Ol-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 493 Öfabrik Ph. Lamparter, Esslingen, der Duisburger Ölfabrik Schultz & Rasche, Duisburg mit der Mannheimer Oelfabrik, A.-G. nebst Zweig-Etablissement in Obertürkheim in eine einzige A.-G., und zwar in der W eise, dass die G.-V. der Mannheimer Ölfabrik zum Zweck der Vereinigung die Erhöhung ihres A.-K. von M. 2 500 000 auf M. 9 000 000 u. die Um- wandlung der seitherigen Firma in „Verein deutscher Oelfabriken“' beschloss. Von dem A.-K. haben lt. Vereinbarung die Aktionäre der Mannheimer Olfabrik und die Vorbesitzer der in die Ges. aufgegangenen Fabriken M. 3 500 000 Aktien Lit. A u. M. 2 000 000 Aktien Lit. B übernommen. Betrieb für Rechnung des Vereins ab 1. Juli 1887. Im Jahre 1889 wurden Grundstücke nebst Gebäuden in Hamburg erworben und dort eine Zweignieder- lassung errichtet, dagegen die Betriebe in Duisburg und Esslingen als entbehrlich eingestellt. Zweck: Herstellung und Verkauf von Ölen und einschlägigen Artikeln. Specialitäten: Speiseöle, technische Öle, Ölkuchen. Den Saatenvorräten am 30./6. 1903 standen Ver- käufe in 01 und Kuchen auf Lieferung in Höhe von ca. M. 9 500 000 gegenüber. Kapital: M. 9 000 000 in 7000 Aktien Lit. A (Nr. 1–7000) und 2000 Aktien Lit. B fNr. 7001–9000) à M. 1000. Lt. G.-V.-B. v. 18. April 1889 wurden die von den Aktien A u. B vorhandenen Stücke à M. 500 durch Zus. legung in Aktien à M. 1000 umgewandelt. Die Aktien Lit. A hatten das Vorrecht auf 6 % Div. bis zu dem Zeitpunkte, an welchem der ordentl. R.-F. 10 % des A.-K. erreichte (ist seit 1. Juli 1893 der Fall). Im übrigen sind die Aktien Lit. A und Lit. B völlig gleich. Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 11./6. 1902, rückzahlbar zu 105 %. 3000 Stücke à M. 1000, lautend auf das Bankhaus W. H. Ladenburg & Söhne in Mannheim oder Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7, Tilg. ab 1904 in längstens 30 Jahren durch jährl. Ausl. im Juni (zuerst 1903) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. mit 6 Mon. Frist jederzeit zulässig. Pfandrechtliche Sicherstellung erhielt die Anleihe nicht, die Ges. hat sich nur verpflichtet, keiner neuen Anleihe ein besseres Recht oder auch nur das gleiche Recht einzuräumen, ohne dass eine den Besitzern der jetzigen Anleihe ausreichend erscheinende Sicherheit bestellt wird. Ferner ist die Ges. verpflichtet, von ihren Liegenschaften nichts zu veräussern, ohne den Nettoerlös ausschl. zur verstärkten Tilg. des Anlehens zu verwenden. Einschl. Masch. und Zubehör sowie nach den Abschreib. standen diese Liegenschaften im Juni 1903 mit M. 5 591 286 zu Buche, belastet nur mit einer Zollhypothek von M. 400 000. Die Anleihe diente zur Rückzahl. des Restes der 4 % Anleihe von 1889 (urspr. M. 2 000 000), gekündigt auf 2./1. 1903, und zur Verstärkung der Betriebs- mittel und Erweiterung der Anlagen der Ges. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Be- stimmung. Zahlst. wie bei Div. Auf 2./1. 1904 M. 54 000 ausgel. