Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 965 Sie betrieb bis 1902 ihre Geschäfte in engster Fühlung und auf Grund vertragl. Fest- setzung mit der Helios, Elektricitäts-A.-G. in Cöln; jede der beiden Ges. war danach ver- pflichtet, Geschäfte, welche im Bereiche ihrer Wirksamkeit vorkamen und die sich für den Betrieb der anderen eigneten, dieser anzubieten. In Ausführung der Beschlüsse der G.-V. v. 4./4. 1902 sind die Beziehungen beider Ges. zu einander gelöst u. hat die Ges. für Elektric.- Anlagen mit Beginn des Geschäftsjahres 1902/1903 die Elektric.-Werke Bühlau, Kandern, Ott- weiler u. Zoppot, sowie die Elektric.- u. Wasserwerke Ballenstedt, Bergen (Rügen) u. Zossen in eigene Verwalt. genommen, sodann das gegen Helios-Aktien eingetauschte Elektric.-Werk Reichenbagh i. Schl. Der Betriebsüberschuss dieser Werke hat sich 1902/1903 erfreulich ge- bessert. Uber die Unternehm., bei denen die Ges. beteiligt ist, ist zu bemerken: Das A.-K. des Elektric.-Werks Zell i. W. A.-G. wurde, entsprechend den bei der Sanierung des Gesamt- unternehmens gefassten Beschlüssen, um M. 500 000 auf M. 1 000 000 herabgesetzt; auf das neue Kap. entfielen 1902/1903 2 % Div. (1900/1901 für 11 Mon. 5 %). – Bei der Elektric.- u. Wasserwerks-A.-G. Konitz (W.-Pr.) wurde das A.-K. durch Vernichtung von M. 500 000 Aktien, die man der Ges. für M. 200 000 zur Verf. stellte, auf M. 500 000 herabgesetzt; darauf entfielen 3 % (1901/1902: 2½ %) Div. Die Aktien beider Unternehm. sind ganz im Besitz der Coölner Ges. –— Die Bayer. Elektric.-Werke in München (halber Aktienbesitz) haben ihr A.-K. von M. 4 000 000 auf M. 3 000 000 herabgesetzt u. darauf 3 % (1901: 0 %) Div. verteilt unter Entnahme von M. 13 379 aus der Div.-Res. — Die Electra in Amsterdam verteilte bei gestiegenen Überschüssen 4 % (wie im Vorj.). – Die Petersburger Ges. für elektr. Anlagen hat 1902 der Ges. erstmals ihre ganze Forderung verzinst. Div. wurde noch nicht verteilt, auch für 1903 steht eine solche nicht in Aussicht. Auf dem Effektenkto (M. 8 032 365) sind verbucht der Besitz der Ges. an Aktien der St. Petersburger Ges. für Elektr. Anlagen, der Electra Maat- schappij voor Electrische Stations, Amsterdam, der Bayer. Elektric.-Werke München, der Werke Zell u. Konitz, sowie die zu Kautionen verwendeten Staatsp. Auf dem Kto eigener Unternehm. (M. 2 725 027) eind die Werke in Ballenstedt, Bergen auf Rügen, Bühlau, Kandern, Ottweiler, Reichenbach i. Schl., Zoppot u. Zossen verbucht. Der frühere Div.-R.-F. (M. 350 000) ist 1903 dem Spec.-R.-F. zugeschlagen. In Rücksicht auf die Abschreib. auf eigene Unter- nehmungen bei der Sanierung (s. Jahrg. 1902/1903) wurde 1903 von grösseren Abschreib. auf diesem Kto abgesehen. Kapital: M. 10 000 000 in 5000 abgest. St.- u. 5000 Vorz.-Aktien, sämtlich à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten vorweg 6 % Div. mit event. Nachzahlungsverpflichtung und nehmen, nachdem die St.-Aktien 4 % Div. erhalten haben, an der etwaigen weiteren Div. mit diesen gleichmässig teil. Im Falle Auflösung der Ges. werden die Vorz.