Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke ete. Rheinisch-Westfälische Kalkwerke in Dornap mit Betriebsstellen in Hochdahl, Neanderthal, Elberfeld, Wülfrath, Barmen- Rittershausen, Hofermühle, Ober-Hagen, Letmathe u. im Hönnethal. Gegründet: 9./7. 1887 unter der Firma „Dornap-Angerthaler A.-G. für Kalkstein- u. Kalk- industrie“, seit 30./6. 1888 unter obiger Firma. Letzte Statutänd. 28./11. 1899. Zweck: Betrieb von Kalkstein- u. Dolomitbrüchen, Weiss-, Wasserkalk- u. Sinterdolomit- Brennereien, Ringofenziegeleien, Thon- u. Sandgruben, sowie allen aus diesen Betrieben sich ergebenden Nebenzweigen. Die Ges. besass bis inkl. 1895/96 ein Kalksteinareal von ca. 415 ha mit 37 Kalköfen, 1 Chamottefabrik u. 1 Repar.-Werkstätte etc. im Anschaff.-Werte von M. 7108 933. Die G.-V. v. 29./6. 1896 beschloss Ankauf gleichartiger Betriebe, u. zwar der Werke: Ferd. Stöcker in Dornap-Hahnenfurth, Lipken & Kampermann in Elberfeld, H. Meyberg-Düsseldorf- Dornap, Heinr. Rossmüller-Wülfrath, Gebr. Hein -Wülfrath, Hagener Kalkwerke in Oberhagen, A. Wicking & Co. in Letmathe, Hohenlimburg u. Iserlohn u. HI. Schlenkhoff in Letmathe u. Hohenlimburg mit 274 ha Grundbesitz für M. 4 233 000 in Aktien u. M. 2 500 000 bar. Die G.-V. v. 14./7. 1897 beschloss Ankauf der Hessmannschen Kalkwerke im Hönnethal bei Menden für M. 3 000 000 bar, aufgebracht durch die Anleihe II u. M. 350 000 in Aktien. 1898 kaufte die Ges. von der A.-G. Schalker Gruben- u. Hüttenverein in Gelsenkirchen deren in Östrich be- legenes bedeutendes Kalksteingelände, welches unmittelbar an den Letmather Besitz der Ges. Stösst u. zahlte dafür anteilig M. 150 000 in jungen Aktien. 1898/99 Ankauf der Güter Langen- dorf bei Dornap u. Neuenhof im Angerthal. Im Angerthal sind grosse Neuanlagen mit Bahn- anschluss zum Versand von Kalksteinen getroffen; dieselben sind Ende Sept. 1903 in Betrieb gekommen. Auf Versandstation Hofermühle ist ein Ringofen mit 40 t Tagesleistung errichtet, dem 1904 Bau eines zweiten folgen wird. Der ca. 203 ha betragende Besitz der Ges. im Anger- thal ist 1903 durch Ankauf weiterer ca. 30 ha auf 233 ha arrondiert. In Dornap wurde 1902/1903 eine Anlage zur Herstellung von Cementkalk errichtet. „Onhne die neu erworbenen Güter u. die Grundstücke der Hönnethaler Kalkwerke u. des Ostricher Geländes erstreckt sich der Grundbesitz der Ges. auf 714 ha Kalkstein- u. Dolomit- felder, 66 643 m Schmalspur- u. Normalspurgeleise mit Zubehör, 40 Kalköfen, eine grosse Re- Paraturwerkstätte, ein Direktionsgebäude, zahlreiche Beamten- u. Arb.-Häuser, eine Sägemühle u. 2 grosse dreiflügelige Ringöfen; ferner im Hönnethal 87 ha, eine 7 km lange normalspur. Privatanschlussbahn an Bahnhofin Menden u. mehrere Kilometer Schmalspurbahnen u. 2grosse dreiflügelige Ringöfen. In Letmathe wurden 1899/1900 grössere Ländereien hinzuerworben u. in Verbindung hiermit an der linken Lenneseite eine Rundbahn mit Lokomotivbetrieb, an der rechten Seite eine 700 m lange Drahtseilbahn errichtet. Ferner wurde in Letmathe im Okt. 1901 eine grosse Dolomitbrennerei in Betrieb gesetzt u. 1903 2 baufäll. Kalkringöfen zu einem grossen Langofen mit 120t Tagesleistung vereinigt. An Zugängen verzeichnet die Bilanz per 30./6. 