1138 Brauereien. Reingewinns, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Rücklagen, sowie nach Verteilung von 4 % Div. an das ganze A.-K. verbleibt. Bilanz am 30. Sept. 1903: Aktiva: Immobil. u. Bauten 1 357 151, Immobil. abzügl. 861 600 Hypoth. 206 203, Masch. u. Apparate 215 067, Inventar 32 649, Flaschenbiergeschäfts- inventar 26 867, Lagerfässer u. Gärbottiche 69 024, Versandgebinde 39 876, lebendes Inventar 36 204, Wagen u. Geschirr 20 562, Bestände an Bier, Malz etc. 176 773, Oblig. 115 700, Debit. 251 946, Kassa 6505, Verlust 125 000. – Passiva: A.-K. 900 000, Partial- Oblig. 826 000, do. Rückzahl.-Kto 1000, Accepte 374 358, Delkr.-Kto 7128, Kredit. 560 006, Zs. 11 040. Sa. M. 2 679 534. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 135 078, Malz 220 953, Hopfen 25 829, Brausteuer u. Hefe 31 187, Brennmaterial. 28 290, Pech 2079, Eis 3310, Futter 17 823, Betriebs- Unk. 29 954, Handl.- do. 53 792, Löhne 69 035, Assekuranz 7317, Provis. 11 355, Zs. 71 364, Stempel, Steuern u. Abgaben 5738, Abschreib. 54 242. – Kredit: Warengewinn 6432 353, Verlust 125 000. Sa. M. 767 353. Kurs Ende 1889–1903: St.-Aktien: 100, 92, 72, 75, 71, 59, –=, 41, 30, –, 36, „ % Prior.-Aktien: 105, 103, 94, 98, 102, 97.50, –, 61, –, –, –, –, –, –, 43 %. Notiert Hamburg. Dividenden 1886/87–1902/1903: Prior.-Aktien: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %, St.-Aktien: 5, 5½, 5, 5, 4, 5, 1½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: G. W. Hemm. Prokurist: Braumeister Ferd. Bardenhewer. Aufsichtsrat: Vors. F. Mohr, Stellv. J. W. Seibel, C. E. Bichel, Dir. H. Giesecke. Zahlstellen: Eigene Kasse; Hamburg, Berlin, Frankfurt a. M.: Commerz- u. Disconto- Bank; Kiel: Kieler Bank. „Schlossbrauerei“ Kiel, Akt.-Ges. in Kiel. Gegründet: 4./4. 1891; eingetr. 13./8. 1891. Firma bei der Gründung bis 22./12. 1891 „Bier- bprauerei Holsatia“, sodann bis 30./1. 1900 „Schlossbrauerei Kiel vorm. Gabriel & Stenner“. Letzte Statutänd. 25./11. 1901. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Der weitere Ausbau der Be- triebsanlagen ist 1902/1903 zur Durchführung gelangt. Zugänge hierfür ca. M. 400 000. Specifikation des jetzigen Grundbesitzes s. Bilanz. Bierabsatz 1896/97–1902/1903: 64 570, 69 450, 74 044, 78 941, 83 839, 82 610, 88 021 hl. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 gleichwertigen Aktien (Nr. 1=–1500) à M. 1000. Bei Gründung der Bierbrauerei „Holsatia“ betrug das A.-K. M. 500 000, wurde dann 1892 auf M. 1 400 000 und ferner lt. G.-V.-B. v. 28./12. 1893 durch Ausgabe von M. 400 000 Vorz.-Aktien auf M. 1 800 000 erhöht. Lt. G.-V.-B. v. 2./2. 1894 wurde dann das St.-A.-K. auf die Hälfte, also M. 700 000, reduziert. Die alten, nicht umgetauschten St.-Aktien verloren Stimm- u. Div.-Recht. Das A.-K. betrug danach M. 1 100 000 in 700 St.- u. 400 Vorz.-Aktien à M. 1000. Zur Reorganisation des Unternehm. u. Tilg. der Unterbilanz von M. 418 608 am 30./9. 1898 beschloss die G.-V. v. 14./10. 1899 Herabsetzung des A.-K. auf M. 470 000 durch Zus. legung von 10 St.-Aktien zu einer und Verabfolgung von 10 Genusssch. Alle St.-Aktien sind in der Zeit v. 5.–12./12. 1899 eingereicht und umgetauscht worden. Das St.-A.-K. wurde da- durch auf M. 70 000 reduziert. Die Vorz.-Aktien verloren ihre seitherigen Vorz.-Rechte. Weiter wurde das so gebildete einheitliche A.-K. von M. 470 000 um M. 830 000 (auf M. 1 300 000) in 830, ab 1./10. 1899 div.-ber. Aktien zu M. 1000 erhöht. Dieselben wurden vom Bankhaus Gebr. Arnhold in Dresden zu pari zuzügl. 6 % Zs. ab 1./10. 1899 übernommen u. M. 700 000 den Inh. der Genusssch. 1: 1 v. 10.–20./12. 1899 zu 102.50 % zuzügl. 6 % Zs. ab 1./10. 1899 angeboten; 25 % waren sofort einzuzahlen. Von dem durch Zus. legung der St.-Aktien erzielten buchmässigen Gewinn von M. 630 000 wurde nach Abzug der Reorganisationsunkosten die Unterbilanz getilgt und der Rest zu Abschreib. verwandt. –— Die G.-V. v. 25./11. 1901 be- schloss zwecks Durchführung der begonnenen Erweiterungsbauten und Stärkung der Betriebs- mittel weitere Erhöhung um M. 200000 (auf M. 1 500 000) in 200, ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen M. 100 000 zu pari von der Bank für Brauindustrie angeboten den Aktionären v. 15./2.–5./3. 1902 13: 1 ebenfalls zu pari, restl. M. 100 000 wurden bis Mai 1902 ebenfalls zu pari begeben. Genussscheine: 700 Stück, auf Namen lautend und durch Blankocession übertragbar, ver: abfolgt an die Besitzer der alten St.-Aktien (s. oben). Die Inhaber der Genussscheine haben keinerlei Aktionärrechte, nehmen aber bei event. Liquidation der Ges. an der Ausschüttung der Masse derart teil, dass sie nach Befriedigung der Aktien zum Nenn- wert vom Rest zusammen die Hälfte, jedoch nicht mehr als M. 1000 pro Stück, erhalten; die andere Hälfte des Restes fällt wieder den Aktien zu. Über Teilnahme der Genuss- scheine am Reingewinn und deren Amort. s. unten. Bis Ende 1903 waren 66 Genuss- scheine ausgelost. „ Hypothekar-Anleihe: M. 700 000 in 4½ % Prior.-Oblig. lt. G.-V.-B. vom 14. Okt. 1899, rück- zalilbar zu 103 %, Stücke auf Namen der Gebr, Arnhold in Dresden und durch Blanko- indossament übertragbar, 600 (Nr. 1–8600) zu M. 1000, 200 (Nr. 601–800) zu M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900–40 durch jährl. Ausl. von 1 % und ersparten Zs. spät. am I. OÖkt. auf 1. April; kann verstärkt, auch ganz mit 6 monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf dem 60506 am grossen Brauerei-Grundbesitz der Ges. mit Zubehör (Wert der Verpfändungen geschätzt auf M. 1 357 294) zu gunsten genannten Dresdener Bankhauses, welches die Anleihe zu 96 % übernommen und den Besitzern der obengenannten Genussscheine 1: 1 vom 10.–20. Dez. 1899 zu 98.50 % angeboten hat.