Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. „... Actien-Gesellschaft Körting's Electricitäts-Werke in Hannover-Linden, Teichstr. 9. Gegründet: 30./3. 1898; eingetr. 16./4. 1898. Letzte Statutänd. 27./11. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Unternehm. im Gebiete der angewandten Elektrotechnik, insbes. der Beleucht., Kraftübertragung, des Transportwesens und der Elektrochemie zu erwerben, zu betreiben und zu finanzieren. Die Ges. ist auch berechtigt, Konc. zur gewerblichen Ausnutzung der Elektricität zu erwerben und sich auch bei Unternehm. mit diesen oder ähnlichen Zwecken in jeder Form zu beteiligen, sowie bewegliche und unbewegliche Anlagen, Grundstücke, Sachen und Rechte, welche zur Durchführung der gedachten Unternehm. dienlich sind, zu erwerben und zu verwerten. Die Ges. hatte 1902/1903 folg. Elektricitätswerke im Betrieb: Clausthal-Zellerfeld, Walsrode, Neumarkt i. Schl., Reichenbach O.-L., Alt-Rahlstedt, Bent- heim-Gildehaus, Schönberg i. M., Neurode i. Schl., Sobernheim, Winnenden, Schwetz, Gransee, 3 Blockstationen in Posen, je 1 in Hannover zur Beleuchtung des dortigen Residenztheaters, in Hamburg, auf Babnhof Werdau, sowie die elektr. Stromerzeugungsanlage im Postneubau Karlsruhe in Baden. Von diesen Werken sind die in Neurode, Sobernheim, Winnenden, Schwetz, Blockstation III in Posen, sowie die Anlage auf Bahnhof Werdau 1901/1902 in Be- trieb gesetzt worden. Beteiligt war die Ges. an dem Elektricitätswerke Frederikshavn dadurch, dass sie den grössten Teil der Aktien (Kr. 171 600 = M. 193 050) der Aktieselskabet Frederiks- hayns Elektricitetsvaerk besass; dieser Aktienbesitz ist 1./4. 1903 zu pari an die Firma Gebr. Körting in Körtingsdorf veräussert worden. An dem Elektricitätswerke Naumburg a. Qu. war die Ges. durch Gewährung eines Darlehens interessiert. Da der Besitzer des Werks seinen Verpflicht. gegen die Ges. nicht nachgekommen ist, hat dieselbe im Jan. 1903 den Betrieb selbst übernommen. – Auf Grund des vertragl. Rückkaufrechts der Firma Gebr. Körting (s. unter Gewinn-Verteil.), solche Werke zurückzuerwerben, deren Reinertrag dauernd unter 6 % bleiben, hat die Firma am 1./10. 1903 das Elektricitätswerk Neumarkt i. Schl. zum Buch- werte übernommen, während gleichzeitig die Stadtgemeinde Neumarkt ebenfalls die Absicht kundgegeben hat, das Elektricitätswerk zum 1./4. 1904 zu erwerben. Die älteren Elektric.- Werke, mit Ausnahme von Bentheim-Gildehaus und Hamburg- ungfernstieg, haben sich gut entwickelt, während die neueren z. Z. noch ein geringes Ergebnis aufweisen. Seit 1./10. 1902 werden sämtliche Installationen im Anschlusse an die Elektricitätswerke von der Ges. selbst ausgeführt; seit 1./4. 1903 sind die Bureaus der Ges. von denen der Firma Körting getrennt. — Da die Firma Gebr. Körting in Körtingsdorf in unmittelbarer Nähe der 4 hauptsächlich in Frage kommenden Anlagen Zweighäuser besitzt, so wurden für die Werke Altrahlstedt, Schönberg i. M., Gransee und Reichenbach V erträge mit derselben abgeschlossen, wonach genannte Firma den Betrieb der Werke auf eine längere Reihe von Jahren gegen verein- barte, in bestimmten Zeitabschnitten steigende feste Sätze gepachtet und die Betriebsleitung ihren in Frage kommenden Zweighäusern übertragen hat. Die Ges. hat sich ausserdem einen Anteil von 50 % an dem die Pachtsumme übersteigenden Reingewinn dieser Werke gesichert, jedoch sind Gebr. Körting etwaige frühere Verluste aus der Betriebsführung aus diesem Reingewinne vorweg zu ersetzen. Die von der Firma Gebr. Körting übernommene Div.-Garantie (s. unter Gewinn-Verteil.) ist zu Ende März 1905 von dieser gekündigt. Der Garantiezuschuss war 1902/1903 wesentlich grösser wie 1901/1902 (M. 111 000 gegen M. 54 000), da ein grosser Teil der 1902 in Betrieb gesetzten Elektricitätswerke einen nennenswerten Ertrag nicht erbrachten. Einzelne der Werke sind 1902/1903 vergrössert. Summe der Ab- schreib. auf sämtliche Werke seit Bestehen der Ges. bis Ende März 1903 M. 360 567. Der Rechnungsabschluss für 1902/1903 wurde in der G.-V. v. 3./9. 1903 nicht genehmigt, da nach Ansicht der Aktionäre die vorgenommenen Abschreib. auf die einzelnen Werke zu gering emessen waren. Infolgedessen wurde eine neue Bilanz mit M. 60 000 höherer Abschreib. aufgestellt und in der neuen G.-V. v. 17./10. 1903 vorgelegt, welche zwar den Geschäftsbericht und den Rechnungsabschluss für 1902/1903 genehmigte, die Entlastung der Verwaltung aber nicht aussprach, um das Regressrecht zu wahren. Da die Garantin (Gebr. Körting) die Deckung der erhöhten Abschreib. von M. 60 000 verweigert, wird diese Summe seitens der Ges. eingeklagt werden. Mit Rücksicht auf diesen Prozess wurde fragl. Betrag nicht von dem Buchwerte der einzelnen Werke abgezogen, sondern einstweilen aufein Rückstell.-Kto verbucht. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, er- höht zwecks Erwerb mehrerer Koncessionen lt. G.-V.-B. v. 11. Juli 1899 um M. 2 000 000, in 2000) neuen, für 1899/1900 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen namens eines Konsortiums von der Leipziger Bank, angeboten 1000 Stück den Aktionären 1. V. 2.–8./8. 1899 zu 112 %; 25 % abzügl. 4 % Zs. bis 30./9. 1899 und zuzügl. Agio sofort einzuzahlen, 50 % am 30./9. 1899, restliche 25 % nebst 4 % Zs. ab 1./10. 1899 am 2./1. 1900. Die nicht bezogenen, sowie die übrigen 1000 Aktien wurden, in der gleichen Zeit zu 116 % zur Zeichn. aufgel. Aus dem erzielten Agio flossen M. 158 071 in den R.-F. Geschäftsjahr: I. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 „ ewinn Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K. erreicht sindh, vom 6 % Div., vom Rest a) 15 % Tant. an A.-R., mind. aber M. 1000 an jedes 1 11 bis 15 % an Vorst. und Beamte, c) 70 % als Super-Div. bezw. für Rücks 1 „ Die Firma Gebr. Körting in Körtingsdorf bei Hannover garantiert der A.-G. Körting's Elektricitäts-Werke ein solches Gewinnerträgnis, dass diese A.-G. im stande ist, nach Be-