Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Unterelsässische Papierfabrik A.-G. in Schweighausen i. E. Gegründet: 19./1. 1893 durch Übernahme der Robein'schen Papiermühle etc. Statutänd. v. 14./6. 1900, bis dahin hatte die Firma den Zusatz vorm. J. Robein. Zweck: Fabrikation von Packpapieren. Der Besitz der Ges. besteht aus der Papierfabrik Geisselbronn bei Schweighausen. Die Fabrik wurde gänzlich umgebaut und total neu eingerichtet; sie arbeitet jetzt mit 4 Papiermaschinen und eigener Cellulosefabrik. Kapital: M. 500 000 in 250 St.-Aktien und 250 Prior.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 250 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V.-B. v. 28. Aug. 1897 um 100 Prior.-Aktien, ferner lt. G.-V.-B. vom 14. Juni 1900 um weitere 150 Prior.-Aktien. Anleihen: (Stand am 30. Juni 1903): I. M. 124 000 I. Hyp. in 4½ % Oblig. Ser. I Stücke à M. 1000. II. M. 135 500 II. Hyp. in 4½ % Oblig. Ser. II Stücke à M. 500. Tilg. durch jährl. Ausl. in der G.-V. Kurs Ende 1897–1903: 100, 100, 99.55, –, –, 100, 100 %. Notiert in Strass- burg. III. M. 220 000 III. Hyp. in Oblig. von 1900. IV. Zur Konsolidierung ihrer schwebenden Schuld hat die Ges. 1902 die Aufnahme einer weiteren hypoth. Anleihe von M. 400 000 be- schlossen. Ende Juni 1903 in Umlauf zus. M. 865 500. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % erste Div. an Prior.-Aktien, hierauf 5 % P an St.-Aktien, Tant. an A.-R., Rest an beide Aktienarten gleichmässig. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Immobil. 656 734, Grundstück u. Wasserkraft 58 830, Masch. u. Einricht.: a) Papierfabrik 1 037 163, b) Zellulosefabrik 225 203, Kontoreinricht. 5438, elektr. Motoren, Utensil., Pferde u. Wagen 71 628, Ersatz- u. Reparatur-Material 27 200, Holz- stoff, Holz u. versch. Vorräte 125 560, Waren 108 491, Wechsel u. Kassa 2943, Versich. 17509, Kaut.-Kto 19 123, Debit. 211 787, Disagio 37 974, Verlust 28 034. – Passiva: A.-K. 500 000, Oblig. 865 500, do. Zs.-Kto 360, Deposit. 372 000, Accepte 260 848, Kredit. 585 971, Kaut. 19 123, Amort.-Kto 14 071. Sa. M. 2 617 875. Gewinn-u. Verlust-Konto; Debet: Verlustvortrag 24 825, Rohmaterial., Unk. u. Löhne 740 609. – Kredit: Fabrikat.-Uberschuss 737 400, Verlust 28 034. Sa. M. 765 435. Dividenden 1893/94–1902/1903: 0 %. Direktion: R. Bareiss. Aufsichtsrat: P. Wenger, J. Sutter, Wagner, Charles Siegfried, Strassburg. Zahlstellen: Strassburg: Strassburger Bank Ch. Staehling, L. Valentin & Co. Sebnitzer Papierfabrik, Aktiengesellschaft in Sebnitz i. S. (In Konkurs.) Gegründet: 1./4. 1872. Die Firma hatte bis Aug. 1899 den Zusatz: vorm. Gebr. Just & Co. Am 21./9. 1903 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet; Konkursverwalter: Rechtsanw. Leonhardt in Sebnitz. Anmeldefrist bis 24./11. 1903; Prüfungstermin 14./12. 1903 In der ersten allg. Gläubiger-Vers. 9./11. 1903 wurden in den Gläubigerausschuss berufen: Fabrikbes. A. D. Adam, Sebnitz; Rechtsanw. Dr. Bondi, Justizrat Dr. Mittasch, Baumeister Emil Voigt, Dresden; Rechtsanwalt Dr. Gatsch, Chemnitz; Papiergrosshändler Julius Salinger, Berlin; Ed. Zimmermann, Vertreter von Ed. J. Weinmann, Aussig. Nach dem Vor- trag des Konkursverwalters besteht die Konkursmasse aus nom. M. 4 301 000 Aktiven und M. 3 174 000 Passiven. Die Grundstücke sollen am 2./2. 1904 im Wege der Zwangsvoll- streckung versteigert werden. Die Grundstücke sind auf M. 1 490 380, der Wert der masch. Anlagen auf M. 2 711 201 geschätzt. Ohne den Grundbesitz beziffert sich die Summe der Aktiven auf nur M. 338 000, die Passiven betragen ohne Hyp. M. 769 000. Wie gross die Forder. der Hyp.-Gläubiger, die zu diesen Passiven noch hinzukommen, sein werden, lässt sich noch nicht übersehen. Die ihrem ganzen Betrage nach streitige Forder. von Gebr. Hemmer in Neidenfels von M. 484 000 ist bei den Hypoth. eingerechnet. Im Etablissement Kohlmühle, welches die Veranlassung zum Konkurs gab, ruht der Betrieb, dagegen wird der Betrieb in Sebnitz von dem Konkursverwalter bisher mit einem mässigen Gewinn fort- geführt und voraussichtlich noch weiter aufrecht erhalten. Die Konkurs-Div. wird auf etwa 10 % geschätzt; dieselbe hängt von der Ausfalls-Forder. der Hypoth.-Gläubiger ab. Zweck: Fortbetrieb der s. Z. von Gebr. Just & Co. in Sebnitz erworbenen Papier- fabrik. Fabrikation von Papieren aller Art, und zwar in Sebnitz: mittelfeine und feine Papiere, in der Neuanlage Kohlmühle: ordinäre Zeitungsdruck-Papiere. Die Fabrik in Sebnitz ist 1899 mit etwa M. 1 000 000 Kostenaufwand vollständig umgebaut und wesentlich erweitert: sie befindet sich seit Beginn des Geschäftsjahres 1900/1901 in vollem ungestörten Betrieb. 3 Die Bauschulden sind völlig getilgt u. waren für Neuanschaffungen für Alt-Sebnitz 1902/1903 nur noch M. 3133 erforderlich. Die ausserord. G.-V. v. 21./3. 1901 genehmigte infolge von ab- geschlossenen Lieferungsverträgen in Rotationsdruckpapier eine vollkommene Neuanlage nebst Holzschleiferei. Die Verträge waren auf 10 Jahre, bis 1./4. 1912 abgeschlossen u. beanspruchen die gesamte Produktion der Neuanlage, ca, 12–15 000000 kKg. Die Ges. hat bei Station Kohlmühle an der Bahnlinie Schandau-Sebnitz ein entsprechendes Grundstück erworben u. im Juni 1900 mit dem Bau begonnen. Der Neubau selbst umfasst ca. 6000 am bebaute Fläche, ist nach den neuesten Erfahrungen der Techmik eingerichtet u. bis auf das Kesselhausdach nur aus Stein u. Eisen hergestellt. Er enthält 14 Hartmann-Dampfkessel, 5 Dampfmaschinen mit zus. 6000 HP. und eine dementsprechende umfangreiche Holzschleiferei-Anlage. Die Zu- und Abfuhren