Brauereien. 1001 0 – 0 0 0 00 Actien-Brauerei-Gesellschaft Friedrichshöhe vormals Patzenhofer in Berlin, Central-Bureau: W. Taubenstr. 5; Abteilung N.O. Landsberger Allee 24/27; Abteilung Moabit: N. W. Stromstr. 117/16: Abteilung Spandau; Abteilung Fürstenwalde; Mälzerei Frankfurt A. O.; Niederlassungen in Hamburg, Wittenberge, Magdeburg, Mittenwalde, Alt-Landsberg, Lankwitz, Belzig, Jüterbog, Lübbenau, Forst, Angermünde, Nauen, Velten, Beeskow, Grünberg, Fürstenberg, Storkow, Cöpenick, Rhinow, Müncheberg. Gegründet: 2./6. 1871, eingetr. 15./7. 1871. Letzte Statutänd. 19./1. 1900 u. 15./12. 1902 Zweck: Fortbetrieb der von G. Patzenhofer für M. 1 440 000 inkl. Vorräten übernommenen Brauerei Papenstr. 20/21 u. der Eiskellerei nebst Ausschank Landsberger Allee 24/27. Das Grundstück Papenstr. 20/21 wurde 1885 für M. 270 269 an die Stadtgemeinde verkauft, dagegen auf dem Eiskellergrundstück Landsberger Allee 24 27 eine neue Brauerei, Mälzerei mit Gärkeller errichtet (Areal 30 155,6 qm). Besitztum ausser den Brauereien in Berlin NO., NW. u. Spandau eine grosse Mälzerei in Frankf. a. O., eine mit Mälzerei verbundene Brauerei in Fürstenwalde (ein Teil des Fürstenwaldergrundstücks 1903 für M. 28 000 verkauft) und 9 Ausschanklokale in Berlin, sowie ferner Niederlagsgrundstücke in Lankwitz, Alt-Landsberg, Sandberg bei Belzig, Wittenberge, Angermünde,. Die Leuesche Brauerei u. Mälzerei in Spandau (Kaufpreis M. 570 000) u. die Schlossbrauerei mit Mälzerei in Fürstenwalde (Kaufpreis M. 500 000) wurden Ende 1897 nebst sämtl. Vorräten u. Ausständen von dem Bankhaus Jacob Landau erworben gegen Ge- währung von nom. M. 633 600 neuen Aktien. Die erweiterten Betriebseinricht. gestatten eine Produktion von jährl. über 500 000 hl. Von dem Besitz Tilsiterstr. in Berlin wurden 1903 500 qR. vorteilhaft für ca. M. 600 000 verkauft, worauf M. 60 000 angezahlt sind. Bierabsatz: 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898 99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 1902/1903 Produkt. hl 131 954 156 106 186 283 237 517 247 363 381 871 393 690. 409 415 419 488 Absatz „139 045 159 304 181 427 235 970 241 302 381 814 391 397 408 637 419 801 Seit 1899/1900 einschl. der Moabiter Brauerei. Malzproduktion 1902/1903 131 725 CÖtr., Malzverbrauch 173 702 Ctr. Die G.-V. vom 19. Jan. 1900 beschloss Vereinigung mit der Actien-Brauerei-Ges. Moabit in Berlin (A.-K. M. 3 000 000 in 2000 sogen. Vorz.-Aktien à M. 1500; Div. 1894/95 bis 1898/99: 4½, 5½, 5½, 5, 5½ %; Bierabsatz: 89 416, 96 607, 105 176, 111 105, 114 5528 gegen Gewährung von M. 1 500 000 neuer Aktien an die Aktionäre dieser Ges., d. h anf je 8 Moabiter-Aktien à M. 1500 = M. 12 000 wurden je 5 Patzenhofer-Aktien à M. 1200 = M. 6000 gegeben (s. auch unter Kapital). Besitz Moabit ausser der Brauerei in Berlin, welche Stromstr. 11/16, 17, Thurm- strasse 26, Perlebergerstr. 