176 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bilanz am 30. Juni 1904: Aktiva: Hüttengrundstück 370 000, Hüttenanlage u. Gebäude 2 180 171, Masch., Mobil. u. Geräte 2 019 049, Baugrundstück u. Wohn. 289 490, Gruben 182 867, Unfallversich. 2362, Handl.-Unk. 23 890, Effekten u. Beteil. 110 813, Kassa u. Wechsel 10 134, Material. 937 943, Waren 1 028 785, Aussenstände 1 581 297. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Oblig. 1 318 000, do. Zs.-Kto 26 400, do. Tilg.-Kto 8500, R.-F. 770 000 (Rückl. 12 000), Reparat. u. Hochofen-Ern.-F. 257 103, Delkr.-Kto 67 620, Arb.-Unterst.- u. Pens.-Kasse 70 000, do. Spar- kasse 3000, Beamten-Unterst.- u. Pens.-F. 31 439, Kredit. 1 941 206, Div. 200 000, do. alte 2336, Tant. u. Grat. 30 935, Vortrag 10 263. Sa. M. 8 736 802. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 53 440, z. Reparat.- u. Hochofen-Ern.-F. 30 000, Abschreib. 310 000, Gewinn 253 198. – Kredit: Vortrag 21 843, Betriebsüberschuss 624 795. Sa. M. 646 638. Kurs Ende 1894–1904: Prior.-Aktien Lit. A: 115.50, 121, 124.60, 113.20, 149.50, 212, 130.75, 97.25, 119, 118.75, 122.10 %. Eingeführt 22./12. 1894zu 115 %. Notiert in Berlin, Cöln. Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1896/97; 0, 0, 0, 2, 2, 2, 2, 2, 0, 1, 0 %; Prior.-Aktien 1886/87–1903/1904: 2, 0, 0, 8, 8, 8, 8, 8, 6, 7, 6, 11, 15, 15, 4, 5, 4, 5 %. Div.-Zahlung spät. 2/, Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Carl Müller, P. Reusch. Prokuristen: W. Zinn, Th. Eichholtz, Ad. Wallichs. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Geh. Justizrat Rob. Esser, Cöln; Stellv. Hüttenbes. Carl von Beulwitz, Trier; Ober-Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Hch. Schroeder, Cöln; Rentner Otto von Eynern, Bonn; Komm.-Rat Wilh. Hoesch, Düren. Zahlstellen: Für Div.: Eig. Kasse; Cöln, Berlin, Düsseldorf u. Essen: A. Schaaffh. Bankverein. Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, Sitz in München, Direktion in Rosenberg, Oberpfalz, sowie Niederlassung unter der Firma „König Albert-Werk“' in Lichtentanne bei Zwickau i. S. Gegründet: Die A.-G. wurde als Nachfolgerin der früheren Kommandit-Ges. Michiels Goffard & Co. durch Vertrag v. 17./4. 1851 mit Sitz in Sauforst bei Burglengenfeld (Oberpfalz)) gegründet. Gemäss Vertrag v. 29./5. 1855 u. Genehmig. v. 9./8. 1855 war die Ges. im Register des kgl. Handelsgerichts Regensburg am 6./10. 1862 mit dem damaligen Sitz Maximilianshütte eingetragen; sie verlegte 1871 ihren Sitz nach München. Letzte Statutänd. 14./8. 1899. Zweck: Herstellung von Eisen, Stahl und allem demjenigen, was sich in irgend einer Weise auf diese Fabrikation bezieht. – Fabrikate: Puddel-, Spiegel- u. Thomas-Roheisen, Eisenbahn- Oberbaumaterialien, Stabeisen, Blech, Handels- u. Maschinenguss, Schlackenziegel u. Thomas.- phosphatmehl. Besitztum: 3 Hochöfen, sowie 1 Thomasstahlwerk u. Walzwerk zu Rosenberg; Eisenwerk (Giesserei) mit Achsenfabrik und mechan. Werkstätte in Fronberg bei Schwandorf; Stabeisen- u. Feinblechwalzwerke nebst Giesserei in Maxhütte-Haidhof mit Bahnanschluss, 3 Hochöfen in Unterwellenborn. Auf dem neu erbauten König Albert-Werk (Thomasstahl- werk nebst Schlackenmühle, Walzwerk u. Feinblechwalzwerk, dieses 1901/1902 errichtet und seit April 1902 im Betrieb) in Lichtentanne b. Zwickau (Betriebseröffnung Ende 1898) werden schwere Walzwerkfabrikate und Konstruktionseisen (Einrichtungen hierzu 1901/1902 beendet) hergestellt. Die Ges. besitzt ferner Erzgruben in der Oberpfalz, Sulzbacher u. Auerbacher Gruben: Karolina, Etzmannsberg, Fromm b. Sulzbach, Leonizeche b. Auerbach in der Ober- pfalz, dann Gruben in Oberfranken; ferner Gruben in Thüringen: Kamsdorf, Schmiedefeld. ferner in Könitz, Eisenberg, Lobenstein, IImenau. Das Abteufen von 2 neuen Schächten auf Leoni II u. dem neu erschlossenen Grubenfelde Minister Falk b. Auerbach wurde auch 1903/1904 fortgesetzt. Auch Betrieb von Schlackenziegelei, Cementfabrik u. Ziegeleien. Der Gesamt- aufwand für die in Bayern und Thüringen gelegenen Anlagen ist abgeschrieben und stehen dieselben mit je M. 1 zu Buche. Gesamtbuchwert der Immobil. am 1./4. 1904 M. 4 574 970. Um die Ges. für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks unabhängig zu machen, hat dieselbe sich veranlasst gesehen, südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam-Ostwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) Bohrversuche auf Steinkohlen machen zu lassen, welche in 8 nieder- gebrachten Bohrlöchern fündig wurden, sodass sich die Ges. entschloss, einen Komplex von § preuss. Maximalfeldern zu erwerben, deren Kohlenflöze in einer Mächtigkeit von 0,4–4,6 m schwanken. Die Ausbeut. dieser Kohlenfelder soll durch Erricht. einer Doppelschachtanlage bei Bohrloch 5, welches als Tiefbohrloch bis auf 842 m niedergebracht wurde, geschehen u. daran anschliessend eine Kokerei erbaut werden. Mit der Abteufung der Schachtanlage wurde 1902 begonnen; die Arbeiten dürften 5–7 Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Schacht 1 hatte Mai 1904 509 m, Schacht II März 1904 419 m Teufe; das Abteufen des letzteren wird nun solange ruhen, bis Schacht I das Kohlengebirge erreicht hat. Die Kosten sind auf M. 7–10 000 000 veranschlagt und werden durch die unten verzeichnete Anleihe aufgebracht. Die Kohlenzeche wird den Namen Maximilian führen. Für Neubauten u. Erwerbungen wurden 1903/1904 verausgabt: Für die Kohlenzeche Maximilian in Westfalen M. 1 355 818, für die Eisensteingruben M. 276 928, für die Hochöfen M. 60 204, für das Stahl- u. Walzwerk in Sachsen M. 88 546, für die Walzwerke in Rosen- berg und Maxhütte-Haidhof M. 196 313, zus. M. 1 977 809. In den nächsten 2 Jahren ist die Ausführung nachstehender Neuanlagen in Aussicht genommen: Aufschlussarbeiten in den Schmiedefelder und Oberpfälzer Gruben, Fertigstellung der beiden Schachtanlagen bei Auer-