476 Fabriken für Chemikalien etc. Konsul Gotthard von Wallenberg-Pachaly, Breslau; Rittergutsbes. Eug. von Kulmiz, Ida- u. Marienhütte b. Saarau; Majoratsbes. Egmont Tielsch, Altwasser. Zahlstellen: Gesellsch.-Kasse; Schweinfurt: Jonas Nordschild.* Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg, Act.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: 28./10. 1871. Letzte Statutänd. 3./11. 1899. Zweck: Fabrikation chemischer Produkte u. die bergmännische Gewinnung des hierzu erforderl. Rohmaterials in eigener Verwaltung oder durch Kapitalbeteiligung bei anderen Unternehmungen. Fabriziert werden Brom, Chlormagnesium, Kieserit, Bittersalz, Chlor- kalium, Kalidünger, Schwefelsäure, Cyankalium, Blutlaugensalz, cyansaures Kali, Harnstoff Bei Gründung der Ges. wurde die chemische Fabrik von Vorster & Grüneberg exkl. Vor- räten für M. 1 500 000 übernommen, 1880/81 die Chlorkaliumfabrik von 9 oseph Townsend in Stassfurt, 1883 eine Beteiligung von 233 Kuxen an dem Kalisalzbergwerk Ludwig II., welches seit 1889 mit 2 Schachtanlagen versehen ist, für M. 1 265 000 erworben. Die Ges. hat pro rata ihres Kuxenbesitzes ein Bezugsrecht auf die geförderten Kalisalze. 1889/90 wurde eine Schwefelsäurefabrik, später Cyankaliumfabrik, eine Oxalsäure- u. eine Süssstoff- Fabrik angelegt. Die Saccharinfabrikation musste 1903 eingestellt werden. 1903 Erwerb der Superphosphatfabrik von A. Schippan & Co. in Stassfurt, wodurch die Stassfurter chemische Fabrik zugleich Gesellschafterin der Firma Deutsche Dünger-Werke in Magdeburg geworden ist. – Das Bergwerkskto erhöhte sich 1899/1900 um M. 173 250 infolge einer von dem Kali- salzbergwerk Ludwig II. eingeforderten Zubusse, die durch Erwerb von Anteilen der Gew. Oelerse begründet war. Die Ges. ist direkt an dem Verkaufssyndikat der Kaliwerke beteiligt. Das Fabrikanlagenkto ist durch Zahlung der Brandentschädigung für die Okt. 1902 nieder- gebrannte Oxalsäurefabrik, ferner dureh eine seitens des Reichsschatzamts gezahlte Ab- findungssumme für Einstellung der Süssstofffabrikation, sowie durch den Verkauf der durch den Brand defekt gewordenen Material. um M. 490 091 auf M. 309 908 verringert worden. An Betriebs- u. Reparat.-Kosten konnte 1902/1903 bedeutend gespart werden. Gesamtabsatz 1896/97 bis 1902/1903; 478 448, 469 568, 546 746, 576 084, 625.472, 494 294, 562 234 Ctr.; Erlös: M. 2 389 762, 3 037 974, 3 608 863, 4 864 829, 5 053 327, 4 655 440, 4 238 724. In dem 1902/1903 erzielten Reingewinn von M. 323 771 ist die Ausbeute des Bergwerks Ludwig II. mit M. 69 900 enthalten (gegen M. 69 900, 103 950 u. 115 500 in den Vorjahren). Kapital: M. 3 000 000 in 10 000 Aktien à M. 300. Urspr. Kapital M. 1 590 000; davon M. 300 000 vom Vorbesitzer zurückgeschenkt, erhöht 1882 um M. 210 000, 1883 um M. 1 500 000, div.-ber, ab 1./1. 1884, begeben zu 115 %. Die 1874 ausgegebenen M. 1 500 000 St.-Prior.-Aktien Wurden auf 1./12. 1882 gekündigt. Die 1883er Em. diente zum Ankauf von Kuxen am Kali- salzbergwerk Ludwig II (s. oben). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % z. R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Grundstücke u. Fabrikanlagen 360 000, Wohnhaus 50 000, Pferde, Wagen 1000, Feuer- u. Unfallversich. 22 327, Bergwerk 1 500 000, Kassa 21 069, Wechsel 5690, Effekten 315 459, Debit. 1 366 495, Fabrikat.-Kto 332 302. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Res. f. nicht eingel. St.-Aktien 600, allg. Unterst.-F. 59 203 (Rückl. 15 000), Delkr.-Kto 7376, R.-F. 300 000, Spec.-R.-F. 60 000, Kredit. 236 988, Div. 240 000, do. alte 1404, Tant. 54 522, Vortrag 14 249. Sa. M. 3 974 342. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 46 781, Reparat. 53 062, Gen.-Unk. 163 197, Abschreib. 197 142, Gewinn 323 771. – Kredit: Vortrag 10 286, Fabrikat.-Ertrag 685 648, verf. Div. 150, Bergwerksausbeute 69 900, Zs. u. Agio 17 970. Sa. M. 783 954. Kurs Ende 1886–1903: 132.25, 123.50, 147.10, 134.90, 130.75, 122.20, 138.50, 150.60, 192.75, 172.75, 175.40, 172.25, 162.50, 158, 164.90, 156.50, 150, 143.25 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1885/86–1902/1903: 7½, 8, %„ % Qoup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: O. Holtz, Dr. Zuckschwerdt, Dr. Dupré. Prokurist: H. Görig. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. S. Samuel, Komm.-Rat H. Frenkel, L. Friedmann, Dr. L. Elsbach, Berlin; Dr. B. Bernhardi, Wiesbaden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: 9 acquier & Securius, Berl. Handels-Gesellschaft. Chemische Produktenfabrik (Fabriques de produits chimiques de Thann et de Mulhouse) in Thann i. Els., mit Zweigniederlassung in Mülhausen i. Els. Gegründet: 1872. Letzte Statutänd. v. 23./3. 1900. Zweck: Fabrikation chem. Produkte. Das Etablissement in Mülhausen wurde 1884 erworben. Kapital: M. 2 640 000 (= frs. 3 300 000) in 660 Nam.-Aktien à M. 4000 (= frs. 5000). Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spät. im Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.