1186 „ Brauereien. Zweck: Fortbetrieb der vormals Ludwig Petuel'schen Brauerei in Schwabing-München an der Schwabinger Landstrasse 58 und an der Franzstrasse 16 belegen. Das seit 1889 wesent- lich erweiterte Etablissement (Jahresproduktion bis 90 000 hl) wurde im Juli 1888 von der Firma M. Saloschin in Berlin für M. 260 000 in Hypoth. und M. 690 000 bar erworben und der A.-G. zu demselben Preise überlassen. 1895 wurde ein 3 ha grosses Grundstück zur Errichtung einer neuen Mälzerei, und 1896/97 wurden ein Eiswerk in Ludwigsfeld mit 5 Tagwerk grossen Eisteichen, 2 Eishäuser, sowie verschiedene Grundstücke zur Er- weiterung der Anlage für M. 316 000 angekauft. 1899/1900 Erwerb des Anwesens Sieges- strasse 18. Okt. 1900 wurde gegen Hergabe eines Bauplatzes an der Osterwaldstrasse das Wirtschaftsanwesen mit Mälzerei zur Gärtnerbrauerei eingetauscht. 1901/1902 wurde das Wirtschaftsanwesen an der Hohenstaufenstr. 2 gegen ein Bierdepot in Brück (M. 265 324) mit Eis- u. Lagerkeller, Mälzerei u. 2 Wirtschaften eingetauscht. Die Ges. besitzt z. Z. 14 Wirtschaftsanwesen, welche einen Buchwert von M. 2 392 239 (abz. M. 1 807 400 Hypoth.- Belastung) haben. Bierabsatz 1888/89–1902/1903: 29 125, 35 279, 42 201, 49 194, 55 796, 55 578, 61 752, 68 542, 73 077, 81 063, 84 636, 84 500, 86 600, 78 600, 78 770 hl. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, er. höht lt. G.-V.-B. vom 27. Juli 1895 um M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären bis 2. Okt. 1896 zu 103 % Hypotheken: M. 1 803 321, wovon ein Teil ein 4 % Bankannuitätenkapital seitens der Baye- rischen Vereinsbank auf das Brauereigrundstück ist; ausserdem M. 1 807 400 auf den 14 Wirtschaftsanwesen u. M. 402 400 auf Grundstück Sendlinger Oberfeld. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 15 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung der festen Jahres- vergütung von M. 2000 für jedes Mitglied), Rest Super-Div. bezw. zu Specialreserven. Bilanz am 30. Sept. 1903: Aktiva: Gebäude 1 343 409, Grundstücke 959 107, Eiswerk Lud- wigsfeld 72 645, Grundstück „Sendlinger Oberfeld“ 687 400, Wirtschaftsanwesen 584 839, Masch. 218 285, elektr. Beleucht.-Anlage 15 655, Pferde u. Fuhrwerk 16 207, Mobil. 38 795, do. auswärt. Ausschankstellen 53 403 Flaschenfüllereieinricht. 10, Fastagen 89 226, Eisenbahn- waggons 3420, Brunnenanlage 12 539, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 319 390, Kassa 13 156, Depositen 24 200, Guth. aus Rückvergüt. 10 336, Wechsel 1026, Effekten 113 000, Debit.: Hypothekdarlehen 1 258819, Bank- u. div. Guth. 69 912, Aussenstände f. Bier, Treber u. Diverse 176 426. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 1 803 321, R.-F. 200 000, Spec.-R.-F. 100 000, Delkr.-Kto 19 999 (Rückl. 10 952), Gebührenäquivalent-R.-F. 17 000, Hypoth.-R.-F. 16 907 (Rückl. 9000), Arb.-Unterstütz.-F. 11 384 (Rückl. 1000), Hauptzollamt für Malzaufschlag 78 822, Kredit.: Bank-Zs. 34 750, Barkautionen u. Bareinlagen 283 568, Depositen 24 200, Hypoth. a. Grundstück Sendlinger Oberfeld 402 400, div. Kredit. u. Tratten 990 207, Div. 90 000, do. alte 100, Vortrag 8550. Sa. M. 6 081 212. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Gerste u. Hopfen 437 641, Malzsteuer abz. Rück- vergüt. 205 101, Löhne 154 143, Brennmaterial. 41 712, Betriebsunk., Arbeiterwohlfahrt ete. 94 718, div. Material. 76 739. Bieraufschlag 9393, Steuern u. Assekuranz 38 458, Reparat. u. Schäfflereiunk. 37 759, Zs. u. Effekten 125 156, Abschreib. 81 857, Gewinn 119 502. – Kredit: Vortrag 7363, Bier 1 348 665, Pacht 19 422, Treber 40 645, Malzkeime u. Zeug 5242, Wechsel 845. Sa. M. 1 422 184. Kurs: In Berlin Ende 1890–1903: 103, 98, 96, 95, 89, 106.75, 104.50, 106, 113, 113, 113.60, 106.25, 95.10, 92 %. Aufgelegt am 24./5. 1889 zu 120 %. – In München Ende 1899 bis 1903: 111, 114, 106, 95.25, 92 0%. Eingeführt im Mai 1899. Dividenden 1888/89–1902/1903: 6, 4 6, 6, 6, 3, 7, 4½ 5, 5½, 6, 6½, 6, 4, 4½ %. Div. Zahlung spät. 14 Tage nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Die Aktien mit der früheren Firma Salvatorbrauerei wurden ab 12. Juni 1900 spesenfrei gegen die Aktien mit der neuen Firma umgetauscht. Ab 1. Juli 1900 sind nur neue Stücke lieferbar. Für 1899/1900 und folgende Jahre wird die Div. nur gegen Div.-Scheine der neuen Aktien gezahlt. Direktion: Karl Stahl. Prokurist: Oskar Müller. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rentner Herm. Gratweil, Berlin; Stellv. Rechtsanw. Dr. C. Eisenberger, Baumeister Alois Ansprenger, München; Rentner Ernst Carl, Cöthen; Jul. Samelson, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Jul. Samelson; München: Bayerische Vereinsbank. nionsbrauerei Schülein & Co. Aktiengesellschaft in München, Aussere Wienerstr. 42/44. Gegründet: 4./5. 1903 mit Nachtrag v. 18./5. 1903 u. Wirkung ab 1./10. 1902; eingetr. 10.6. 1903. Gründer: Firma J. Schülein Söhne 1. L., Unionsbrauerei Schülein & Co., Bayerische Filiale der Deutschen Bank, Komm.-Rat Hans Pensberger, München; Reichsrat Dr. von Lang- Puchhof auf Puchhof. Die Aktiendeckung hat in der Art stattgefunden, dass J. Schülein Söhne i. L. Immobil. im Werte von M. 2 950 000 in die A.-G. einlegten; auf diesen Immobil. ruht eine von der A.-G. übernommene Hypoth.-Schuld von M. 2130 000; von dem Rest von M. 793 567 zedierte die Firma M. 567 an die Unionsbrauerei u. beglich mit M. 793 000 ihre Aktienschuld. Die