1286 Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. Aufsichtsrat: Vors. Albrecht Guttmann, Berlin; Stellv. Dir. L. Weiser, Hambufg; Baron zu Putlitz, Dir. J. Stern, Dir. R. Untucht, Berlin; Paul Hüttenhein, Hamburg; Dir. V. Zwiklitz, Breslau. Zahlstellen: Hamburg: Gesellschaftskasse, Dresdner Bank; Berlin: Dresdner Bank. Königsberger Presshefe- und Margarine-Fabrik Akt.-Ges. in Königsberg i. Pr. Gegründet: 3./3. 1898, Nachtrag v. 16./17. /3. 1898 mit Wirkung ab 1./9. 1897. Letzte Statutänd. Y. 28./10. 1899 u. 30./12. 1901. Bis zu letzterem Tage lautete die Firma „Königsberger Kornspiritus-, Getreide-, Presshefe- u. Margarine-Fabrik A.- G. vorm. G. A. Kahlke. Ausführliches über die Gründ. der Ges. s. Jahrg. 1902/1903. Die eingebrachten Werte bezifferten sich auf M. 1 490 000; hierfür wurden 990 Akt. der Ges. à M. 1000 gegeben; für restl. M. 500 000 übernahm die Ges. M. 500 000 Hypoth. Bis 1./9. 1902 hatte der Vor- besitzer Gust. Kahlke jährl. 8 % Div. garantiert. Zweck: Kornspiritus-, Getreide-Presshefe- und Margarine-Fabrikation und Betrieb aller da- mit zusammenhängenden Geschäfte, sowie von Handelsgeschäften jeder Art. Die Ges. fabriziert in zwei gesonderten Fabriken, und zwar 1) Moltkestrasse, Presshefe aus ver- schiedenen Getreidearten wie Mais, Gerste etc. Die Rückstände werden zu Spiritus ge- brannt, der unter dem Namen Kornspiritus in den Handel kommt. Die restlichen Rück- stände werden als Treber zu Viehfutter verwandt resp. verkauft, und 2) Margarine aus feinstem Rohmaterial in Hinterlomse 9–12. Die Ges. wurde durch betrügerische Manipulationen bezw. Unterschlagungen ihres Vorbesitzers u. früheren Dir. Gust. Kahlke, der Ende Mai 1901 durch Selbstmord endete, arg geschädigt. Vor dem völligen Zusammenbruch wurde sie nur dadurch bewahrt, dass die Obligationäre eine 5jährige Stundung der Zs. aussprachen. Bereits in der G.-V. 1902 sollte über Beschaff. von Betriebsmitteln beraten werden, doch kamen bezügl. Be- schlüsse nicht zustande, auch sind in der G.-V. am 3./12. 1903 seitens des Vorst. keine Anträge wegen Beschaffung neuer Mittel gestellt. Die Lage der Ges. hat sich 1903 gegen früher etwas gebessert, das Geschäft auch gesünder gestaltet, jedoch bewegt sich das Geschäft in sehr bescheid. Grenzen, da Betriebsmittel sehr schwach sind u. es der neuen Direktion nicht konveniert, Warenkredits, die jetzt freilich sehr gerne ein geräumt werden, in Anspruch zu nehmen. Die Ges. macht ihre Einkäufe fast nur per Kassa. Der Über- schuss von M. 49 260 wurde zu ausserordentl. Abschreib. bestimmt. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1––1000) à M. 1000. Hypotheken: M. 500 000 zu 4½ %. Ausserdem ist auf dem gesamten Grundbesitz eine Kaut.-Hypoth. von M. 300 000 für einen gewährten Bankkredit eingetragen. – Zwecks Zu- führung neuer Betriebsmittel wurde 1902 Ausgabe von 6 % Oblig. beschlossen; hiervon sind nach der Bilanz M. 328 000 begeben. Die Zs. sind ab 1902 auf 5 Jahre gestundet (s. oben) und der Ausl.-Termin um 2 Jahre hinausgeschoben. 3 Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. 1 Aktie = 1 St.; Gr. 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Beitrag z. Spec.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Überschuss mind. 10 % Tant. an A.-R., bei mehr als 5 Mitgl. für jedes weitere Mitgl. 1 % mehr, Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Aug. 1903: Aktiva: Grund u. Bodenkto 295 000, Gebäude Moltkestr. 199 360, do. Hinterlomse 312 800, Masch. 103 460, Utensil. 2804, Fastagen 500, Fuhrwerk 3300, Kontor- utensil. 800, Reichsbankgirokto 3009, Kassa 19 183, Fabrikat.-Kto 102 734, Betriebskto 1234, Fuhrwerks-Unk. 122, Debit. 160 172, Effekten 34 156, G. A. Kahlke'sche Konkursmasse 200 3709, Unterbilanz 834 313. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 500 000, Oblig. 328 000, Accepte 7371, Kredit. 427 204, Kto nuovo 10 760. Sa. M. 2 273 335. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 29 238, Handl.-Unk. 62 807, Betriebs-Unk. 23 588, Löhne 41 261, Fuhrwerke 5432, Grundstücks-Unk. 15 262, Zs. 23 482, Verluste an Debit. 16 012, G. A. Kahlke'sche Konkursmasse 49 621. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 217 205, Nach- lass auf Bankschuld 36 379, do. auf Oblig.-Zs. 13 120. Sa. M. 266 704. Kurs Ende 1901–1903: –, –—, – %. Eingef. durch Jac. Wreschner. Erster Kurs 2./1. 1901: 126 %. Notiert Berlin. Dividenden 1897/98–1902/1903: 10, 10, 10, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Zaddach, Paul Piper. Prokurist: Fritz Klein. Aufsichtsrat: (Wenigstens 3) Vors. Stadtrat Leop. Braun, Stellv. W. Pezenburg, Rechtsanw. Stambrau, J. O. Preuss, Rentner C. Fleischhauer, L. Dorsch, Königsberg i. Pr. Zahlstelle: Eigene Kasse. Spiritusfabrik Actien-Gesellschaft Königszelt in Königszelt, Schles. Gegründet: 21./6. 1898. Letzte Statutänd. 18./12. 1899. Zweck: Melassespiritusbrennerei u. aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Kapital: M. 360 000 in 360 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 86 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. I bis zu 10 % des A.-K., dann 5 % z. R.-F. II bis M. 50 000, 4 % Div., vom Ubrigen Tant. an A.-R. u. vertragsm. Tant. an Vorst., Gewinnrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.