38 belegen ist und ein Areal von 25 620,8 qm umfasst, das Haus- grundstück Thurmstr. 25, sowie Niederlagsgrundstücke in Nieder-Schönhausen, Buch- holz und Eishäuser in Lübbenau und Templin. Der Berliner Betrieb ist im Jahre 1899/1900–1900/1901 vervollkommnet worden durch eine neue pneumatische Mälzerei (8 Trommeln à 200 Ctr. System Galland), 4 neue Lagerkellerabteilungen, ausgedehnte Erweiterungen der Kühlanlagen (Eismaschine etc.) und elektrische Kraft- und Beleuch- tungsanlagen, grosse Abziehhalle mit entsprechender Laderampe, sowie neue Schwankhalle und Pichhalle mit neuesten maschinellen Einrichtungen; die Abteilung Spandau ist durch Umbau auf eine Leistungsfähigkeit von 55–60 000 hl gebracht worden. Die Bauten erforderten insgesamt einen Aufwand von ca. M. 570 000. Das Ausschanklokal Moabit ist 1903 umgebaut und erweitert. „Kapital: M. 5 670 000 in 3500 Aktien (Nr. 1823500) à Thlr. 100 = M. 300 u. 3850 Aktien Nr. 3501–7350) à M. 1200. Urspr. M. 1 050 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./3. 1891 um M. 1 680 000 u. lt. G.-V. v. 11./12. 1897 um M. 780 000 in 650 Aktien à M. 1200 (div.-ber. ab 1./10. 1897), hiervon nom. M. 633 600 zum Ankauf der Brauereien in Spandau und Fürstenwalde verwandt und M. 146 400 den Aktionären zu 220 % angeboten. Die G.-V. v. 19./1. 1900 beschloss zwecks Erwerb des Vermögens der Actien-Brauerei-Ges. Moabit zu Berlin und zwecks Vermehrung der Betriebsmittel Erhöh. des A.-K. um M. 2 160 000 (auf M. 5 670 000) durch Ausgabe von 1800 Aktien à M. 1200. Hiervon bekamen die Aktionäre Moabits M. 1 500 000, d. h. auf 8 Moabiter Aktien entfielen 5 neue Patzenhofer Aktien (s. auch oben), die restl. M. 660000 wurden von einem Konsortium (Nationalbank und Berliner Bank) zu 210 % übernommen und davon M. 626 250 zu gleichem Kurse allen Aktionären 20./3.–3./4. 1900 angeboten; auf nom. 9600 alte Aktien entfiel eine neue Aktie à M. 1200. Dem Garantie-Konsortium der Neu- Em. von 1900 M. 2 160 000 wurde eine Provision von 5 % des N ominalbetrages gewährt. Der Umtausch der Moabiter Aktien gegen Patzenhofer Stücke wurde bis auf M. 60 000 bewirkt. Diese M. 60 000 sind für kraftlos erklärt u. die dagegen valedierenden M. 30 000 Patzenhofer tien verkauft; der Nettoerlös diente zur Einlös. der ausstehenden Moabiter Aktien. Der ufolge des Übergangs des Vermögens der Actien-Brauerei-Ges. Moabit verfügbar gewordene Buchgewinn von M. 1 502 722 wurde nach Abzug der Kosten mit M. 140 793 und nach Ab- sehreib. von M. 198 648 auf Bestände und Debit. mit M. 1 163 280 der Actien-Brauerei-Ges, Moabit, zu Abschreib. auf den Anlagekonten benutzt. Anleihen Friedrichshöhe: I. Serie: M. 1 000 000 in 4 % Oblig., 2000 Stücke à M. 500 von 1894, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1898 durch jährl. Ausl. von 1½ % und ersp. Zs. im Juni auf 1./10.; ab 1900 event. verstärkte Tilg. Als Sicherheit ist auf dem