei sowie die Masch.-Werkstätte arbeiten fast ausschl. für die Dresdner Fabrik. 10900–1902 wurden für Anschaffung von neuen Maschinen und Verbesserung der Einricht. in Dresden insgesamt M. 122 403, für Schmiedeberg M. 118 067 verausgabt. Im Geschäftsjahre 1902/1903 betragen die Zugänge für Dresden M. 56 332 u. für Schmiedeberg M. 166 597. 1903 wurde in Schmiedeberg ein Areal von 14 000 qm für M. 15 000 hinzuerworben behufs Ver- grösserung dieses Unternehmens, nach welchem der gesamte Walzenstuhlbau und die Eisen- bearbeitung verlegt werden soll. Der Neubau in Schmiedeberg wurde 1903 vollendet; in DYiresden wurde 1903 ein 900 qm umfassender Aufbau der Tischlerei fertiggestellt. Der Ge- samtzuwachs an Arbeitsräumen beträgt ca. 4500 qm. In Ath bei Brüssel sowie in Breslau sind eigene Walzenriffelanlagen errichtet. Umsatz 1896/97–1902/1903: M. 2 561 150, 2 841 000, 3 156 000, 3 458 900, 3 546 890, 3 261 305, 4 688 000. Die Zahl der Beamten u. Arbeiter stieg von 216 in 1886 auf ca. 1450 in 1902/1903. Kapital: M. 2 150 000 in 2150 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 9 ./6. 1896 um M. 300 000, emitt. zu 135 % u. zur Abstossung der Bankschuld u. Vermehrung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 21./3. 1899 um M. 350 000 in 350, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien XC M. 1000, übernommen von der Dresdner Bank u. Günther & Rudolph 150 Stück zu 120 %, 200 Stück zu 140 %, letztere den Aktionären angeboten 7: 1 v. 10.–24./5. 1899 zu 145 %. Wieitere Erhöhung lt. G.-V. v. 23./4. 1903 behufs Erweiterung der Anlagen u. des Betriebes um M. 400 000 (auf M. 2 150 000) in 400 ab 1./7. 1903 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 142 %, angeboten M. 350 000 den Aktionären 5: 1 26./5. 10./6. 1903 zu 145 %. Erzieltes Agio mit M. 150 322 in den R.-F. Hypotheken: M. 351 295, davon M. 200 000 in Dresden (verzinsl. zu 4 %), M. 108 000 in Schmiedeberg (verzinsl. zu 4½ %) u. M. 42 655 Amort.-Hyp. auf Schmiedeberger Arbeiterhäuser (verzinsl. zu 4/0 resp. 416 % einschl. Amort.-Quote). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 %, Div., bis zu 15 % an Dir. u. Beamte, 5 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 5000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Dresden: Grundstücke 154 000, Gebäude 262 000, Masch. 147 000, Inventar 29 000, Werkzeuge 4000, Modelle 1, Patente 1, Fuhrwerk 3500, Güterschuppen 10 000, Holzschuppen 2000, Breslauer Riffelei 10 000, Belgische do. 20 700, Trieurabteilung 29 500; Schmiedeberg: Immobil. 320 000, Arb.-Wohnhäuser 51 000, Masch. 147 000, Inventar 54 000, Werkzeuge 33 000, Eisenbahngeleis 6000, elektr. Beleucht.-Anl. 11 000, Modelle 1, Mobil. 1, Fuhrwerk 1, Wasserkraft 10 000; Insgesamt: Bankguth. 392 798, Debit. 1 502 589, Wechsel 309 150, Effekten 48 059, Kassa 5279, Vorräte 906 183. – Passiva: A.-K. 2 150 000, Hypoth. I 308 000, do. II 42 655, R.-F. 430 000 (Rückl. 19 678), Spec.-R.-F. 215 000 (Rückl. 40 000), Delkr.- Kto 175 000, Arb.-Unterst.-F. 130 000 (Rückl. 30 000) Beamten-Pens.-Kassen 130 043 (Rückl. 20 000), Unfallprämien 9500, Anzahlungen 74 363, Kredit. 412 700, Div. 192 500, Tant. an A.-R. 14 419, do. an Vorst. u. Beamte 53 759, Vortrag 125 823. Sa. M. 4 463 764. „ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 531 395, Steuern u. Versich. 22 836, ghiatenterhalt.-Kto 7712, Ausstellungskto 3542, Zs. 10 615, Abschreib. in Dresden 72 551, do, in . 80 097, Gewinn 496 179. –— Kredit: Vortrag 78 108, Bruttogewinn 1 146 842. 2224 950. Kurs: In Berlin Ende 1899–1903: 151, 139.60, 137.80, –, 185.50 %. Eingeführt dureh die Dresdner Bank im Juli 1899; erster Kurs 21./7. 1899: 152 %. – In Dresden Ende 1890–1903: 144.50, 111, –, 116, 124.50, 138.50, 153.50, 164.25, 160.50, 151, 140, 138, 147.50, 185 %, Dividenden 1886/87–1902/1903: 7, 9, 11, 12, 7, 7, 8, 5, 7, 9, 10, 10, 10, 10, 8, 8, 11 %. Zahlb. spät. einen Monat nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: O. Derschow, O. Koritzki. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Justizrat Dr. E. Wolf, Bankier Fr. Günther, Herm. Hache, Privatier Hch. Seck, Dresden; Emil Fränkel, Landsberg a. W.