Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 851 der Eröffnung des Betriebes ab eine Div. von 3½ % unter Vorbehalt der Erstattung der hiernach etwa geleisteten Zuschüsse aus den Überschüssen späterer Betriebsjahre, und zwar übernehmen von den zur Erfüllung einer 3½ % Dividende erforderlichen Zuschussbeträgen: Stadtkreis Liegnitz M. 48 091.68, Landkreis Liegnitz M. 499 619.12, Kreis Steinau M. 512 977.92, Kreis Wohlau M. 603 817.76, Kreis Guhrau M. 379 389.92, Kreis Rawitsch M. 1 456 108.80. Die Gewährleistung der genannten Kreise ist jedoch davon abhängig: 1. dass die Ges. die Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages nicht ohne Einwilligung der gewährleistenden Kreise abändert, insbesondere, dass sie a) ihr Grundkapital und eine etwaige, von ihr aufzunehmende Anleihe die Summe von M. 8 500 000 nicht über- steigen lässt, b) die Bestimmungen über die Verwendung der Betriebseinnahmen (§§ 21 und 22 des Gesellschaftsvertrages) bis zum Ablauf der Gewährleistungsfrist aufrecht erhält, c) den gewährleistenden Kreisen die zufolge der übernommenen Zuschussverpflich- tung zur Verzinsung etwa zugeschossenen Beträge erstattet (efr. § 22 des Gesellschafts- vertrages), wenn und insoweit ihre Einnahmen in späteren Betriebsjahren nach Deckung einer Div. von 4½ % für die Vorz.- und 3½ % für die St.-Aktien einen nach § 22 des Gesellschaftsvertrages verfügbaren Überschuss ergeben; 2. dass die Ges. den Anspruch auf Zahlung der gewährleisteten Div.-Zuschüsse ein- tretendenfalls unter Vorlage der zur Prüfung ihrer geforderten Höhe erforderlichen Rechnungsbeläge innerhalb sechs Monaten nach Ablauf des Betriebsjahres, für welches die Div.-Zuschüsse verlangt werden, geltend macht. Für den Fall der Auflösung der Ges. infolge eines Ankaufs der Bahn durch den preussischen Staat hat sich der Kreis Wohlau das Recht vorbehalten, aus dem Gesell- schaftsvermögen die Erstattung derjenigen Zuschüsse zu verlangen, welche er auf Grund der übernommenen Div.-Garantie für die St.-Aktien B gezahlt hat, insoweit sie ihm nicht bereits aus den Überschüssen der Ges. erstattet sind. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Schuldverschreib. lIt. minist. Genehm. v. 26./2. 1903, Stücke à M. 500. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg. mit 1 % nebst Zs. durch Verl. oder Ankauf ab 1907–1945. Erste Verl. im Dez. 1907 auf 1./4. 1908. Ab 1./10. 1903 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. vor- behalten. Sicherheit: Eintragung in das Bahngrundbuch der Ges. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Oblig. 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Aufgenommen zwecks Vermehrung der Betriebs- mittel u. behufs Erweiterung der Bahnanlagen. Kurs Ende 1903: 104 %. Eingeführt 15./7. 1903 in Breslau. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst werden die Unk., alle Steuern etc. bestritten, dann Dotation des Ern.-F., des Bilanz-R.-F. (5 %, bis zu 10 % des A.-K.) u. des Spec.-R.-F. (bis M. 250 000 erreicht). Hierauf die etwa an die Beamten der Ges. zu zahlenden Tant., soweit sie aus einem den Betrag von 4½ % des A.-K. übersteigenden Reingewinn entnommen werden können u. soweit nicht noch Rückstände aus Vorjahren an die gewährleistenden Kreise zu erstatten sind; vom Rest erhalten vorweg die Vorz.-Aktien A bis zu 4½ % Div., alsdann die St.-Aktien B bis zu 3½ % Div., der Überrest wird zunächst an die gewährleistenden Kreise behufs Deckung der von ihnen etwa bereits zugeschossenen Gewährleistungsbeträge und sodann, falls alle vorangegangenen Zuschüsse erstattet sind, unter die Vorz.-Aktien A und die St.-Aktien B gleichmässig verteilt. Wenn die Inh. der Vorz.-Aktien A in einem Jahre eine Div. von 4½ % nicht erhalten sollten, so findet eine Nachforderung derselben nicht statt. Bilanz am 31. März 1903: Aktiva: Eisenbahnbau 8 529 225, Kassa 106, Mobil. 360, Effekten 2011, Ern.- u. R.-F.-Effekten 261 481, Debit. 379 516. – Passiva: A.-K. 8 500 000, Organis.-Kto 4555, Kto à nuovo 7320, Ern.-F. 269 248, R.-F. 40 966, Bilanz-R.-F. 60 152, Div. auf Aktien Lit. A 162 500, do. Lit. B 122 500, do. alte 840, Vortrag 4617. Sa. M. 9 172 699. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Für Eisenbahnabgabe 7308, z. Bilanz-R.-F. 15 434, Goewinn 289 617. – Kredit: Vortrag 3675, Betriebsüberschuss 238 206 (abzügl. Rückl. z. Ern.-F. 44 177 u. Rückl. z. R.-F. 7844) 186 183, Garantiezuschuss d. Kreise 122 500. Sa. M. 312 359. Kurs Ende 1900–1903: St.-Aktien: 92.70, 92.25, –, – %; Prior.-Aktien: 90, –, –, 83 %. Die Zulass. beider Aktienarten in Berlin erfolgte März 1900, davon zur Subskription aufgel. M. 3 300 000 St.-Aktien B am 22./3. 1900 zu 92.50 %. Gleichzeitig wurden die Vorz.-Aktien A in den Verkehr gebracht. Im Juli 1900 durch E. Heimann in Breslau eingeführt. Kurs da- Selbst 1900–1903: St.-Aktien: 92.70, 93, 75, 80 %; Vorz.-Aktien: 90, 90, 75, 80 %. Dividenden: 1897/98: 0 % (Baujahr); 1898/99–1902/1903: Vorz.-Aktien A: ½, 1.3, 3, 2, 3½ %; St.-Aktien B: 3½, 3½, 3½, 3½, 3½ %. Für 1898/99–1902/1903 hatten die garan- tierenden Kreise die 3½ % Div. auf die M. 3 500 000 St.-Aktien zu zahlen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Landrat Freih. von Schacky, Rawitsch; Stellv. Ober-Ing. Paul Mittel- städt, Breslau; Geh. Komm.-Rat Fr. Lenz, Verkehrs-Dir. Paul Awe, Berlin. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Oberbürgermstr. Oertel, Liegnitz; Stellv. Bankier Alb. Blaschke, Reg.-Rat Thimm, Berlin; Landesält. Ernst Scherzer, Neuhof b. Liegnitz; Geh. Baurat Wilh. Koschel, Wilmersdorf; Kaufm. Ad. Goldschmidt, Breslau; Geh. Reg.-Rat H. Schmidt, Schmargen- dorf; Landrat Dr. von Engelmann, Wohlau; Landrat Freih. von Salmuth, Liegnitz. Zahlstellen: Für Div.: Berlin: Berl. Handels-Ges., S. Bleichröder; Breslau: E. Heimann.