Hypotheken- und Kommunal-Banken. Pfälzische Hypothekenbank in Ludwigshafen a. Rh. Gegründet: 29./5. 1886. Letzte Statutänd. 11./11. 1899, behördl. 15./12. 1899 genehmigt. Zweck: Hypoth. Beleihung von Grundstücken in Deutschland, zunächst in der Pfalz u den übrigen bayer. Reg.-Bez., sowie Ausgabe von Schuldverschreib. auf Grund der erworb, Hyp. u. Grundschulden; auch Gewährung nicht hypoth. Darlehen an deutsche Körperschaften des öffentl. Rechtes; ferner Betrieb aller Geschäfte entsprechend § 5 des Hyp.-Bank-Gesetzes, Als Deckung für Hyp.-Pfandbr. dürfen nur Hyp. benutzt werden, welche innerh. der ersten Hälfte (50 %) des Wertes der belasteten Grundstücke gegeben sind; eine höhere Belastung bis zu 60 % des Wertes ist nur ausnahmsweise u. nur mit Zustimm. des Staatskommissars statthaft. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht 1893 auf M. 7 000 000, 1894 auf M. 8 000 000, 1895 auf M. 9 000 000, 1896 auf M. 10 000 000 bezw. auf M. 11 000 000, 1898 auf M. 13 000 000; ferner lt. G.-V. v. 25./3. 1899 um M. 3 000 000 (also auf M. 16 000 000) durch Ausgabe von 3000 neuen Aktien, wovon 15.–30./3. 1901 den Aktionären M. 1 000 000 in 1000 Aktien (div.-ber. ab 1./4. 1901) zu 150 % angeboten; auf 13 alte Aktien entflel 1 neue, weitere M. 1 000 000 wurden 15.–31./12. 1902 zu 160 % angeboten (div.-ber. ab 1./1. 1903); auf 14 alte Aktien entfiel 1 neue. Eingezahlt seit 1./1. 1903 somit zus. M. 15 000 000. Bezugsrechte: Alle Neuausgaben werden den Aktionären im voraus angeboten. Pfandbriefe: Die Bank darf Hypoth.-Pfandbr. bis zum 15fachen Betrage des eingez. Grund. kapitals u. des ausschl. zur Deckung einer Unterbilanz oder zur Sicherung der Pfandbr. Gläubiger bestimmten R.-F. ausgeben. Die Kommunal-Oblig. dürfen unter Hinzurechnung der im Umlaufe befindl. Hypoth.-Pfandbr. den für die letzteren in § 7 des Hypoth.-Bank. Gesetzes bestimmten Höchstbetrag nicht um mehr als den fünften Teil übersteigen. Sämtliche Pfandbr. lauten auf den Inhaber, können aber auf Namen umgeschrieben (vinkuliert) werden. Umschreibung und Freischreibung erfolgt seitens der Bank kosten- los. Die Inhaber vinkulierter Pfandbriefe werden von der erfolgten Auslosung seitens der Bank kostenfrei benachrichtigt. Die Pfandbr. und die Kommunal- Oblig. sind in Bayern zur Anlage von Kapitalien von Vormundschaften, Gemeinden, Kirchen- und Pfründestiftungen, sowie der sonstigen nicht unter gemeindlicher Verwaltung stehenden Stiftungen zugelassen. Den Gemeinden u. Stiftungen ist für die Versend. der Pfandbr. der Bank zum Zwecke der Vinkulier. Portofreiheit gewährt. Die Reichsbank beleiht die Pfandbr, u. Komm.-Oblig. in I. Klasse, ebenso die Kgl. Bank in Nürnberg u. die Kgl. Filialbanken, wie auch die Bayer. Notenbank u. deren Filialen u. Agenturen. Coup.-Verj.: 4 J. (K) Ende 1903 waren an Pfandbr. in Umlauf: M. 296 796 200, an Komm.-Oblig. M. 1 375 200 (Hypoth.