516 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. in Beziehung stehen. Der Ges. gehören die Zellstofffabriken Wildshausen bei Oeventro (Bez. Arnsberg, Westf.) und Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst seit Frühjahr 1899 auch ei Sägewerk in Betrieb genommen wurde. Die Ges. hat 1899 zu ihrem 19 ha 50 a 21 qm grossen Areal bei Wildshausen benachbart Grundstücke (Kunstwiesen und Waldbestand) für M. 40 600 hinzuerworben bei Anzahlung von M. 10 600; restl. M. 30 000 sind in 10 Jahresraten zu zahlen und als Hypoth. für den Vor- besitzer eingetragen worden. Hierdurch ist die Fabrik in ihrer Wasserversorgung unabhängig u. beliebig ausdehnungsfähig geworden. Aufwendungen für Neuanlagen 1902/1903 einschl. Papier- fabrik Niederleschen M. 54 849 (im Vorjahre M. 26 223), für Instandhaltung der Anlagen M. 85 455 zu Lasten des Betriebes. Die Ges. hatte sich s. Z., um einer angedrohten Schadenersatzklage wegen Verunreinigung der Wasserläufe durch die Oberleschener Zellstofffabrik zu entgehen u. um sich die Verarbeitung ihrer Abfälle in Niederleschen zu sichern, bereits bei Gründung der Papierfabrik Niederleschen an dieser mit M. 100 000 Aktien al pari beteiligt (davon M. 400 wieder verkauft), später von einem Vorbesitzer der Fabrik weitere M. 181 000 Kktien zu M. 20 000 ge- kauft, jedoch wurde bei letzterem Erwerb von den Organen der Papierfabrik Niederleschen fest gelegt, dass auf das gesamte A.-K. eine Zuzahl. bis 30 % eingefordert werden sollte. Letzter wurde mit M. 54 300 geleistet; Gestehungspreis für obige M. 181 000 also M. 74 300. Dies Beteilig. bot aber keine ausreichende Bürgschaft für die Erfüllung der oben genannten Zwecke; es wurde deshalb in der G.-V. v. 16./12. 1901 eine Art Fusion mit der Niederleschener Fabrik vorgeschlagen; d. h. diese bleibt zur Vermeidung der hohen Fusionskosten als selbst- ständige Ges. bestehen; die Dresdner Ges. übernimmt nur den gesamten Betrieb, sie kann das Niederleschener Unternehmen jederzeit für M. 40 000 in eigenen Aktien mit Übernahme seiner Schulden ankaufen. Als Vergütung hat der Verein für Zellstoff-Industrie der Papierfabrik Niederleschen alljährl. einen Betrag zur Verfüg. zu stellen, der dem gleichkommen soll, was auf das A.-K. der letzteren als Div. entfallen würde, wenn dasselbe ein Teil des A.-K. des Vereins für Zellstoff-Industrie wäre, event. auch noch die Abschreib. Dieser Vertrag hat die Genehm. der beiderseitigen G.-V. gefunden und ist lt. G.-V. v. 7./11. 1902 dahin erweitert, dass der Verein für Zellstoff-Industrie, um eine ungleiche Div.-Verteilung für die Zukunft zu vermeiden, hinfort auch die Verwaltungskosten von Niederleschen zu tragen hat. Der Verein für Zellstoff-Industrie übernahm darauf weiter M. 116 000 Aktien der Papierfabrik Niederleschen al pari und besass nunmehr zus. M. 396 600 Aktien von dem A.-K. letzterer Ges. von M. 430 200. Von diesen M. 396 600 wurden gemäss G.-V. v. 16./12. 1901, wie unter Kapital angeführt, M. 310 00 von den Aktionären al bari bezogen u. M. 19 000 an die Aktionäre unentgeltlich ausgefolgt. Es sind somit noch M. 67 600 Aktien im Besitz der Ges. verblieben, welche mit M. 3130 zu Buche stehen und zum Zwecke der Amort. zu 46 % zuzügl. 