Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Lausitzer Eisenbahn-Gesellschaft in Sommerfeld, Reg.-Bezirk Frankfurt a. O. Gegründet: Am 21./3. 1896. Letzte Statutenänd. v. 25./9. 1899, 28./9. 1900 und 10./4. 1901. Am 1./12. 1896 Rauscha-Freiwaldau, am 1./10. 1897 Teuplitz-Sommerfeld, am 15./6. 1898 Muskau-Teuplitz eröffnet; 1894 u. 1895 Hansdorf-Priebus erbaut. Koncession v. 29./4. 1806 u. 11./2. 1901 nach dem Gesetz v. 3./11. 1838. Zweck: Bau und Betrieb der vollspurigen Nebenbahnen a) Muskau-Teuplitz- Sommerfeld (Länge 42, 68 km) u. b) Rauscha-Freiwaldau (8,42 km). Die G.-V. v. 28. Sept. 1900 beschloss den Ankauf der normalspurigen Nebeneisenbahn Hansdorf-Priebus (Länge 23 km) von der Localbahn-A.-G. in München für M. 1 479 000 mit Wirkung ab 1./4. 1901. Alle drei Bahnen sind eingeleisig. Die Ges. besorgt seit 1898 den Fahrdienst für die Staatsbahn.- strecke Weisswasser-Muskau (7,7 km). Projektiert die Linien: Priebus-Penzig mit Ab. zweigung von Leippa nach Freiwaldau (40 km) und Sorau-Ober-Ullersdorf (13 km). Kapital: M. 4 336 000 in 4336 Aktien à M. 1000, wovon M. 3 694 000 auf Linie a) und M. 642 000 3 auf Linie b) entfallen. Urspr. A.-K. M. 4 009 000, erhöht lt. G.-V.-B. „. 9. Sept. 1898 um M. 327 000 (auf M. 4 336 000) in 327 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 1 839 000 in 4 % Schuldverschreib., mit minist. Genehmigung v. 4./4. 1901, aufgenommen lt. G.-V.-B. v. 28./9. 1900 behufs Deckung des Kaufpreises der Bahn Hansdorf. Priebus, sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel und Erweiterungsbauten. 920 Stücke Lit. A à M. 1000, 1838 Stücke Lit. B à M. 500, auf Inhaber lautend. Zs. 2./1. u. I.7 Die Anleihe ist bahnbücherlich eingetragen und ist ab 1901 mit 1 % plus ersp. Zs. bis 1942 zu tilgen, und zwar durch Ausl. im Sept. (erste 1901) auf Jan. oder durch frei- händigen Ankauf; stärkere als die vorgesehene Tilg. bis 1./1. 1906 ausgeschlossen. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (K.) Zahlst. wie bei Div. exkl. München. Getilgt bis 31./3. 1903 M. 37 500. Aufgelegt 12./8. 1901 M. 1 479 000 zu 99,50 % Kurs in Berß Ende 1901–1903: 100, 100, 100.80 %. – ELt. G.-V. v. 30./9. 1902 ist eine sSchweb. Schuld von M. 205 000 zur Vergrösserung des Fuhrparkes und für Erweiterungsbauten aufgenommen; dieselbe wurde später auf den Betrag von M. 178 748 beschränkt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., 5 % zum Bilanz-R.-F., Zuweisung zum Spec.-R.-F. (bis M. 80 000), Tant. an Beamte, Rest als Div. Bilanz am 31. März 1903: Aktiva: Bahnanlage Rauscha-Freiwaldau 644 950, do. Muskau- Teuplitz-Sommerfeld 4 250 650, do. Hansdorf-Prießus 1 484 400, Debit. 132 740, Material 18 616, Kassa 17 742, Effekten d. Spec.-R.-F. 59 918, Spec.-R.-F.-Kasse 3712, Effekten d. Ern.-F. 225 515, Ern.-F.-Kasse 52 715, Kautionseffekten 27 800. – Passiva: A.-K. 4 336 000, Schuldyerschreib. 1 801 500, do. Zs.-Kto 18 525, Amort.-Kto 23 059, Darlehen 178 749, Bilanz-R.-F. 40 692, Staats-Eisenbahnsteuer 3613, Kredit. 838, Spec.-R.-F. 63 631, Ern.-F. 278 230, Kaut.-Kto 27 800, Arb.-Unterst.-F. 4091, Div. 140 920, Vortrag 1110. Sa. M. 6 918 758. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten 272 450, Spec.-R.-F. 3500, Ern.-F. 52 185, Darlelehns-Zs. 7150, Anleihe-Zs. 72 645, Amort.-Kto 11 043, Bilanz-R.-F. 8457, Staats-Eisenbahn- steuer 3613, Gewinn 142 030. – Kredit: Vortrag 4223, Bruttobetriebseinnahme 549 530, Garantiezuschuss 19 320. Sa. M. 573 073. Dividenden 1896/97–1902/1903: 4½, 4½, 4. P .Üܹ % % ganze A.-K.). Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Dir. Th. Lechner, München; Stellv. Reg.-Baumeister Jul. Schweitzer, Sommerfeld. Aufsichtsrat: (4–5) Vors. Geh. Ober-Finanzraf a. D. Bank-Dir. Wald. Mueller, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Georg Lange, Sommerfeld; Bank-Dir. Komm.-Rat Konsul Eugen Gutmann, Berlin; Bank-Dir. Josef Pütz, Ing. Viktor Krüzner, München. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Dresdner Bank; München: Bayer. Vereinsbank. Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn-Gesellschaft in Rawitsch. Gegründet: 25./5. 1897; eingetr. 17./7. 1897. Konc. 12./4. 1897 unbeschränkt gemäss den gesetzl. Bestimmungen. Letzte Statutänd. 30./9. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Liegnitz über Rawitsch nach Kobylin mit einer vollspurigen Abzweigung von Görchen nach Gostkowo und von Görchen nach Pakoslaw. Bahnlänge 130 km. Betriebseröffnung der Hauptstrecke am 10./2. 1898, der Nebenlinien am 15./5. 1898. Die Ges. besitzt einen Oderhafen bei Steinaua. 0. mit Lagerschuppen; die Eröffnung der Station Steinau-Oderhafen als selbständige Tarif- Station erfolgte 1./9. 1900. – Die Ges. hat den Betrieb der Bahn auf die Dauer von 20 Jahren ab 1./4. 1898 der Ges. Lenz & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. Kabpital: M. 8 500 000 und zwar in 5000 Vorz.-Aktien A (Nr. 1–5000) und 3500 St.-Aktien B (Nr. 1–3500) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien A gewähren den Anspruch auf eine vorzugsweise Beteiligung an dem Gesellschaftsgewinn (siehe Gewinn Verteilung) und bei etwaiger Auflösung der Ges. den Anspruch auf Auszahlung ihres vollen Nennbetrages von M. 1000, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien B geleistet werden kann. Den St.-Aktien B gewährleisten die Kreise Land- und Stadtkreis Liegnitz, Steinau, Wohlau, Guhrau und Rawitsch ah 1. April 1898 auf die Dauer von 20 Betriebsjahren von