-Bestand M. 308 233 845, davon zur Pfandbriefdeckung M. 304 822 784) und zwar: 3½ % Pfandbr. in 33 Serien, und zwar I u. III–XV zu je M. 5 000 000, XIX=XXNu. XXII–XXXV zu je M. 10 000 000 in Stücken zu M. A 2000, B 1000, C 500, D 200, E 100, Zs. Serie I, XX, XXII–XXXXI, XXXIII–XXXV, XLIII–XLV am 1./4. u. 1./10.; die übrigen am 1./1. u. 1./7. (Die Serien 43–45 haben auch Stücke à M. 5000.) Tilg. in 50 Jahren; kann verstärkt werden. Die Pfandbr. der Serie XXXII sind unverlosbar; sie werden in längstens 50 J. durch Künd. oder durch freihänd. Rückkauf aus dem Verkehr gezogen. 1 % Deposital- zins. Ende 1903 in Umlauf: M. 226 860 900. Kurs in Berlin Ende 1892–1903: 97, 96.50, 100, 100.80 99.60, 99. 97.40, 94.60, 91.60, 94, 97.50, 99.10 %. – In Frankf. a. M.: 97, 96.50, 100, 100.80, 99.60, 99, 97.40, 94.60, 91.70, 94, 97.60, 99.20 %. – Auch in München notiert. Durch Entschliessung des königlich bayerischen Staatsministeriums des Innern wurde die Bank für die Einführung der Serie 32 ihrer 3½ % unverlosbaren Pfandbriefe, der Serien 39–42 ihrer 4 % Pfandbr. u. Serien 43–45 ihrer 3½ % verlosbaren Pfandbr. im Betrage von je M. 10 000 000 an der Börse zu München von der Verpflichtung zur Ein. reichung eines Prospektes entbunden. Die Ausgabe der 3½ % Serie XLIV wurde 8./0. 1903, der 3½ % Serie XLV 29./2. 1904 seitens des Staatsminist. genehmigt. 4 % Pfandbr. in 8 Serien, und zwar XVIII, XXI, XXXVII–XILII zu M. 5 000 000 und 10 000 000, Stücke à M. AA 5000, A 2000, B 1000, C 500, D 200, E 100. Zs. bei XXI am 1./4. u. 1./10., bei den anderen am 1./1. u. 1./7. Tilg. in längstens 50 Jahren durch Verl.; kann verstärkt werden. Serie XXXVII von 1899 kann auch freihändig zurück- gekauft werden, Ser. XXXVIII–XLII von 1900/1902 können auch gekündigt oder durch freih. Rückkauf aus dem Verkehr gezogen werden. 1 % Depositalzins. Ende 1903 in Umlauf: M. 69 953 300. Eingef. Frankf a. M. 25./7. 1891 zu 101 %. Kurs Ende 1893–1903: 102.30, 103.80, 101.40, 100.30, 100. 100.10, 100.60, 99.60, 100.50, 102.20, 101.50 %. – Auch in München notiert. 4 % unverlosbare Kommunal-Oblig. Ser. I von 1900, unkündbar bis 1. Jan. 1905, Stücke à M. 2000, 1000, 500, 200 und 100 auf den Inhaber. Tilg. ab 1905 in längstens 50 Jahren im Wege der Künd. mit mind. 3 monat. Frist oder durch freih. Rückkauf. Ende 1903 in Umlauf M. 1 375 200. Kurs Ende 1900–1903: 99.70, 100.90, 101.50, 101.50 % Eingef. am 3./10. 1900 zu 100 %. Notiert in München. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K., ist erfüllt), event. weitere Rücklagen und Abschreib., bis 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7½% Tant. an A.-R., ausserdem der ständigen Kommission weitere 7½ %, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Inventar 100, Kassa, Reichs- u. Notenbank 1 471 641, Wechsel 4 074 175, Effekten 41 937, Debit.: Bankguth. 5 557 803, Zs.- u. Annuitäten-Rückstände 121 009, Zs. u. Annuitäten, fällig 1./1. 1904 2 745 694; Hypoth.-Darlehen 308 233 845, Komm.