1903 insgesamt M. 321 823 (im Vorjahre M. 348 079), darunter M. 104 936 auf Grundstücke, M. 80 456 auf Gebäude etc. Ein neues Verwalt.-Gebäude in Letmathe ist im Bau. Die Ges. zählt die meisten Eisen- u. Stahlwerke des niederrhein.-westfäl. Ind.-Bezirkes auf Grund fester Lieferungsverträge zu ihren Abnehmern. Absatz 1900/1901–1902/1903 an rohem Kalkstein u. Dolomit: 1111 071, 954 325, 1 063 549 t; an gebranntem Kalk: 368 450, 383 385, 398 512 t; an Sinterdolomit 1901/1902–1902/1903: 3875, 8898 t. Kapital: M. 10 500 000 in 10 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 653 000, wurde das A.-K. 1888 auf M. 3 700 000 u. It. G.-V. v. 29./6. 1896 auf M. 10 000 000 durch Ausgabe von 6300 Aktien erhöht; hiervon erhielten die Vorbes. der 1896 angekauften 8 Werke (s. oben) 4233 Stück, restl. 2067 wurden von einem Konsortium zu 130 % übernommen, welches 1234 den Aktionären zum sleichen Kurse anbot. Die G.-V. v. 14./7. 1897 beschloss Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 105000000) durch Ausgabe von 500 neuen Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1898; hiervon wurden 350 Stück mit zum Ankauf des Hönnethaler Werkes, restl. 150 mit zum Erwerb des Östricher Geländes Verwandt; der Verkäufer des Hönnethals bezog für 1897/98 4 % Zs. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4½ % Oblig. von 1894, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. . u 1% Tilg. It. Plan ab 2./1. 1900 bis längstens 1924 durch jährl. Ausl. im Juni (zuerst 1899) auf 2. Jan.; Verstärkung von 1905 an vorbehalten, ohne das hierdurch für die noch ausstehenden Jahre die Tilgungsquoten gekürzt werden. Sicherheit: Erst- stellige Kautionshypothek von M. 2 750 600 auf ihre sämtlichen damaligen Immobilien, Ca. 415 ha, Kalksteinfelder zu gunsten der Firma Jacob Landau in Berlin. Pfandhalter: J. Landau i. L. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1896–1903: 105.25, 105, 104.80, 103.10, 104.25, 102, –, – %. Notiert in Berlin. Il. M. 3 000 000 in 4½ % Schuldverschreibungen von 1897, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Juni (derste 1900) auf 2. Jan.; kann beliebig verstärkt, auch gänzlich gekündigt werden. Verj. der oupons: 4 J. n. F. Als Sicherheit dient eine zu gunsten der Firma Jacob Landau, erlin. auf verschiedene neuerworbene Grundstücke der Ges. bestellte Kautionshypothek von M. 3 250 000. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende Juni 1003 von Anleihe 1894 u. 1897 zus. noch M. 4 759 000. Kurs Ende 1898–1903: –, 101.75, 99.75, 100.75, 103.50, – %. Aufgel. 10./1. 1898, zu 102.75 %. Notiert Berlin. – Der Erlös der Anleihe diente mit zur Erwerbung der Hönnethaler Kalkwerke (S. oben). HRuypotheken: M. 187 000, davon M. 100000 Restkaufpreis auf das 1903 im Angerthal er- Vorbene neue Gelände, tilgbar mit jährl. M. 10 000.