Hypotheken- und Kommunal-Banken. Norddeutsche Grund-Credit-Bank in Weimar mit Zweigniederlassung in Berlin, W. Wilhelmstrasse 71. Gegründet: Am 27. Nov. 1868. Letzte Statutenänd. vom 16. Dez. 1899. Domizil früher Bedrlin, jetzt befindet sich daselbst nur noch eine Zweigniederlassung. Die G.-V. vom 4. Jan. 1895 beschloss Verlegung des Sitzes nach Weimar, nachdem unter dem 1. Dez. 1894 der Grossherzog der Bank die Genehmigung zur Begebung von Inh.-Papieren, Kommunal- und Eisenbahn-Hypothekar-Oblig. ihres neuen Statuts erteilt hatte. Zweck: Förderung des Real- u. Kommunalkredits im Gebiete des Deutschen Reiches: Gewäh- rung von Hypoth.- u. Grundschulddarlehen auf städt. u. ländl. Grundbesitz nach Massgabe des Hypoth.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899; event. auch Kommunaldarlehen u. Darlehen an Kleinbahnen; ferner Betrieb aller Geschäfte entsprechend $ 5 des Hypoth.-Bank-Gesetzes. Di.iüe Beleihung auf Grundstücke ist der Regel nach nur zur ersten Stelle zulässig; die Beleihung darf die ersten des Wertes des Grundstücks nicht übersteigen; Hypoth. an Bauplätzen sowie an solchen Neubauten, welche noch nicht fertiggestellt und ertragsfähig Zind, dürfen zus. den 20. Teil des Gesamtbetrags der zur Deckung der Pfandbr. benutzten Hypoth. sowie den halben Betrag des eingez. A.-K. nicht überschreiten. Hypoth. an sonstigen, einen dauernden Ertrag nicht gewährenden Grundstücken, sind von der Verwendung zur Deckung von Pfandbr. ausgeschlossen. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Inh.-Aktien (Nr. 1–7547, davon 47 Nummern kassiert) Ihlr. 200 = M. 600 und 2500 Aktien (Nr. 7548–10 047) à M. 1200. Urspr. M. 4 500 000 in Aktien à Thlr. 200 = M. 600, erhöht lt. G.-V.-B. vom 4. Jan. 1895 um M. 3 000 000 in Aktien à M. 1200, begeben an ein Konsortium zu pari, aufgelegt am 27, Febr. 1895 zu 112.50 %; 20 % des Agiogewinnes erhielt die Bank selbst. pfandbriefe: Die Bank giebt auf Grund der von ihr erworbenen Hypothekenforderungen auf den Inhaber lautende Pfandbr. aus. Die Gesamtsumme der umlaufenden Pfandbr. und Eisenbahn-Hypoth.-Oblig. (letztere noch nicht ausgegeben) darf den 15 fachen Betrag des bar eingez. A.-K. und des gesetzl. R.-F. nicht übersteigen. Die im Umlaufe befindl. Kommunal-Oblig. (diese auch noch nicht ausgegeben) dürfen unter Hinzurechnung der umlaufenden Pfandbr. und Eisenbahn-Hypoth.-Oblig. obigen 15 fachen Betrag nicht um mehr als den fünften Teil übersteigen. Die auf den Inhaber lautenden Pfandbr. und zwar Serie VTu. ff. werden von der Reichsbank in Klasse I zu des Kurswertes beliehen. In Umlauf waren Ende 1903 an Pfandbr. M. 58 856 900 (Hypoth.-Bestand M. 64 473 512, dayon als Deckung M. 61 086 735), und zwar zu 4 %: M. 44 787 000; zu 3 % M. 242 400; zu 3½ %: M. 13 827 500, welche sich verteilen: 4 % Pfandbriefe von 1889, Serie III, M. 24 000 000; Stücke à M. A 3000, B 2000, C 1000, D 500, E 300, F 200 u. G 100, auf den Namen lautend und durch Indossament übertragbar; Zs. 2./1. u. 1./7.; Tilg. mind. ½ % mit Zs. in 50 Jahren nur durch Verl. (erste Dez. 1888); Kurs Ende 1891–1903: 100.75, 101.50, 100.50, 101, 100.10, 99.90, 99.90, 99.90, 99, –, 95.80, 100, 100 %. Notiert in Berlin. 4 % Pfandbriefe von 1893, Serie IV, M. 12 000 000; Stücke à M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100, auf den Namen lautend und durch Indossament übertragbar; Zs. 2/%% 1./7.; Tilg. durch Rückkauf oder Verl. ½ % m. Zs.; vor 1./12. 1902 keine Verl. Ein- geführt am 27./3. 1893 zu 102.25 %. Kurs Ende 1893–1903: 102.50, 104.25, 104.25, 102.25 101.10, 100.30, 99.30, –, 95.90, 100, 100 %. Notiert in Berlin. 4 % Pfandbriefe von 1894, Serie V, M. 12 000 000; Stücke à M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100, auf den Namen lautend und durch Indossament übertragbar; Zs. 21 u. 1./7.; Tilg. durch Rückkauf oder Verlos.; vor 1903 keine Verlosung. Nach Annahme des neuen Statuts durch die G.-V. vom 4. Jan. 1895 musste die Ausfertigung weiterer Pfandbriefe dieser Serien eingestellt werden. Kurs wird mit Serie IV zusammen notiert. 4 % Pfandbriefe Serie VI, M. 15 000 000; Stücke à M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100, auf Inhaber lautend; Zs. 1./4. u. 1./10.; Tilg. mind. jährl. 1 % durch Verl. (erste Abpril-Woche) oder Ankauf nicht vor 1./4. 1904 auf 1./10. (kann auch von da an ver- Stärkt werden). Eingeführt 2./1. 1896 in Berlin zu 105 %. Kurs Ende 1896–1903 in Berlin: 1904, 102.70, 101.70, 100.50, –, 97, 100.50, 101 %. – In Frankf. a. M.: 104, 102.70, 101.70, 100.50, 999 50, 101 %. 3½ % Pfandbriefe Serie VII (teilweise zum Umtausch der 4 % per 1./7. 1895 ge- Eündigten Serien I u. II) M. 25 000 000; Stücke à M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100, auf Inhaber lautend; Zs. 1./4. u. 1./10.; Tilg. durch Verl. oder Ankauf v. 1./4. 1896 mit mind. 1 % des Em.-Betrages. Die von der Verl. vor dem 1./4. 1904 betroffenen Stücke werden auf einen binnen sechs Wochen nach der Verl. zu stellenden Antrag in unverloste Stücke derselben Gattung umgetauscht; ab 1./4. 1904 verstärkte Verl. oder auch Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Eingef. im März 1895 zu 101.20 %. Kurs Ende 1895–1903: In Berlin: 101.50, 100, 98.40, 96.20, 92.30, 87.25, 90.25, 95, 96 %. 3½ % Pfandbriefe, Serie VIII, M. 15 000 000; Stücke à M. 3000, 2000, 1000, 500, 300. 200, 100, auf Inhaber lautend; Zs. 2./1. u. 1./7.; Tilg. mind. 1 % jährl. (Zs.-Zuwachs nicht erwähnt) durch Verl. (erste Januar-Woche) oder Ankauf nicht vor 2./1. 1906 auf 1.77. (kann auch von da an verstärkt werden). Eingeführt 3./3. 1896 in Berlin zu 101.60 %, Kurs Ende 1896–1903: In Berlin: 101, 100, 97.80, 93.60, 87.25, 91, 95.10, 96 %. – In Frank- furt a. M.: 101, 100, 97.80, 93.60, 87, 91, 94.70, 96.10 %.