Kohlenbergbau und Koksgewinnung. „Concordia-“, Bergbau-Akt.-Ges. in Oberhausen, Rheinl. Gegründet: 31./3. 1890, eingetr. 10./5. 1890. Letzte Statutänd. 14./8. 1899 u. 22./4. 1904. Übernahme der Gew. Zeche Concordia mit allen Aktiven u. Passiven für M. 6 500 000. (Die „Concordia“ war schon einmal A.-G., Konc. 1853, A.-K. M. 3 300 000, Div. 1872–76: 14, 20 6, 0, 0 %. Auflös. beschlossen 15./5. 1877.) Zweck: Betrieb von Bergbau, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Produkte f. Handel u. Konsum. Berechtsame der Concordia: 15 Grubenfelder mit 15 300 000 qm Fläche in den Gemeinden Oberhausen, Styrum, Meiderich, Buschhausen u. Alstaden; sie besitzt die Arei Förderschächte Haniel, Flashoff u. seit Ende 1896 Schacht III. Schacht f ist als Förder-, Fahr- u. Wasserhaltungsschacht u. Schacht II als Doppelförderschacht u. im Übrigen wie Schacht I vollst. ausgerüstet. Schacht III dient zur Zeit ausschliesslich als Wetterschacht. Die Schachtanl. I baut in der Hauptsache den östl. Feldesteil, während Schacht II in dem südl. und westl. Feldesteile baut. Zur Ausbeutung des nördl. Feldesteiles ist der April 1903 förderfertig gewordene Schacht IV angelegt, während Schacht V im Abteufen begriffen ist u. 1905 niedergebracht werden wird. Für diese beiden neuen Schachtanlagen sind bis Ende 1903 M. 3 230 554 Baukosten aufgewandt. Die derzeitige tiefste Sohle ist auf beiden Hauptanlagen Iu. II bei 412 m gefasst, u. es beträgt die oberhalb dieser 4. Sohle anstehende u. auch schon auf-. geschlossene Kohlenmenge auf SchachtI 9 096 700 t, auf Schacht II 14 017 760 t, zus. 23 114 460 t. Das ganze anstehende bis 1000 m tiefe Kohlenquant. beträgt nach markscheiderischer Berechnung auf Schacht I 28 000 000 t, auf Schacht II 56 000 000 t u. auf der neuen Anl. (IV) 103 000 000t, insgesamt 187 000 000 t. Davon entfallen: 21 000 000 t auf die Gaskohlenpartie, 130 000 000t auf die Fettkohlenpartie und 36 000 000 t auf die Magerkohlenpartie. Nach einer dem-Ge- schäftsbericht für 1900 beigegebenen graphischen Darstellung betrug damals die Gesamtkohlen- menge bei 1000 im Teufe 200 000 000 t, und zwar 55 000 000 t oberhalb der IV. = 412 m Sohle; bis Ende 1903 sind 18 047 806 t abgebaut. In Betrieb sind ferner 240 Koksöfen, davon 60 mit Gewinnung der Nebenprodukte; 60 Koksöfen 1899 umgebaut u. 60 neue ohne Gewinnung von Nebenprodukten nach System Coppée, deren Gase lediglich zur Kesselheizung verwendet werden, 1902 auf Schacht II errichtet, wobei gleichzeitig die Dampfkesselanlage eine Erweiterung er- fahren; letztere 1901 mit neuer Koks-Separation u. Dampfkesselbatterie versehen. Die Ges. besitzt ca. 320 Beamten- u. Arb.-Wohn. u. Bahnanschluss an Station Oberhausen; seit 1893 Betrieb einer Ringofenziegelei. Buchwert der Gesamtanlagen Ende 1903 M. 11 512 682 (einschl. Zeche Steingatt). Die Belegschaft zählte 1898–1903 durchschnittl. 2819, 3226, 3654, 3781, 3860, 4611 Mann. Produktion: 1898 1899 1900 1901 1902 1903 Kehlen; t. 861 715 957 772 1 065 771 944 345 884 168 1 085 379 Selbstkosten prot. M. 6831 6.68 7.31 7.31 7.43 7.22 ..... t. 151 959 132 050 170 579 178 180 171 972 205 593 Erlös f. 1 t verk. Kohlen M. — 9.76 9.41 % . 33 15.17 1123 %%.%........ .. „ 9 0 715 000 873 896 736 700 846 447 887 000 tellsmesmeses 846 050 5 190 800 5110 300 5 046 000 5 110 000 Beteiligungsziffer beim Kohlen-Syndikat 1 526 376 t, beim Koks-Syndikat 226 800 t. Die G.-V. v. 27./11. 1902 beschloss den Erwerb des Steinkohlenwerks Steingatt in Kupfer- dreh. Der unrentable Betrieb der Zeche wurde stillgelegt. Die Concordia-Ges. übernahm deren Syndikatsbeteilig. von 216 376 t zur Erhöhung der eigenen. Kaufpreis M. 1 900 000 (worin M. 776 000 Anleiheschuld Steingatts mit enthalten); der Rest aus dispon. Mitteln der Concordia gedeckt. Die Berechtsame der Gew. umfasst 1 Längen- u. 1 Geviertfeld a. M.; Grund- besitz 13 ha 50 a. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 500 000, erhöht zwecks Ausführung der neuen Schachtanlage IV lt. G.-V. v. 14./8. 1899 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien. Anfang 1900 wurden diese neuen, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien von einem Konsort. zu 235 % übernommen u. von diesem M. 1 300 000 den Aktionären 5: 1 v. 28./2.–15./. 1900 zum gleichen Kurse angeboten; 25 % u. Agio waren gleich einzuzahlen, restliche 75 % am 15./9. 1900 fällig. Der aus den von dem Konsort. übernommenen Aktien resultierte Gewinn wurde (nach Abzug sämtl. Unk. einschl. den durch Einführung der neuen Aktien an der Ber. u. Frankf. Börse entstandenen) zwischen dem Konsortium und der Ges. geteilt. Das erzielte Aufgeld ist mit M. 2 025 000 dem R.-F. zugeflossen. Die G.-V. v. 22./4. 1904 beschloss zum Ausbau der Anlagen Ausgabe von M. 1 000 000 in neuen Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1904) und von M. 3 000 000 in hypoth. sicher zu stellenden Schuldverschreib.; von ersteren werden M. 800 000 von einem Konsortium derart übernommen, dass sie den Aktionären zu 270 % angeboten werden, M. 200 000 werden zu 300 % ausgegeben. Von den Oblig. werden vor- läufig M. 2 000 000 dem Konsortium zu 99 % überlassen. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % (bis 1./7. 1894: 5 0%) Grundschuld-Oblig. der früheren Gew., Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1885 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % u. ersp. Zs. auf 2./1.; kann event. verstärkt werden. Ende 1903 noch in Umlauf M. 328 000. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Duisburg: Duisburg-Ruhrorter Bank; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co. Kurs Ende 1896–1909: 100.50, 101, 100.50, 100.50, – 97, 102, 103.50 % Nofiert Essen, Düsseldorf. kg 1 304 107 1 097 473 1 373 240 1 286 330 1 384 705. 1 333 130. 8