352 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Maschinenbau-Anstalt „Humboldt' in Kalk bei Cöln. Gegründet: 10./7. 1884 als A.-G., errichtet Jan. 1856; eingetr. 18./7. 1884. Letzte Statutänd. 15./12. 1900, 5./8. 1902 u. 19./12. 1903. Zweck: Fabrikation von Bergwerksmaschinen aller Art, als Förder- und Wasserhaltungs- maschinen, Pumpen, Ventilatoren, Luftkompressionspumpen u. Gesteins-Bohrmaschinen. Aufbereitungsanstalten für Erze und Kohlen etc., Zerkleinerungsmaschinen für Cement, Erze, Chamotte, Thomasschlacke, Steine etc. Dampfmasch., Dampfturbinen, Drahtseil- masch., Eismasch., Luftkühlanlagen, Masch. für die Gummifabrikationen, Dampfkessel, Wasserreinigungsanlagen, Eisenkonstruktionen, Lokomotiven, gelochte Bleche etc., Appa- rate u. komplette Anlagen der chem. Ind., Transp.-Anlagen. Die Werkstätten mit Hofräumen belegen eine Grundfläche von 113 000 qm, wozu noch ca. 272 000 qm angrenzender Grund- besitz, u. a. die in der Nähe gelegene sogen. Humboldt-Arbeiterkolonie, hinzukommen. 1902/1903 Verkauf von 29 773 qm Fläche an den Eisenbahnfiskus mit M. 68 910 Gewinn. Sämtliche Fabrikanlagen sind durch Geleise miteinander und mit der Staatsbahn ver- bunden. Es sind 50 Betriebsmotore mit ca. 1200 Pferdekräften, nebst ca. 20 Dampf- kesseln, 30 Laufkrane und über 650 Arbeitsmaschinen aufgestellt. Neben durchgreifenden Betriebsverbesserungen im alten Werke und Errichtung der Lokomotivbauwerkstätten gelangten in den letzten Jahren grössere Neuanlagen und Erweiterungsbauten, u. a. eine ausgedehnte Specialwerkstätte für Eisenkonstruktions- und Brückenbau, Vergrösserung der Giesserei, eine elektrische Kraft- und Lichtcentrale, eine elektromagnetische Ver- suchsstation, Umbau der Geleisanlagen etc., zur Ausführung. Die Gesamtaufwendungen hierfür betrugen 1899/1900–1902/1903 M. 1 144 199, 243 319, 113 683, 77 166. Bankschulden 30./6. 1903 M. 2 864 690 (i. V. M. 3 896 069); Buchwert der Gesamtanlagen 30./6. 1903 M. 5 089 200. Durchschnittliche Arbeiterzahl 1898/99–1902/1903: 1250, 1625, 1560, 1295, 1267 Mann u. 210 Beamte. Die G.-V. v. 5./8. 1902 beschloss Erwerb des Geschäfts und der Fabrikanlagen der Firma Siller & Dubois in Kalk für M. 1 600 000; der Kaufpreis wurde durch Hingabe von M. 600 000 Aktien, M. 500 000 in 4½ % Schuldverschreib. u. M. 500 000 in bar entrichtet; Aussenstände u. Verbindlichkeiten sind nicht mit übernommen. Die Firma Siller & Dubois war namentl. auf dem Gebiete der Herstellung von Erzaufbereitungen thätig. Produktion: 1895/96–1902/1903: 8 149 000, 11 750 000, 11 710 000, 12 963 000, 17 635 000, 19 010 000, 17 000 000, 16 000 000 kg Fertigerzeugnisse (ab 1898/99 einschl. Lokomotivenbau). Der Umsatz 1895/96–1902/1903 betrug: M. 3 420 579, 4 390 686, 5 033 661, 6 126 861, 8 730 041, 10 002 460, 8 391 911, 7 614 790. Kapital: M. 6 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1:––5000) à M. 600 u. 2500 Aktien (Nr. 5001–7500) à M. 1200. Bis 1896 M. 3 000 000 A.-K. Erhöht lt. G.-V. v. 19./12. 1896 um M. 600 000 u. lt. G.-V. v. 20./12. 1898 um M. 1 800 000 in 1500 Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./7. 1899, angeboten den Aktionären v. 7.–27./1. 1899 zu 110 %, auf M. 2400 alte Aktien kam eine neue, vollgezahlt seit 1./7. 1899. Agio mit M. 160 949 in den R.-F. Der Beschluss der G.-V. v. 15./12. 1900, Erhöhung des A.-K. um M. 1 800 000 in 1500 Aktien à M. 1200, ist nicht zur Durchführung gekommen. Dagegen beschloss die G.-V. v. 5./8. 1902 Erhöhung um M. 600 000 (auf M. 6 000 000) in 500 neuen ab 1./7. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1200. Dieselben sind zum Nennwert von Rob. Siller zu Kalk gezeichnet und dadurch gedeckt, dass er seine Firma Siller & Dubois samt Grundstücke und Gebäude in den Humboldt eingebracht hat (s. oben), Hypothekar-Anleihen: (I. M. 1 800 000 in 4 % Oblig. von 1897, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1902. Noch in Umlauf 30./6. 1902 M. 1 764 000. Dieser Rest wurde 25./8. 1902 zur Rückzahl. auf 1./3. 1903 gekündigt. Den Inh. der Oblig. wurde 12./11. bis 11./12. 1902 der Umtausch gegen Stücke nachstehender 4½ % Anleihe II angeboten. Zugleich wurde eine Barvergüt. von M. 12 = 1.2 % vom Nennwert der eingetauschten alten Stücke gezahlt. Diese Barvergütung trug einerseits dem Umstande Rechnung, dass die umtauschenden Inhaber von Schuldverschreib. für die Zeit v. 1./7. 1902–1./3. 1903 ½ % Zs. mehr erhielten als bisher, und dass sie anderseits für ihre zu 103 % rückzahlbaren Schuldverschreib. solche, die zu 101 % rückzahlbar sind, bekamen. Letztere wurden dabei ungefähr zu 101.50 % angerechnet.) II. M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 5./8. 1902, rückzahlbar zu 101 %, Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, auf Namen des A. Schaaffh. Bankvereins in Cöln oder Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; ab 1907 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe ist auf die Fabrikgrundstücke des Humboldt u. auf die von der Firma Siller & Dubois in Kalk übernommenen Fabrikgrundstücke nach Löschung der Hypoth. für Anleihe I an erster Stelle hypoth. eingetragen. Von der Gesamtsumme von M. 3 000 000 dienten M. 500 000 mit zum Ankauf der Firma Siller & Dubois in Kalk (s. oben), M. 1 764 000 zum Umtausche der Anleihe I, restl. M. 736 000, sowie etwa im Umtausch nicht bezogene Stücke wurden 12./11. 1902 zu 101.50 % unter Ausgleich der Stück-Zs. u. Zahl. des Schlussscheinstempels zur Zeichnung aufgelegt. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach 10 J. Zahlst. wie bei Div. Zugelassen im Mai 1903. Erster Kurs 1903: 103 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. in Kalk oder Cöln. Je M. 600 Kapital = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.