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1902 bis 1903: 102.90, 104.80 0%. Zugelassen Juli 1902; erster Kurs 31./7. 1902: 101.20 %. – Die neuen Oblig. wurden den Besitzern der alten Anleihe 15.–30./7. 1902 zum Umtausch angeboten, wobei die neuen Stücke zu 100.50 % angerechnet wurden, sodass der Umtauschende auf jede alte Oblig. von nom. M. 1000 eine Barzahlung von M. 45 abzügl. ½ Schlussnotenstempel erhielt; der Rest wurde unter der Hand untergebracht. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 5 % an ausserordentl. Reservefonds bis 25 % des A.-K., bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Die G.-V. kann auch die Bildung weiterer Sonderrücklagen oder eine höhere Dotierung des gesetzl. R.-F. beschliessen; sie kann ferner, wenn letzterer erfüllt ist, beschliessen, dass der Mehrbetrag, soweit er nicht aus den in § 262 Ziffer 2 und 3 des Handelsgesetzbuches vom 10./5. 1897 bezeichneten Beträgen gebildet ist, zur Dotierung des ausserord. R.-F. verwendet wird. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Grundstücke, einschl. Wasserkräfte, Gebäude, Geleise- anlagen, Masch. u. sonst, Betriebseinricht. 5 591 287, Mobil., Betriebsgeräte, Fuhrpark 68 773, Olsaaten etc. 10 554 642, Ole u. Olkuchen 1 681 852, Fastagen u. Material. 337 582, Kassa 35 357, Wechsel 236 481, Effekten 308 110, Feuerversich. 66 285, Debit. einschl. Bankguth. 1 049 403, Huypoth. (Hamburg u. Mannheim) 80 500. – Passiva: A.-K. 9 000 000, Oblig. 3 008 000, do, Zs.-Kto 60 040, Accepte 869 777, Kredit. 4 177 917, R.-F. 900 000, ausserord. do. 379 032 (Rückl. 22 662), Beamten-Unterst.-F. 41 648 (Rückl. 3000), Arb.- do. 33 117 (Rückl. 3000), Arb.-Res.- Kasse 10 522, Delkr.-Kto 125 000 (Rückl. 25 000), Zollkto 537 662, Div. 585 000, do. alte 2720, für Vertriebsverbesser. 80 000, Tant. u. Grat. 113 852, Vortrag 85 983. Sa. M. 20 010 2727 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 208 744, Zs. 168 841, Verlust auf Ausstände 195 259, Abschreib. 230 000, Gewinn 938 497. – Kredit: Vortrag 85 249, Fabrikat.-Gewinn 1 476 092. Sa. M. 1 561 341. „. Kurs: Aktien: In Frankf. a. M. Ende 1887–1903: 114.75, 129, 111.90, 100, 79.70, 55, 95.40, 100.30, 103.90, 100.20, 107.90, 107.50, 103.50, 105.50, 107.90, 115.80, 118.80 %. Aufgelegt 16./8. 1887 zu 115 %. – In Mannheim Ende 1896–1903: 100.20, 107.90, 107.50, 103.50, 106, 107.50, 116, 118.80 %. – Auch notiert Stuttgart. Dividenden: Aktien 1887/88–1889/90: 6½, 6½, 6 %; Aktien Lit. A: 1890/91–1892/93: 5, 5½, 6 %; Lit B: 0, 0, 6 %; Aktien Lit. A u. B 1893/94–1902/1903: 6½, 5, 5, 5½% % 6, 6, 6, 6½, 6½ %. Zahlbar spät. am 2./1. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Rich. Sachsse, Carl Hafter, Mannheim; Stellv. Jakob Junckersdorf. Hamburg. rokuristen: Friedr. Rank, Theod. Fuss, Barth. Haller. „„ Aufsichtsrat: (5–12) Präs. Geh. Komm.-Rat Carl Ladenburg, Mannheim; Stellv. Fritz Landfried, Herm. Landfried, Heidelberg; Ernst Ladenburg, J. J. Mouson, Alex. Majer, Frankf. a. M;