Hypotheken- und Kommunal-Banken. 195 als ob sie den Modus A gewählt hätten. Frist für Modus B verlängert bis 15./3. 1902. Nach diesem Termin bis 15./4. 1902 fand die Abstempelung nur bei unentgeltlicher Mitlieferung der am 1./1. bezw. 1./4. 1902 fälligen Coup. Die Mehrheit der Pfandbr.-Inh. (M. 155 000 000) entschied sich für den Modus B (Verzicht auf 20 % des Nominalwertes der Pfandbr.), nur M. 2 246 300 4 % und M. 193 200 3½ % Pfandbr. sind nicht zur Ab- stempelung eingereicht worden u. werden deshalb nach Modus A behandelt. Der Modus B auf das auf 80 % reduzierte Kapital behalten u. ferner 10 % in Aktien Lit. B des neuen Instituts bekommen. Ausserdem haben die Aktien Lit. B Anspruch auf den Pfandbr.- Sicherheits-F. Beim Modus A behält der Besitzer zwar sein Kapital, doch bekommt er 4½ Jahre überhaupt keine Zs. u. dann statt 4 % nur 3 %, statt 3½ % nur 2.625 % auf den Pfandbr.-Sicherheits-F. Nach Genehm. aller Beschlüsse sowie deren Eintragung ins Handelsregister erfolgte ab 24./6. 1902 die Ausgabe der neuen Coup.-Bogen zu den mit Modus B abgest. Pfandbr. und der Aktien Lit. B unter Abstempelung der Pfandbr. auf 80 % des Nominalwertes. Damit diejenigen Pfandbrief-Inhaber, die keine vollen Aktien erhalten, nicht zum Verkauf ihrer Spitzen genötigt sind, hat die Bank f. Handel u. Ind. eine Vereinigung von solchen Aktionären auf Grund des in dem Reorganisationsplan bereits mitgeteilten Statuts errichtet und giebt über die Aktienspitzen Certifikate aus; diese haben Anspruch auf den anteilmässigen Bezug der auf die Aktien der Bank jeweils zur Auszahlung kommenden Div. und berechtigen zur Abhebung von Aktien, sobald sie in Abschnitten, die zus. M. 1000 nom. ausmachen, eingereicht werden. Die Einreichung der Pfandbr. kann nur auf Grund der von der Bank zu beziehenden Formulare geschehen, in denen die erforderl. Ermächtigung für die Deutsche Treuhand-Ges. enthalten ist, die auf jeden Pfandbr.-Inhaber entfallende Aktie auszuliefern bezw. der oben erwähnten Spitzen-Vereinigung beizutreten. Auch ist die Bank für Handel u. Ind. bereit, die in den Aktien oder Pfandbr. nicht darstellbaren Teilbeträge ohne Vergütung zum Tages- kurse der nächsten Börse auszugleichen. Die Berliner Hypothekenbank wird in Zukunft zweierlei Kategorien von Aktien haben: Zur ersten Kategorie gehören die Aktien derj wählt haben, und die Aktien, welche an die alten Aktionäre gehen, während die zweite Kategorie diejenigen Aktien bilden werden, welche den Modus B wählen. Die Aktien sind sämtlich in Bezug auf Div.-Höhe und Kapitalsberechnung gleichwertig, doch haben die Aktien Lit. B allein das Anrecht auf kostenlosen Bezug der durch Auflösung des Sicherheits-F. zur Zeichnung und Verteilung kommenden Aktien. Bei Veröffentlichung des Reorganisationsplanes teilte die Bank für Handel u. Ind. am 28./11. 1901 mit, dass der bei der Pommerschen Hypoth.-Actien-Bank existierende Schaden einschl. des A.-K. und der Res. sich auf M. 29 500 000 beziffere. (In Bilanz per ult. 1901 auf M. 30 315 527 festgestellt.) In der ausserord. Vers. v. 11./12. 1901 ist die Bilanz und das Gewinn- und Verlustkto für 1899 dahin abgeändert und genehmigt, dass schon für dieses Geschäftsjahr eine Reservestellung von M. 9 000 000 für Hypotheken als erforderlich erachtet worden ist. Die Berichtigung der Bilanz (s. Jahrg. 1902/1903) erwies sich im Interesse der Steuer- ersparnis notwendig. Auch die Bilanzen für 1897 u. 1898 sind anzufechten. Regressansprüche: Bis Ende 1902 gingen von 3 Mitgl. des früheren A.-R. M. 53 399 ein, 1903 von einem vierten früheren Mitgl. des A.-R. M. 10 408. Die weitere Verfolgung der Ansprüche gegen die früheren Direktoren wurde vollständig dadurch sistiert, dass die Verhandlungen in den von der Bank angestrengten Zivilprozessen vom Prozessrichter bis zur Entscheidung des gegen die Direktoren schwebenden Strafprozesses ausgesetzt wurden und in der Verhandl. des letzteren eine noch andauernde Unterbrechung eintrat. Geschäftsjahr 1903: Der Geschäftsbericht bezeichnet als das für die Geschäftslage der Bank bedeutsamste Ereignis des Jahres 1903 die Wiederaufrichtung der Immobil.-Verkehrs- bank (siehe dieselbe S. 309). Diese hat vertraglich die selbständige Verwaltung u. Verwertung der gesamten aus der Umgestaltung der Pommernbank herstammenden, im Interesse der Berliner Hypothekenbank zu liquidierenden Grundstücksmasse übernommen. Die Erwartung, dass die Immobil.-Verkehrsbank unter Heranziehung ihrer Gewinne aus Verkäufen von Grundf- stücken imstande sein werde, die ihr noch verbleibende, für ertragsfähige Grundstücke auf 4 %, für Terrains auf 3 % ermässigte jährl. Zinsschuld an die Berliner Hypothekenbank ab- zutragen, hat sich erfüllt. Durch die nachhaltige Thätigkeit der Immobil.-Verkehrsbank in bezug auf Grundstücksverkäufe u. Verbesserungen werde der Pfandwert der für die Hypoth. der Berliner Hypothekenbank haft. Grundstücke fortdauernd erhöht und sei gegenwärtig schon derart gefestigt, dass die Hypoth. in den nunmehr eingestellten Wertbeträgen gesichert erscheinen. Dementsprechend konnte in der zweiten Jahreshälfte das Beleihungsgeschäft mit den verfügbaren, zumeist aus Hypoth.-Rückzahlungen gewonnenen Mitteln wieder auf- senommen werden. Bis Jahresende sind M. 4 191 000 neue Hypoth. abgeschlossen worden, wVovon bis eben dahin Hypoth. im Betrage von M. 547 000 zur vollen Auszahlung gelangt selen. 1904 hofft die Verwaltung durch Ausgabe von Pfandbr. grössere Mittel zum Geschäfts- getrieb zu gewinnen. Aus den Einzelheiten der Jahresergebnisse sei noch erwähnt, dass der Überschuss der Hypoth.-Zs. über die Pfandbr.-Zs. M. 293 541 u. der Arbeitsgewinn des lauf. 13* bietet den Pfandbr.-Besitzern den wesentlichen Vorteil, dass sie den alten Zinssatz u. 6 % des Pfandbr.-Kapitals in Aktien Lit. A. Hierbel hat er aber keinen Anspruch enigen, welche den Modus A ge- —**********‚ÄÄ*Ü re