1096 Brauereien. Dividenden 1895/96–1902/1903: 5, 5, 5, 5, 4, 0, 2, 3 % CGeu Ve; 6. Direktion: Jul. Hohmuth. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Jul. Lindenhayn, Stellv. Rob. Fiedler, Clem. Frohberg, C. H. Müller, Ing. Theod. Riedel. Zahlstellen: Eigene Kasse; Döbeln: Döbelner Bank. Bergschlossbrauerei & Malzfabrik C. L. Wilh. Brandt. Aktiengesellschaft in Grünberg i. Schles. Gegründef: 17./2. 1897. Letzte Statutänd. 25./3. 1901 u. 15./12. 1902. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Übernahme der von der Firma C. L. Wilh. Brandt in Grünberg betriebenen, für M. 996 000 in Aktien, M. 250 000 in Hypothek und M. 4000 bar erworbenen Brauerei; Erwerb von anderen Brauereien; der Betrieb der zum Brauereigewerbe gehörigen Neben- gewerbe. Die G.-V. vom 1. Nov. 1898 (bezw. 11. Juni 1900) beschloss Erwerbung der neu- erbauten Brauerei H. Krüger in Braunschweig, hauptsächlich um für die bedeutende Malz- produktion der Ges. in Grünberg einen namhaften und ständigen Konsumenten zu haben. Der Kaufpreis betrug M. 660 000, wobei der Vorbesitzer sich verpflichtet hatte, noch Neu- anschaffungen von etwa M. 100 000 für eigene Rechnung zu machen. Da sich der Betrieb der Braunschweiger Brauerei für die Ges. als verlustbringend erwies, so wurde dieselbe infolge G.-V.-B. vom 24. Nov. 1900 mit Wirkung ab 1. Okt. 1900 an den Vorbesitzer H. Krüger für M. 500 000 wieder verkauft. Von diesem Betrage übernahm der Rückkäufer selbstschuldnerisch die auf den Grundstücken haftenden Hypoth. im Betrage von M. 360 000; M. 50 000 wurden bar angezahlt, M. 20 000 durch im Laufe des Jahres 1901 fällige Wechsel gedeckt und M. 70 000 dem Käufer gestundet. Die G.-V. v. 24. Nov. 1900 genehmigte das Anerbieten des früheren Dir. Herm. Brandt, wonach derselbe sich verpflichtet, der Ges. M. 200 000, wovon M. 89 000 in Hypoth., M. 111 000 in Brauerei-Oblig. zur teilweisen Deckung des durch den Ankauf der Braunschweiger Brauerei entstandenen Verlustes zurückzuzahlen. Mit der Annahme dieser Offerte gelten nunmehr alle zwischen der Ges. u. Herm. Brandt bestandenen Differenzen für erledigt. Die Grundstücke in Grünberg umfassen ca. 900 a. Der Grundbesitz ist in der Bilanz specifiziert. Bierabsatz in Grünberg 1897/98–1902/1903: 21 137, 23 480, 23 408, 22 672, 19 822, 20 563 hl. Malzproduktion 40 000, 41 056, 31 674, 27 406, 21 994, ? Ctr. Absatz 1898/99 bis 1902/1903: 29 000, 22 147, 17 241, 5377, Ctr. Kapital: M. 680 000 in 680 doppelt abgestempelten Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 1./11. 1898 um M. 500 000 (div.-ber. ab 1./10. 1898, auf M. 1 500 000). Hiervon dienten M. 300 000 zum Erwerb der Krügerschen Brauerei in Braunschweig (S. oben), M. 200 000 wurden von einem Konsortium zu 110 % übernommen und von diesen den Aktionären vom 14.–24./11. 1898 zu 115 % angeboten. Die G.-V. v. 25./3. 1901 be- schloss Reduktion des A.-K. von M. 1 500 000 auf M. 1 084 000 in der Weise, dass die Mitglieder des A.-R. M. 145 000 in Aktien zur Vernichtung hergaben, und dass ferner M. 1 355 000 durch Zus. legung von 5 zu 4 Aktien auf M. 1 084 000 reduziert wurden. Frist ab 13./5. 1901 3 Wochen, dann bis 1./7. u. 30./9. 1901 verlängert. Hierdurch wurde ein buchmässiger Gewinn von M. 416 000 erzielt, der mitsamt der obengen. Vergütung des H. Brandt in der Deckung der Unterbilanz per 30./9. 1901 von M. 418 739 sowie in Abschreib. und Reservestellungen im Betrage von M. 197 260 Verwendung fand. Der Verlustsaldo 30./9. 1902 von M. 121 124 zwang zu einer neuerlichen Sanierung. Die G.-V. v. 15./12. 1902 beschloss demgemäss Zus. legung der M. 1 084 000 Aktien von 3 zu 2 (Frist 1.–15./2. 1903, dann verlängert bis 7./12. 1903) und Ankauf von M. 64 000 Aktien zu 28 %, sodass das A.-K. sich auf M. 680 000 reduziert. Der Rückkauf der Aktien erbrachte M. 46 080, die Zus. legung 340 000, zus. also M. 386 080 Buchgewinn. Derselbe findet Ver- wendung: Zur Deckung des Verlustsaldos von 1901/1002 M. 121 124, zu Abschreib. auf Grundstücke, Niederlagen, Effekten und auf eine Beteilig. 70 803, zur Deckung des im Vorjahr bei 5 Subhastationen entstandenen Verlustes 54 287, zu Abschreib. auf Konto- Korrent 34 756. Alsdann verbleiben M. 105 109, welche die Ges. zur Deckung für eventuelle Ausfälle aus früheren Kreditgewährungen, hypoth. Beleihungen und vielleicht auch bei Verkäufen von im Besitz der Ges. befindl. Grundstücken auf Spec.-R.-F. verbucht hat. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. vom Dez. 1898, rückzahlbar zu 105 0%, Stücke lIlit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500, übernommen vom Bankhause Herz „Clemm & Co. in Berlin und der Ostbank für Handel u. Gewerbe in Posen. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 in 37 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./10. Die Anleihe ist auf dem Grünberger Brauereianwesen hypoth. sichergestellt u. diente zur Ablösung der auf demselben haftend gewesenen Hypothek des Vorbesitzers Herm. Brandt von M. 250 000 und zur Tilg. schweb. Verbindlichkeiten. In Umlauf Ende Sept. 1903 noch M. 481 500, von denen M. 108 000 (aus der Brandtschen Vergütung) im Besitz der Ges. selbst sind. Zahlst.: Grünberg: Gesellschaftskasse, H. M. Fliesbach's Wwe; Posen: Ostbank f. Handel u. Gewerbe. Hypotheken: M. 174 400 auf Wirtschaften. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergütung von M. 6000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V.