4 % St.-Zs. valuta 30./6. 1904 der Niederleschener Ges. überlassen sind. Der Überschuss wird dem Rückstell.-Kto zugewiesen. Die Papierfabrik Niederleschen hat 1901 eine z weimalige Reor- ganisation durchgemacht; es wurde eine Aktienzuzahlung von 30 % eingefordert bei starker Kapitalreduktion für die nicht zuzahlenden Aktionäre (10 bezw. 50: 1), sodann wurden M. 116 000 neue Aktien ausgegeben u. sämtl. Aktien (jetzt M. 430 200) gleichgestellt. — Gemäss obigen Betriebsvertrages hatte der Verein für Zellstoff-Industrie an Niederleschen für 1901/1902 (9 Monate) zu vergüten M. 12 436 für Betriebsverlust, M. 12 611 für Abschreib. u. M. 1613 zur Zahlung von ½ % Div. auf die Niederleschener Aktien, zus. M. 26 651, für 1902/1903 M. 2391 für Abschreib., M. 27 548 für Betriebsverlust u. M. 8604 zur Zahlung von 2 % Div. auf die Niederleschener Aktien, zus. M. 38 543. Für Niederleschen, woselbst jetzt nur noch Pack- papiere hergestellt werden, war das Geschäftsjahr 1902/1903 überaus ungünstig. Produktion von Zellstoff und Holzschliff 1899/1900–1902/1903: kg 7 600 052, 8 974 682, 7 511 773, 9 249 900; fakturiert wurden 7 655 027 (Wert M. 1 418 865), 8 841 087 (Wert M. 1 766 700)% 7628 126 (Wert M. 1 392 710), 9 206 774 (Wert M. 1 551 915). Umsatz M. 1 460 489, 1 820 870, 1 682 002, 1 950 789. Papierproduktion in Niederleschen 1901/1 902–1902/1903: 823 116, 1127 212 kg, fakturiert wurden 741 788 kg (Wert M. 251 699), 1 267 749 (Wert M. 358 766). Kapital: M. 1 315 000 in 1315 mit dem Vermerk „Bezugsrecht ausgeübt 1902* bezw. „zus. gelegt lt. G.-V. v. 16./12. 1902* abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 700 000. Rückkauf von M. 70 000 lt. G.-V. v. 6./12. 1893 und Zus. legung von 5: 3 Aktien lt. G.-V. v. 22./1. 1896. Nicht zus. gelegte Aktien haben ihre Rechte verloren. A.-K. betrug somit bis Ende 1899 M. 978 000. In der G.-V. v. 28./11. 1898 wurde Erhöhung des A.-K. um M. 489 000 (auf M. 1 467 000) in 489 ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien (Nr. 1701–2189) à M. 1000 beschlossen, an- geboten den Aktionären 2: 1 v. 1.–15./2. 1899 zu 107 % und bis auf M. 19 000 von ihnen be- zogen; letztere wurden zu 110.80 % begeben. Von dem Erlös der neuen Aktien sind M. 100000 zur Übernahme von nom. M. 100 000 Vorz.-Aktien der Papierfabrik Niederleschen verwandt worden, der Rest diente zu Betriebserweiterungen und Stärkung der Betriebsmittel. Zur Durchführung des mit der A.-G. Papierfabrik Niederleschen geschlossenen Betriebsvertrages, Vornahme von Abschreib. u. zwecks Zuführung neuer Geldmittel beschloss die G.-V. v. 16./12. 1901 Herabsetzung des A.-K. um höchstens M. 978 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1; die Aktien, auf welche bis 19./4, 1902 eine Zuzahl. von 25 % = M. 250 pro Stück geleistet wurde, blieben von der Zus. legung verschont; ausserdem erhielten die zuzahlenden Aktionäre Aktien der A.-G. Papierfabrik Niederleschen, und zwar die Inh. von je 4 Aktien eine auf den Inh. lautende zu M. 1000, die Inh. von weniger als 4 Aktien die entsprechende Anzahl auf Namen lautender Aktien zu M. 250. Die Aktionäre, deren Aktien im Verhältnis 3: 1 zus. gelegt wurden, die also nichts zuzahlten, erhielten für je 3 zus