Verschiedene Special-Fabriken der Textil-Industrie. 1419 kraft für M. 250 000, zahlbar Jahresraten. Die Anlage in Niedermorschweiler (Elsass)hat erst im II. Sem. 1902 ihre volle Produktionshöhe erreicht u. sind auch dort zur Verdoppelung der Hervorbringung umfangreiche Erweiterungen im Bau. Aufwendungen für beide Anlagen 1901 u. 1902 für Oberbruch M. 80 9904 bezw. 372 439, für Niedermorschweiler M. 986 230 bezw. 56084, 1903 zus. M. 634 669. Die Ges. besitzt auch ein Grundstück in Glauchau i. S. Die Ges. hat sich 1902 an der A.-G. „la Soie Artificielle“ in Paris mit frs. 75 000 beteiligt u. besitzt ausserdem 4000 Genusssch. dieser Ges. mit Gewinnanteil. Dagegen arbeitet die franz. Ges., welche ihren Betrieb 1903 mit gutem Erfolg aufgenommen hat, nach dem Verfahren der deutschen. Die Ges. besitzt jetzt sämtl. Auslandspatente ihres Verfahrens zur alleinigen Verf. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht zwecks Er- weiterung der Anlagen lt. G.-V. v. 17./3. 1903 um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1903, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 20./3.–4./4. 1903 zu 200 %. Agio mit M. 500000 in den R.-F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (erfüllt), bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1494 665, Kraftanlage 598 467, Fabrikat.-Anlage 699 012, Utensil. u. Werkzeuge 14 698, Mobil. 34 779, Patentkto 10 120, Kassa 16081, Wechsel 69 641, Rohmaterial. 205 696, Betriebsmaterial. 175 973, Fabrikat.-Kto u. Waren 146 377, Effekten 60 000, Bankguth. 600 543, Debit. 773 883. – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 550000 (Rückl. 10 876), Spec.-R.-F. 400 000 (Rückl. 250 000), Delkr.-Kto 60 000, Kredit. 196 233, Rhein. Glühlampenfabrik 200 000, Abschreib. 380 912, do. auf Debit. 20 000, Div. 500 000, Tant 83 210, Vortrag 29 580. Sa. M. 4 899 935. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 1 196 884, Gen.-Unk. 202 483, Abschreib. 380 912, Delkr.-Kto 20 000, Gewinn 873 666. – Kredit: Vortrag 16 012, Fabrikat.-Ertrag 2 636 549, Zs. u. Bankspesen 1384. Sa. M. 2 653 945. Dividenden: 1899/1900 (15 Monate): 0 %; 1901–1903: 9, 15, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Max Fremery, Ing. Joh. Urban, Oberbruch; Dr. Emil Bronnert, Nieder- morschweiler; Rob. Freericks, Elberfeld. Prokurist: W. Ohligschläger. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bank-Dir. Dr. Hans Jordan, Stellv. Justitiar Dr. Alfred Wolff, Elberfeld; Komm.-Rat Th. Schlumberger, Dir. Alfred de Glehn, Mülhausen i. E.; Arthur Lossow, Glauchau; Wilh. Carl Fremery, Bonn. Vereinigte Kunstseidefabriken, Aktiengesellschaft Sitz in Frankfurt a. M., Kronprinzenstr. 21. Gegründet: 28./2. bezw. 28./3. 1900; eingetr. 29./3. 1900. Letzte Statutänd. 2./4. 1901, 22./12. 1903 u. 27./2. 1904. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die Gründung verfolgte den Zweck, die bisher bestehenden nach verschied. Patenten arbeitenden 2 Ges., Chardonnetseidefabrik Spreitenbach u. Lehner Kunstseidefabrik Glattbrugg, zu vereinigen und den Bau der von der letzteren in Angriff genommenen deutschen Fabrik in Bobingen bei Augsburg weiter zu betreiben. Die G.-V. der Ver. Kunstseidefabriken v. 3./7. 1900 genehmigte die geschlossenen bezügl. Kaufverträge mit Wirkung ab 1./1. 1900. Zweck: Erzeugung, Bearbeitung, Verwertung u. Handel in Kunstseide, ähnlichen Produkten und Nebenprodukten, neuerdings auch Glühstrümpfen. Die Ges. betreibt die Herstellung von Kunstseide und verwandten Produkten nach den Systemen von Chardonnet und Lehner in ihren Fabriken zu Spreitenbach und Glattbrugg bei Zürich, sowie in Bobingen bei Augsburg. Sie besitzt ferner ein eigenes Elektricitätswerk bei Spreitenbach, das für ihre dortige Fabrik die erforderl. elektr. Kraft liefert und den vorhandenen Überschuss derselben an Dritte ab- giebt. Arbeiter 1900–1903 durchschnittl. etwa 380, 400, 450, 700, Umsatz 1903 im Vergleich zum Gründungsjahr das fünffache. – Die Ges. hat die folg. Patentrechte zur Herstellung von künstl. Seide und ähnlichen Produkten zu Eigentum erworben: Die Patente nach dem System Chardonnet für Deutschland und die Schweiz; die nach dem System Lehner für Deutschland, die Schweiz, Osterreich-Ungarn, Frankreich, Belgien, Italien und England; ferner die Bronnert- Patente in Deutschland, England und Amerika. – Durch Vertrag mit der Société anon. pour ln fabrication de la soie de Chardonnet zu Besangon ist den Ver. Kunstseidefabriken der Allein- verkauf der Erzeugnisse dieser franz. Ges. für Deutschland und die Schweiz übertragen. Die Fabriken haben namhafte Erweiterungen erfahren und wurden 1901–1902 für die Fabrik u. das Elektricitätswerk Spreitenbach, sowie für die Fabrik Glattbrugg Neuanschaffungen und Vubauten im Gesamtwert von rund M. 124 000, 210 000 gemacht. Die Fabrik Bobingen ist vlt 1.6, 1902 im Betrieb. Abschreib. 19000–1903 zus. M. 1 123 410. Zur Erhöhung der Pro- auktion Ende 1903 Ankauf der Südd. Waggonfabrik Kelsterbach samt masch. Einrichtung für rund M. 770 000 gegen M. 337 500 bar und M. 250 000 neue Aktien, zu 175 % gerechnet. Ausserdem wurden an das Arb.-Heim Kelsterbach noch M. 80 000 gezahlt. Die Anlagen, welche Mitte 1904 in Betrieb gekommen sind, reichen für 1000 kg Tagesproduktion und noch leicht vergrössert werden. Grundbesitz der einzelnen Fabriken: Spreitenbach 7 664, do. Elektricitätswerk 62 560, Glattbrugg 66 050, Bobingen 114 000, Kelsterbach 72 000 aäe Gesamt-Res. einschl. des Agios aus den neuen Aktien betragen jetzt M. 624 749 = 20.8 0 A.-K. Die Hypoth. sind 1803 getilgt.