1148 Brauereien. Kurs Ende 1887–1903: 146, 174, 149, 140, 120, 136, 152, 189, 198, 193, 197, 205, –, 208, 200, 175.25, 173 %. Notiert Dresden. Dividenden 1884/85–1902/1903: 4, 6, 7, 9, 9, 8, 7 0, 10, 190, 10, 10, 10, 10, 10, 10 %. Coeup Verj. 3 J. u. F. Direktion: Alb. Schulz. Prokuristen: Osk. Riemer, Max Liebschner (koll.) Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Wilh. Meussdoerfer, Kulmbach; Stellv. Justizrat Georg Schubert, Dresden; G. Grundmann, Bühlau; Komm.-Rat A. Fischer, Bautzen; Fabrikbes. Hch. Meussdoerfer, Johs. Ruckdeschel, Kulmbach. Zahlstellen: Kulmbach: Gesellschafts- kasse; Dresden: Dresdner Bank; Bayreuth: Kgl. Filialbank. Kulmbacher Rizzibräu Aktiengesellschaft in Kulmbach. Besitzerin des Alt-Pilsenetzer Bräuhaus in Pilsenetz bei Pilsen, Zweigniederlassung in Dresden. Gegründet: 29./9. 1886 u. d. Firma Kulmbacher Export-Brauerei A.-G. vorm. C. Rizzi, Firma wie gegenwärtig geänd. lt. G.-V. v. 2./11. 1899; eingetr. 9./11. 1886. Letzte Statutänd. 2./11. 1899% 9./11. 1901 u. 4./12. 1902. Die Ges. erwarb das Herrn Carl Rizzi zu Kulmbach gehörige Bier brauereianwesen mit Zubehör (M. 700 000), Aussenstände u. Vorräte (M. 125 000) zus. M. 825 000. Die Berichtigung des Kaufpreises erfolgte durch Bestellung einer Hypothek von M. 400 000, Hingabe von 421 Stück Aktien der Ges. à M. 1000 und M. 4000 bar. Anfang 1897 erwarb die Ges. das Alt-Pilsenetzer Bräuhaus (Wolf & Weber) in Pilsenetz bei Pilsen um den Kauf- Preis von fl. 1 800 116.54 = M. 3 070 721.55. Hinsichtlich sämtl. Anlagen s. auch die Bilanzen. Buchwert der auswärtigen Grundstücke der Ges. 31./7. 1902 M. 1 161 500; Okt. 1902 Ankauf des Grundstücks „Stadt Pilsen“ in Dresden in der Subhastation für M. 404 000. Bierabsatz 1886/87–1895/96: 16 041, 21 808, 23 814, 34 022, 43 040, 48 069, 54 072, 63 163, 64 631, 69 041 hl; mit Alt-Pilsenetz 1896/97–1902/1903: 121 821, 157 536, 158 969, 161 046, 145 789, 122 750, 110 380 hl. Für den starken Rückgang in den letzten beiden Jahren wird in erster Linie die Ungunst der wirtschaftlichen Verhältnisse verantwortlich gemacht, doch gingen auch einige Absatzgebiete verloren, da man mehrfach Darlehen und Ausstände kündigte. Der Gesamtreingewinn beider Brauereien 1902/1903 von M. 66 288 ist zu ausserordentl. Ab- schreib. auf das stark entwertete alte Brauereianwesen in der „Sutte“ verwendet worden, das sich bislang nicht hat veräussern lassen. Das Vorhandensein von M. 119 500 Oblig. unter den eigenen Wertpapieren erklärt sich daraus. dass einzelne Abnehmer teils ihre Ver- Pflichtung zur Abnahme streitig machten, teils in Rücksicht auf ihre Verhältnisse und auf das Interesse der Brauerei zur Abnahme der Oblig. nicht genötigt werden konnten. Die Stücke sollen samt weiteren M. 30 000 Oblig. eines säumigen Abnehmers anderweit ver- wertet werden. Die Spec.