-Aktien vorab befriedigt. Urspr. A.-K. M. 16 000 000 in 16 000 Aktien (Nr. 1–16 000) à M. 1000, eingeteilt in 4 Ser. A= 7, jede zu 4000 Aktien. Die Aktien Ser. A waren seit 4./9. 1897, die Aktien Ser. B seit 1./7. 1898, Serie C seit 1./7. 1899, Ser. D seit 1./1. 1900 voll eingezahlt. – Durch den Abschluss des Jahres 1900/1901 – derselbe ergab infolge Kursverluste, besonders an den Helios-Werten, Abschreib. u. Reservestellungen eine Unterbilanz von M. 5 335 259 – war eine Sanierung der Ges. zur unabweisbaren Notwendigkeit geworden. Nach G.-V.-B. v. 4./4. 1902 traten demgemäss folg. Umgestaltungen des A.-K. ein: Von der A.-G. Helios in Cöln, die M. 1 000 000 Aktien der A.-G. für Elektricitäts-Anlagen besass, wurden diese Aktien zu 30 % frei Zs. erworben. In Anrechnung auf den Kaufpreis erhielt Helios die im Besitz der Ges. für Elektricitäts-Anlagen befindlichen M. 272 500 5 % und M. 38 000 4½ % Helios-Schuldverschreib. zu 86 bezw. 63 %, wie sie in dem letzten Abschluss der A.-G. für Elektricitäts-Anlagen aufgeführt waren. Die auf diese Weise erworbenen Aktien sind vernichtet und so dass A.-K. von M. 16 000 000 auf M. 15 000 000 vermindert. Die 5000 ab 1./7. 1902 div.-ber. Vorz.-Aktien à M. 1000. Dieselben wurden den Aktionären v. 12.–20./5. 1902 unter folg. Bedingungen zum Bezuge angeboten: Der Besitzer von 6 alten Aktien bezw. von 3 zus. gelegten Aktien hatte das Recht, 2 Vorz.-Aktien zu 102.50 % zu beziehen; auf je 2 Vorz.-Aktien waren 2 alte Aktien bezw. 1 zus. gelegte Aktie in Zahlung zu geben, welche mit zus. M. 1000 berechnet wurden. Der verbleib. Betrag von M. 1050 war bar zu zahlen, und zwar spät. mit M. 550 am 20./5. und mit M. 500 am 30./6. 1902. Bei Zahlung vor diesen Endterminen trat Zs.-Vergütung von 4 % p. a. ein; diejenigen Vorz.-Aktien, welche auf die erste Aufforderung hin nicht gezeichnet worden sind, sollten durch spätere Bekanntm. den Aktionären, welche ihr Bezugsrecht ausgeübt hatten, derart zur Verf. gestellt werden, dass gegen eine zus. gelegte Aktie und M. 1050 bar 2 Vorz.- Aktien gezeichnet werden konnten. – Nachdem bis 20./5. 1902 an 3674 Vorz.-Aktien ge- zeichnet waren, wurden restl. 1326 Stück v. 22.–31./5. 1902 den Inhabern der Aktien an- geboten, auf Grund deren das Bezugsrecht früher ausgeübt worden war. Event. ermässigte Zuteilung war im Falle Uberzeichnung vorbehalten und musste auch im erhältnis 3½: 1 erfolgen. Aus der Sanierung resultierte eine Verringerung des St.-A.-K. von zZus. M. 16 000 000 auf M. 5 000 000 und ein Buchgewinn von M. 8 200 000, der zur Tilg. der Unterbilanz aus 1900/1901 von M. 5 335 259, zur Erfüllung des R.-F. u. zu Abschreib. auf Effekten etc. verwandt wurde. 198 nicht eingereichte alte Aktien wurden Ende Okt. 1902 für kraftlos erklärt. Cune. Die G.-V. v. 23./12. 1903 hatte sich mit einem Angebot der Elektr. Licht- u. Kraftanlagen- A.-G. in Berlin zu beschäftigen, welche sich verpflichtet hatte, Angebote auf Aktien der