Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. Vrit- und Presshefeh-Fabriken, Brennereien. Berliner Spritfabrik, Aktiengesellschaft in Berlin O., Warschauerstrasse 44. Gegründet: 30./9. 1899 mit Nachtrag v. 15./10, 1899. Letzte Statutänd. 15./4. 1902 U. 17% bezw. 12./9. 1903. Gründer s. 9 ahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Sprit, Vertrieb der aus der Reinigung des Rohspiritus sich ergebenden Nebenprodukte, Handel mit Rohspiritus und Lagerung desselben für fremde Rechnung. Die G.-V. v. 20./1. 1900 beschloss Ankauf der in der Warschauerstrasse 34–44 belegenen Guttmann'schen Spritfabrik, welche vVon der Ges. bereits am 1./10. 1899 in Betrieb genommen wurde. Mit dem Ankauf wurde zugleich die Erweiterung der Anlagen bis zu einer Produktionsfähigkeit von 10 000 000 Liter beschlossen. Die Neuanlagen konnten erst Mitte Nov. 1901 in regelmässigen Betrieb gesetzt werden. Ausgaben für Erweiter. u. N euanschaffungen 1901/1902 M. 202 068. Die Unterbilanz aus 1900/1901 von M. 366 460 minderfe sich 1901/1902 auf M. 298 368. Die Ges. stand bis Früh- jahr 1903 ausserhalb des Spiritusringes, bis die Firma Born & Busse ihren Aktienbesitz von M. 570 000 an die Centrale für Spiritusverwertung verkaufte u. infolgedessen 4 Mitglieder des Spiritusringes in den A.-R. der Ges. gewählt wurden. In der Folge sollten die Anlagen an die Centrale auf Grund nachstehender Bedingungen verpachtet werden. Die Fabrik wird zu solchem Preise verkauft, dass die Aktionäre mind. 40 % des gegenwärtigen A.-K. erhalten; oder sie wird bis 1./10. 1908 verpachtet, so dass die Aktionäre annähernd 5 % des auf M. 500 000 zus. zulegenden A.-K. erhalten; liegen sowohl Angebote auf Kauf wie auch auf Pacht vor, so ist das auf Kauf anzunehmen; falls nur eins derselben vorliegt, so ist dasselbe an- zunehmen; eine Kombination von Kauf u. Pacht ist zulässig; bei gleichem Angebot soll der Spiritusring den Vorzug erhalten. Zu diesen Bedingungen war aber der Pachtvertrag nicht abzuschliessen u. nun entstand zwischen der Centrale u. der Minorität der Aktionäre ein Streit. Eine in der G.-V. v. 23./10. 1903 gewählte dreigliedrige Kommiss. traf schliessl. mit der Centrale folg. Vereinbarung: 1. Die Benutzung u. Weitervermiet. der Grundstücke während der Dauer des Pachtvertrages ist der Centrale allein überlassen, die für diesen Fall urspr. in Aussicht ge- nommene Pacht von M. 95 000 jährl. ist auf M. 75 000 herabgesetzt. 2. Die Kaufsumme ist de-er vorstehenden Ermässigung entsprechend um 5 , 20 000 –=, M. 100 000, nämlich von M. 1 500000 auf M. 1 600 000 erhöht. 3. In Anerkennung dessen, dass vom Abschluss des Pachtvertrages ab der Vorstand der Berliner Spritfabrik wesentlich im Interesse der Cen- trale thätig sein soll, ist der grössere Teil der Vorstandsgehälter für die Dauer des Pacht- vertrages von der Centrale übernommen. 4. Um der Berliner Spritfabrik die Möglichkeit zu geben, ihren Grundbesitz selbständig veräussern zu können, beginnt das Kaufrecht der Centrale erst vom 1./4. 1904 ab, während ihr bis dahin ein Vorkaufsrecht eingeräumt ist. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, begeben zu 105 %. Hypotheken: M. 1 290 000, wovon M. 80 000 zurückerworben. Geschäftsjahr: 1./10.30./9. Glen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % . R.-F., Überweisung des A.-R. an Spec.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte 4 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. aber zusammen M. 5000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1902: Aktiva: Grundstücke 1 248 500, Gebäude 335 298, Masch. u. Apparate 282 851, Inventar 1896, Kesselwagen 29 354, Fässer 31 599, Pferde u. Wagen 2094, Kohlen 419, Fourage 78, Spiritus 111 105, Debit. 172 476, Effekten 263 958, Hypoth. 80 000, Kassa 45 042, Steuerscheine 6795, Verlust 298 369. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 1 290 000, Kredit. 601 834, Delkr:-Kto 18 000. Sa. M. 2 891 834. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 366 459, Abschreib. 31 854, Kursverlust 16, Grundstückslasten 2989, Zs. 60 255, Handl.-Unk. 22 522, Kohlen 43 961, Fourage 2240, Gehälter u. Löhne 67 198, Delkr.-Kto 18 000, Gewinn 78 091. – Kredit: Miete 2875, Spiritus 314 252, Verlust 298 368. Sa. M. 615 495. Dividenden 1899/1900–1901/1902: ――,§ Direktion: Alwin Philipp, Paul Döring. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Grossdestillateur Landtags-Abg. Max Schulz, Grossdestillateur David Sandmann, Georg Krausser, N. Ollendorff, Armin Rinck, Berlin; P. Clingenstein, Zeitz. 8= ― Brennspiritus-Actiengesellschaft in Berlin O., Warschauerstrasse 44. Gegründet: 1895. Letzte Statutänd. v. 16./11.1899. Zweck: Vertrieb von Brennspiritus, sowie Herstellung von Spiritus. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000, wovon 25 % = M. 75 000 eingezahlt. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Ökt.-Des. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St.