Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Gesellschaft für elektrische Industrie in Karlsruhe. Gegründet: 6./1. 1897. Letzte Statutänd. v. 20./12. 1899 u. 3./4. 1902. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. weck: Jede Art der Verwertung elektrischer Kraft, insbesondere Herstellung, Erwerb und Veräusserung von Einrichtungen, Anlagen, Maschinen, Apparaten und sonstigen Gegen- ständen, welche dem Geschäftsgebiet der Elektrotechnik angehören, Betrieb elektrischer Anlagen, sowie die Beteiligung an elektrischen Unternehmungen. Die Ges. ist 1903 mit M. 10 000 einem Konsortium zur Einführung einer neuen Dampfturbine beigetreten und hat ein Patent zur Herstellung eines Isolierlackes erworben. Fabrikation von Dynamomaschinen und Elektromotoren, Ausführung elektrischer Licht- und Kraftanlagen, kompletter elektrisch betriebener Kräne und Hebezeuge. Der Ges. sind die elektr. Centralen Mosbach und Niederbronn-Reichshofen konces- sioniert, dieselben wurden 1899/1900 dem Betriebe übergeben. Die Reorganisation 1902 erbrachte M. 160 000 bare Zuzahl., welche abzügl. der Unterbilanz a. 1901 von M. 132 898 dem gesetzl. R.-F. zugewiesen wurden, ferner M. 600 000 Buchgewinn durch Zus. legen von 1200 alten Aktien im Verhältnis 1: 2, welcher abzügl. der Reorganisations- kosten einem Fonds zur Tilg. von Unterbilanzen u. für vorbehaltene Abschreib. überwiesen wurde. Aus diesem Fond wurden die Verluste 1902 u. 1903 von M. 268 690 bezw. M. 151 714 gedeckt, sodass dieser Fond sich auf M. 167 845 ermässigt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Kapital: M. 1 400 000 in 600 abgest. St.- u. 800 abgest. Vorz.-Aktien sämtl. à M. 1000. Die Vorz.- Aktien erhalten nach Dotierung des gesetzl. R.-F. aus dem Reingewinn, soweit daraus nicht Tant. zu berichtigen sind, eine Div. von 5 %, dann die St.-Aktien eine Div. bis zu 5 % (s. auch unten Gewinnverteilung). Im Falle Auflös. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien vor den St.-Aktien zunächst einen Betrag von M. 200 auf jede Aktie. Die darüber hinaus- gehende den Aktionären zufallende Quote wird an die Vorz.- und St.-Aktionäre in der Weise verteilt, dass jede Vorz.-Aktie von M. 1000 M. 800 und jede St.-Aktie von M. 1000 M. 1000 erhält. Urspr. M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Zwecks Tilg. der Unter- bilanz per 30./6. 1901 M. 132 898, Abschreib., Schaffung von Betriebsmitteln u. Reserven, sowie behufs Reorganisation der Ges. überhaupt, beschloss die ausserord. G.-V. v. 3./4. 1902 die Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000, durch Zus. legung von je 2 Aktien zu einer und um den Betrag, der beim Bezug von Vorrechts-Aktien in Zahlung gegeben wird. Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. um höchstens M. 2 000 000 durch Ausgabe von Vorrechts-Aktien zu erhöhen. Die bisherigen Aktionäre erhielten ein Bezugs- recht bis 6./5. 1902 dahingehend, dass sie auf je eine zus. gelegte Aktie und Zahlung von M. 400 bar 2 Vorrechts-Aktien beziehen konnten. Ferner wurde den Aktionären ein Bezugs- recht dahin eingeräumt, dass sie auf jede zus.gelegte Aktie M. 600 5 % Schuldverschreib. der Ges. eines an erster Stelle hypoth. gesicherten Anlehens in der Höhe von M. 1 000 000 beziehen konnten. Die beiden Bezugsrechte waren nur gemeinschaftlich auszuüben. Für die auf diese Weise ausgegebenen 800 Vorrechts-Aktien wurden keine neuen Aktien- titel geschaffen, sondern die in den Besitz der Ges. gelangten alten Aktien als Vorrechts- Aktien mit dem Aufdruck „, Giltig als Vorrechts-Aktie“ versehen. Diejenigen Aktien, deren Besitzer von dem Bezugsrechte von Vorrechts-Aktien und Oblig. keinen Gebrauch gemacht haben, waren bis 31./7. 1902 zur Zus. legung und Abstempelung einzureichen. HMypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Oblig. v. 1902, Stücke à M. 2000, 1000, 600 u. 300. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. ab 1907 zu pari. M. 240 000 wurden von Aktionären, M. 500 000 von den Banken der Ges. à Kto ihres schweb. Guth. bezogen, restl. M. 260 000 verblieben noch in Besitz der Ges. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertr. Tant. an Dir. u. Beamte, 5 % Diy. an Vorrechts- Aktien, alsdann 5 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super- Div. an beide Aktienarten gleichm. bezw. zur Verf. der G.-V. Ausser der obigen Tant. erhält der Geschäftsausschuss des A.-R. M. 3000 u. der Gesamt-A.-R. M. 7000 als feste Vergüt. Bilanz am 30. Juni 1903: Aktiva: Grundstück 108 563, Gebäude 677 824, Geleisanlage 21645, Entwässer.-, Wasserleit.- u. Heizanlage 42 100, Dampfmasch., Transmiss., Kraft- u. Licht- anlage 129 191, Werkzeugmasch. u. Apparate 367 081, Werkzeuge u. Geräte 83 776, Bureauutensil. 15 700, Modelle u. Zeichnungen 78 943, Konc.-Centrale Mosbach 214 425, do. Niederbronn-Reichs- hofen 178 139, Material 346 864, fert. u. in Arbeit befindl. Fabrikate u. Anlagen 457 459, Debit. 280 157, Bankguth. 232 479, Avale 34 032, Konsort.-Kto Dampfturbine 10 000, Wechsel 23 057, assa 11 827, Effekten (nicht begeb. Oblig.) 260 000. –— Passiva: St.-Aktien 600 000, Vorz.- Aktien 800 000 Oblig. 1 000 000, do. Zs.-Kto 3888, R.-F. 27 102, Fonds zur Tilg. von Unter- bilanzen u. für vorbehalt. Abschreib. 167 845, Kredit. 256 610, fester Bankkredit 650 000, Avale 34 032, rückst. Löhne, Frachten, Krankenkassenbeiträge 18 604, Rückstellungskto 15 180. Sa. M. 3 573 262. „„ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 265 458, Betriebs- do. 81 630, Zs. u. Diskont 46 721, besond. Rückstellungen 10 103, Abschreib. 63 095. – Kredit: Bruttogewinn 306 704, Betriebsüberschüsse Mosbach u. Niederbronn-Reichshofen 8589, Übertrag v. Fonds zur Tilg. von Unterbilanzen 151 714. Sa. M. 467 007. Dividenden: 1897/98: 0 % (Baujahr); 1898/99–1902/1903: 4, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Dr. Ad. Krebs. Prokurist: Karl Nagel. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Komm.-Rat Rob. Koelle, Stellv. Stadtrat Fritz Hom- 61* 3