1600 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte.

Kurs der Aktien Ende 1901–1903: In Berlin: ,/.== In Frankf aM
Eingef. im Febr. 1901. Erster Kurs in Berlin 12./2. 1901: 117 %; in Frankf. a. M. 22./2. 1001;

Dividenden 1897–1903: 5½ % (auf 6 Monate), 6, 6½, 7, 7½, 8 %. Coup.-Verj.: 4,

Direktion: Paul Mamroth, Stellv. Carl Zander. Prokurist: Franz Strandt.

Aufsichtsrat: (3–11) Vors. Geh. Baurat Gen.-Dir. Emil Rathenau, Stellv. Dir. Dr. Walt
Rathenau, Prof. Dr. Gg. Klingenberg, Bankier L. Delbrück, Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Dr. Erns
Magnus, Berlin; Bank-Dir. Dr. Jul. Frey, Zürich.

Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Berliner Handels-Ges., Nationalbank f. Deuts
land, Deutsche Bank, Delbrück Leo & Co.; Aachen u. Köln: Rhein. Disconto-Ges.; Frankf, d. M.
Gebr. Sulzbach, Deutsche Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Breslau: E. Heimann.

Elektrochemische Werke Ges. m. b. H. in Berlin

Gegründet: 28./6. 1893; eingetr. 6./9. 1893.

Zweck: Gewerbl. Ausnutzung u. Verwertung elektrochemischer Verfahren aller Art *
der Betrieb aller hierzu erforderl. und geeigneten Unternehmungen, insbesondere die elekt 0—
Iytische Scheidung der Kali- u. Natronsalze; Beteilig. an anderen mit genannten Fabrikationen
im Zus. hang stehenden Unternehmungen. Der Grundbesitz der Ges. in Bitterfeld umfasst
178 365 qm.

Die Ges. ist beteiligt an folgenden Unternehmungen: I. Comp. genérale d'électrochimie,
société anon. zu Paris (A.-K. frs. 2 800 000) mit nom. frs. 489 300, welche mit M. 327 769 20
Buche stehen. II. Allg. Karbid- und Acetylen-Ges. m. b. H. in Berlin (St.-K. M. 1 600 000)
mit 4 St.-Einlagen von zus, M. 87 000, mit M. 1 zu Buche stehend. III. Verkaufsstelle f
Oxalsäure, G. m. b. H., zu Östrich im Rheingau (St.-K. M. 100 000) mit einer St.-Einlage von
M. 50 000 (mit M. 25 000 zu Buche stehend). Die Ges. ist ausserdem im Besitze sämtl. 6
schäftsanteile der Elektrochemischen Werke Rheinfelden m. b. H. (St.-K. M. 3 000 000; D
1900–1903: 8, 10, 9, 9 %). Die Elektrochemischen Werke Rheinfelden haben ihren Sitz in
Berlin und ihre Betriebsstätte in Rheinfelden (Baden). Der gesamte Grundbesitz der Elektro
chemischen Werke Rheinfelden m. b. H. umfasst einen Flächenraum von 86 270 qm. Er
zur Sicherung der Anleihe der Elektrochemischen Werke G. m. b. H. mit der Sicherungsgesamt-
hypothek belastet, welche auch auf den gesamten Grundstücken der Elektrochemischen
Werke G. m. b. H. in Bitterfeld lastet.

Die elektrochemische Fabrik in Bitterfeld ist, soweit sie auf die Herstellung von Chlo
Chlorkalk, Atzkali, Atznatron, Pottasche (ausgenommen diejenige aus dem Oxalsäurebetrieb)
Natrium, Magnesium, Kalzium-Karbid und Wasserstoff eingerichtet ist, zus. mit der clekti
chemischen Fabrik in Rheinfelden mit allen Anlagen, Zubehörstücken und zum Betriebe
gehörigen Rechten, Pflichten und Konzessionen auf Grund eines Vertrags v. 8./9. Nov. 1808
vom 5./8. 1898 ab bis zum 31./12. 1929 an die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, A.G,
in Frankf. a. M., verpachtet. Die Pächterin ist verpflichtet, alle erforderl. Erneuerungen u.
Ausbesserungen verzunehmen, die Werke dauernd auf der technischen Höhe und Leistungs-
fähigkeit ihrer eigenen Werke unter Einführung aller auf ihren eigenen Werken eingeführten
neuzeitl. Verbesserungen. Als Pachtzins zahlt die Pächterin die Hälfte des Bruttogewinm
ihrer eigenen Anlagen, bestehend aus einer Fabrik in Bitterfeld und einer Fabrik in Gri
heim, insoweit solche die Fabrikation von Chlor, Chlorkalk, kaustischem Kali. kaustischem
Natron, Pottasche, Natron, Magnesium, Kalzium-Karbid und Wasserstoff zum Gegenstand
haben, sowie der Anlagen der Elektrochemischen Werke G. m. b. H. in Bitterfeld und der
Elektrochemischen Werke Rheinfelden m. b. H. in Rheinfelden, soweit sie die gleichen Produk
herstellen. Von dieser Hälfte geht vorweg für die Verwaltung ein Teilbetrag des Gesam
bruttogewinns ab, welchen die Pächterin für sich erhält. Nach 10jähr. Vertragsdauer kan
jeder Teil den Vertrag jeweilig innerhalb 3 Wochen nach Fertigstellung der Bilanz auf de
Schluss des Jahres kündigen, sofern sein Anteil an dem Bruttonutzen der der Kündig. vordt
gegangenen drei Geschäftsjahre die Gesamtsumme von M. 1 000 000 micht erreicht haben sollt
Dieser Betrag erhöht sich in dem Verhältnis der bei Vertragsabschluss bestehenden Wer
zu den später hinzugetretenen Neuanlagen. Während der Dauer des Pachtvertrags hat
Chemische Fabrik Griesheim-Elektron das Recht, die ihr zum Betriebe überlassenen Anlage
nebst Zubehör und allen darauf bezügl. Rechten nach vorheriger halbjährl. Kündig. am 10
eines jeden Jahres käuflich zu erwerben, zu welchem Zwecke als Wert der Anfagen d
Summe von M. 7 966 925 festgesetzt worden ist, zu welcher sie am 31./12. 1899 zu Buche 90
standen haben. Hierzu treten die für Umbauten und Erweiterungen der Anlagen i
investierten Beträge, die sich gegenwärtig auf M. 2 542 235 belaufen. Bei Erwerb am 1/13 1
war auf den ersteren Betrag des Wertes der ursprüngl. Anlage ein Aufgeld von 10 6
zahlen; für jedes folgende Jahr bis zum Ablaufe des Vertrages ermässigt sich dann 5
Erwerbspreis der ursprüngl. Anlagen um 1 %, sodass er im Jahre 1920 M. 7 170 233 betraze
würde, wozu noch der Buchwert der Umbauten und Erweiterungen träte. alie

Für eigene Rechnung betreiben die Elektrochemischen Werke G. m. b. H. zur Zeit ledig
die in Bitterfeld befindliche Oxalsäurefabrik, deren Erzeugnisse seit der Vereinigung 4
Deutschen Oxalsäurefabriken zu einem Syndikat, nämlich seit dem 1./1. 1903, durch
Verkaufsstelle für Oxalsäure G. m. b. H. zu Östrich im Rheingau vertrieben werden „

Stamm-Kapital: M. 5 500 000 in St.-Anteilen. Ursprüngl. M. 2 000 000, erhöht 1896 un
M. 2 000 000 und 1903 um M. 1 500 000.