-Res. von M. 70 000) ist zu Abschreib. auf auswärtige Grundstücke verwandt. Kapital: M. 3 107 000 in 982 Aktien Lit. A u. 2125 Aktien Lit. B. sämtl. abgest. u. à M. 1000 mit Nummern aus der Zahlenfolge 1–3500. Die Aktien Lit. A berechtigen zu 5 % Vorz.-Div. Im Falle Auflösung der Ges. werden zuerst die Aktien Lit. A&, dann die Lit. B befriedigt, verbleibende Liquidationsmasse fällt sämtl. Aktien gleichmässig zu. Die Rechte der Genuss- scheine werden hierdurch indes nicht berührt. Das urspr. A.-K. von M. 425 000 wurde er- höht lt. G.-V. v. 1./10. 1888 auf M. 600 000, lt. G.-V. v. 2./12. 1889 auf M. 750 000, lt. G.-V. v. 2./11. 1891 auf M. 1 000 000 und lt. G.-V. v. 26./1. 1897 behufs Übernahme des Alt-Pilsenetzer Bräuhauses um M. 2 500 000 (auf M. 3 500 000) in 2500 Aktien, hiervon übernommen 500 Aktien von einem Konsortium zu 110 %, 1000 Aktien angeboten den Aktionären zu 130 %, restl. 1000 Aktien wurden anderweitig zu 145 % zur Subskription aufgelegt. Die Aktien Lit. A erhielten bis einschl. 1900/1901 9 % Vorz.-Div. Durch den Zus. bruch ihrer langjähr. Bankverbindung (Dresdner Creditanstalt) im Sommer 1901 war die Ges. empfindlich berührt worden; auch an einigen auswärt. Grundstücken u. bei einzelnen Aussenständen waren Verluste zu verzeichnen gewesen. Um der Ges. ihre frühere finanzielle Unabhängigkeit wiederzugeben, beschloss deshalb die G.-V. v. 9./11. 1901, das A.-K. Zzwecks Vornahme von RHückstell. u. Abschreib. durch Ankauf einer Aktie u. Zus. legung der restl. Aktien Lit. A im Verhältnis 3: 1 um höchstens M. 666 000 u. durch Zus. legung von Aktien Lit. B im Verhältnis 5:1 um höchstens M. 2 000 000 herabzusetzen; ferner den Aktionären anheim- zustellen. binnen ihnen zu setzender Frist auf ihre Aktien 35 % des Nom.-Betrages derselben = M. 350 pro Aktie mit der Wirkung bar zuzuzahlen, dass die fristgemäss zugez. Aktien von der Zus. legung ausgeschlossen bleiben u. die Inh. dieser zugez. Aktien überdies auf je 3 der- selben einen Genussschein u. die Inh. von weniger als 3 zugez. Aktien eine Anweisung auf den entsprech. Teil eines Genussscheines erhalten. (Näheres über die Genussscheine s. unten.) Die besagte Zuzahl. hatte in 2 Raten à M. 175 bis 10./12.1901 bezw. 10./1. 1902 zu erfolgen (Voll- zahlung bis 31./12. 1901 wurde bis 10./1. 1902 mit 5 % verzinst). Die Einreichung der Aktien, auf die keine Zuzahl. geleistet wurde, zur Zus. leg. hatte ebenfalls bis 10./12. 1901 (Frist später pis 10./5. 1902 verlängert) zu geschehen. Schlussnotenstempel zu Lasten der Aktionäre. 6 Aktien Lit. A u. 10 Lit. B, auf die keine Zuzahl. geleistet, die auch nicht zur Zus. legung eingereicht sind, wurden für kraftlos erklärt; die Ersatzaktien wurden für Rechnung der Beteiligten ver- kauft, wobei auf jede Aktie Lit. A M. 208.30, Lit. B M. 47.10 entfielen. 3 Aktien Lit. B sind bei der Zus. legung als Spitzen übrig geblieben. Die zus.gelegten u. die Aktien, auf welehe