518 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis M. 150 000, vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Tant, an A.-R. von dem Betrage berechnet, welcher nach Abzug der Rückl., sowie nach Abzug von 4 % des A.-K. verbleibt (ausserdem eine feste Jahresvergütung von M. 4800), Rest Div. und zwar: a) zunächst 6 % den Prior.-St.-Aktien, welche event. nachzuzahlen ist. b) bis 6 % den St.-Aktien, c) was übrig bleibt, zu % an St.-Aktien und zu % an Prior.-St.-Aktien – Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Grundbesitz 788 781, Masch. 416 224, Wasserfiltrations- anlage 60 310, Zweiggeleis 45 257, elektr. Beleucht.-Anlage 7706, Hausgrundstück 10 000, Vor. räte (darunter fert. Papier 157 493) 325 595, Geschirre 2485, Kaut.-Kto 18 671, Kassa 7188, Wechsel 7926, vorausbez. Versich. 7606, Debit. 142 228. – Passiva: St.-Aktien 900 000, Prior.-St.-Aktien 600 000, R.-F. 44 528, Kaut.-Kto 13 500, Unfallpräm. 3000, alte Div. 138, Kredit. 235 207, Abschreib. 43 604. Sa. M. 1 839 977. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Diskonto 17 523, Unfallprämien 3945, Dubiose 207145, Regie 48 909, Abgaben u. Assekuranz 15 879, Zs. 384, Abschreib. 43 604. – Kredit: Kassa 63, Papier 114 012, Abschreib. v. R.-F. 18 243. Sa. M. 132 318. Kurs Ende 1886–1903: St.-Aktien: 110, 104.75, 101.50, 118, 118.50, 105, 104, 118, 126.50, 140, 161, 160, –, 123, 113, 80, 71, – %; Prior.-St.-Aktien: 120.50, 122, 123, 129, 125, 119.7% 115, 133, 136, 142.50, –, 160, –, 132, 121, 111, 96.25, 107 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1886/87–1902/1903: St.-Aktien: 6, 4½, 6, 8, 8, 7, 8½, 8, 8, 9, 9, 7, % 5, 0, 0 %; Prior.-St.-Aktien: 6, 6, 6, 8, 8, (38%%% % Direktion: Paul Lehmann, Georg Plate. Aufsichtsrat: (5) Vors. G. Winkler, Stellv. Rechtsanw. Dr. Rob. Müller, Rich. Schnicke, Chemnitz; Dr. med. Opitz, Dir. a. D. G. Arndt, Dresden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Chemnitz: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden: Kahl & Oelschlägel. Elberfelder Papierfabrik Actien-Gesellschaft in Elberfeld. Gegründet: 3./7. 1886 unter der Firma „Fockendorfer Papierfabrik A.-G. vormals Drache & Co. in Altenburg, S.-A.; handelsger. eingetr. 13./8. 1886. Die G.-V. v. 18./12. 1899 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. nach Elberfeld unter Abänderung der Firma wie oben; handelsger. eingetr. in Elberfeld 28./12. 1899. Letzte Statutänd. 21./9. 1901 u. 19./11, 1903. Zweck: Betrieb der Papierfabrikation und Handel mit den hergestellten und verwandten Waren. Hergestellt wird besonders Elfenbein-Karton. Die Grundstücke in Elberfeld an der Königsstr. 130 sind ca. 6000 qam gross und im Juni 1897 samt den Gebäuden auf M. 862 685 geschätzt, die Maschinen und Heizanlage im Mai 1896 auf M. 52 375. Der Ankauf der Elberfelder Anlagen von Paul Remkes erfolgte im Juni 1897, um die Fabrikation auch auf die Herstellung von Fein-, besonders Kartonpapieren aus- zudehnen, da die urspr. Fabriken in Fockendorf, Fischersdorf und Freyburg a. d. U. nur Holzschliff, Druck- und Packpapier erzeugten. Der Kaufpreis betrug einschl. Vor- räten M. 1 700 000, wovon M. 900 000 bar ausgezahlt wurden, während für den Rest von M. 800 000 unten aufgeführte 4 % Hypoth.-Anleihe bestellt ist. Zu dem Elberfelder Etablissement gehörte auch die Papierfabrik in Neu-Weissensee bei Berlin. Dieselbe wurde im Februar 1900 für M. 150 000 wieder verkauft (Buchwert M. 147 259), wovon M. 30 000 bar bezahlt wurden, der Rest von M. 120 000 durch erststellige 3 % Hypothek (am 1./3. 1912 fällig) sichergestellt ist. Di.e Anlagen in Elberfeld wurden 1902/1903 derart erweitert (Zugänge auf Anlagekonti AZus. ca. M. 750 000), dass sich die Leistungsfähigkeit der Fabrik verdoppelte. Da sich neuer- dings die Vergrösserung der Fabriksanlagen notwendig erwies, solche aber in Elberfeld der Raumverhältnisse wegen unmöglich ist, so erwarb die Verwaltung bei Berlin am neuen Teltowkanal ein Grundstück mit 400 in Kanalfront u. 500 im Strassenfront, um daselbst eine zweite Fabrik zu errichten, die Mitte 1905 in Betrieb kommen soll. Die Strassenfront soll benutzt werden, um sie successive als Baustellen zu verkaufen. (Erhöhung des A.-K. zu diesem Zwecke 1903 s. bei Kapital.) Geschichtliches: Nachdem die Vereinigung der Fabrikation mit der in Elberfeld 1897/98 und 1898/99 nicht das erhoffte günstige Resultat erbracht hatte, und weil für N eueinrichtungen in Fockendorf Mittel erforderlich waren, über welche die Ges. nicht verfügte, beschloss die G.-V. v. 18./12. 1899 die Anlagen in Fockendorf, Fischersdorf und Freyburg an die Simonius'sche Cellulosefabriken A.-G. in Wangen i./Allgäu mit Wirkung ab 1./7. 1899 zu verkaufen und den Betrieb lediglich auf die Fabrik Elberfeld zu beschränken. Da die Buchführung der beiden Etablissements getrennt war, konnte die Übernahme ohne rechnerische Schwierigkeiten erfolgen und wurden der Verkäuferin als Ausgleich für den Uberschuss der übertragenen Aktiva über die übernommenen Passiva 500 Aktien der Simonius-Ges. à M. 1000 übergeben u. M. 90 000 bar gezahlt. Die 500 Aktien wurden lt. G.-V.-B. v. 18./12. 1899 bei der Herabsetzung des A.-K. der damaligen Fockendorfer Ges. auf die Hälfte in der Weise den Besitzern der Fockendorfer Aktien überwiesen, dass für je 4 eingereichte Fockendorfer Aktien à M. 1000 eine Simonius-Aktie à M. 1000 gegeben und 2 Fockendorfer Aktien à M. 1000 in 2 Elberfelder Aktien à M. 1000 abge- stempelt, während die je übrigen 2 Fockendorfer Aktien à M. 1000 vernichtet wurden, (Frist erst bis 1./6. 1900, dann bis 15./10. 1900 verlängert). Die Simonius-Aktien waren zu dieser Zeit an der Berliner Börse mit ca. 180 % notiert. Sämtl. Fockendorfer Aktien